Museum Michele-Haus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
| Straße: | Pfarrgasse |
| Hausnummer: | 3 |
| Postleitzahl: | 73563 |
| Stadt-Teilort: | Mögglingen |
|
|
|
| Regierungsbezirk: | Stuttgart |
| Kreis: | Ostalbkreis (Landkreis) |
| Wohnplatzschlüssel: | 8136043003 |
| Flurstücknummer: | 38 |
| Historischer Straßenname: | keiner |
| Historische Gebäudenummer: | keine |
| Lage des Wohnplatzes: |
|
| Geo-Koordinaten: | 48,8216° nördliche Breite, 9,9618° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Nach der dendrochronologischen Untersuchung können das Dach und die Gebäudeausdehnung auf 1757 (d) datiert werden. Um 1760 war der Eindachhof fertiggestellt. Um 1780 (d) wurde an der Nordostseite über einem eingewölbten, massiven Erdgeschoss ein Fachwerkanbau errichtet, der das Gebäude fortan lediglich um eine weitere Wohnstube vergrößerte
Diese Entstehungsdaten passen exakt zu zwei bekannten Bewohnern/ Eigentümern des Hauses: Johann Elser (1760) und Joseph Elser (1780), beide als Schultheißen bezeichnet. Vermutlich handelt es sich bei den beiden Genannten um Vater und Sohn.
Johann Elser war der Bewohner-Nachfolger von Benedikt Storr von Ostrach, der 1755 als Hauseigner bezeugt ist. Elsner dürfte den Bau in den ausgehenden 1750er Jahren übernommen und so umfassend renoviert haben, dass das Gebäude zunächst im Grundriss vergrößert wurde und der heutige Scheunenbereich hinzukam. Letztlich erhielt das Haus ein neues Dach, welches den gesamten Grundriss mit einer Satteldachkonstruktion überdeckt und aus vielen, hier zweitverwendeten Sparren abgezimmert ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammen diese Hölzer vom Dach des Vorgängerbaus, welcher - nach Auswertung der ablesbaren Abbundmerkmale ein etwas steiler geneigtes Dach als das heutige auf einem schmalerem Grundriss besaß.
Um 1900 wurde die mittlere Hauszone über beide Vollgeschosse durchgreifend erneuert und dabei auch der Wohngrundriss im Obergeschoss verändert.
(1757)
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
(1760)
(1780)
Der 1780 ergänzte Bereich besitzt die Eigenschaften eines „Ausgedings“ oder „Altenteils“, womit der mit einer erfolgreichen Hauswirtschaft zu gewissem Wohlstand gekommene Altbauer nach Übergabe des Hofes an den Nachfolger seinen eigenen Wohnbereich im Haus erhielt.
(1800 - 1899)
Ein ursprünglicher Stallraum unter der Stube in der östlichsten Hauszone war bereits im frühen 19. Jh. als solcher aufgegeben und augenscheinlich zur Werkstatt eines Handwerkers geworden. (Herzuleiten durch Inschriften in den massiven Fenstersimsbrettern u. a. Spuren.)
- Erdgeschoss
(1899 - 1900)
Mit der Erneuerung des Stalltraktes wurde auch der Futtergang in die Scheunentenne verlagert und der ursprüngliche Hausflur nur noch für die Bedürfnisse der bewohnenden Menschen benutzt.
Die Verschiebung der Wandachse zwischen Stube und ehemaliger Schlafkammer („gefangene Stubenkammer“) führte zur Vergrößerung des gefangenen Raumes als „Schlafzimmer“. Ein über dem neu hergestellten Stall zwischen dem neu eingerichteten Schlafzimmer und der hinteren Kammer „eingespanntes“ Zimmer ist vom Schlafzimmer aus u n d vom Treppenflur her zu erreichen.
Jüngste Zutat im Wohngrundriss dürfte der Einbau eines Abortes/ später WC sein, der mit seiner Erschließung vom Treppenflur her in das hintere Zimmer eingefügt wurde.
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
(2008 - 2010)
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Die drei westlichen Hauszonen umfassen den ursprünglichen Scheunenteil des Hauses, die beiden östlichen Zonen den einstigen Wohnteil über einem Stall mit Futter- und Erschließungsgang.
Zonierung:
Der feine Wandverputz und die separate Außenerschließung klassifizieren diesen massiv eingewölbten Raum für die Zeit um 1780 als relativ moderne Einrichtung im Sinne des baulichen Brandschutzes und der Lebensmittelhygiene.
Über der Tenne liegt der Bergeraum für Heu und Stroh, welches über einen Garbenaufzug vom eingefahrenen Wagen genommen und in die Höhe befördert wurde. Im Aufzugsschacht befindet sich neben dem Garbenseil auch eine fest installierte Leiter, die bis hinauf in den Kehlboden reicht.
Im 2. DG, auf dem sogenannten Kehlboden, steht über dem Wohnbereich ein massiv gemauerter „Rauchkasten“, worin durch Verschwelung bestimmter Holzarten (Hasel, Buche, Wacholder, etc.) dem hier eingehängten Fleisch oder Speck die hauseigene Geschmacksnote verliehen werden konnte. Auch Obstfrüchte wurde z. T. hier durch kurzzeitige Räucherung konserviert.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Verwendete Materialien
- Putz




