Wohn- und Wirtschaftsgebäude (abgegangen)
ID:
134077708716
/
Datum:
23.11.2025
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
| Straße: | Am Hagelberg |
| Hausnummer: | 2 |
| Postleitzahl: | 72356 |
| Stadt-Teilort: | Dautmergen |
|
|
|
| Regierungsbezirk: | Tübingen |
| Kreis: | Zollernalbkreis (Landkreis) |
| Wohnplatzschlüssel: | 8417014001 |
| Flurstücknummer: | keine |
| Historischer Straßenname: | keiner |
| Historische Gebäudenummer: | keine |
| Lage des Wohnplatzes: |
|
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das ehem. Bauernhaus wurde den Ergebnissen der dendrochronolgischen Untersuchung zufolge im Jahr 1659 (d) errichtet. Vermutlich um 1770 wurde der Anbau hinzugefügt. Weitere bauliche Veränderungen sind in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts als auch im 19. und 20. Jahrhundert belegt.
1. Bauphase:
(1659)
(1659)
Errichtung des Bauernhauses (d)
Der Bau war von der Straße her durch die im Erdgeschoss gelegenen Stallungen erschlossen. Im 1. Obergeschoss lagen die Küche und die Stube der bäuerlichen Wohnung.
Das Gebäude war seinerzeit wahrscheinlich als Sichtfachwerkbau konzipiert. Von dem Ursprungsbau haben sich nach zahlreichen Umbauten während des 18. bis 20. Jahrhunderts noch etwa zwei Drittel der Rohbausubstanz erhalten. Von der ursprünglichen Ausstattung des Hauses ist kaum noch etwas übrig.
Der Bau war von der Straße her durch die im Erdgeschoss gelegenen Stallungen erschlossen. Im 1. Obergeschoss lagen die Küche und die Stube der bäuerlichen Wohnung.
Das Gebäude war seinerzeit wahrscheinlich als Sichtfachwerkbau konzipiert. Von dem Ursprungsbau haben sich nach zahlreichen Umbauten während des 18. bis 20. Jahrhunderts noch etwa zwei Drittel der Rohbausubstanz erhalten. Von der ursprünglichen Ausstattung des Hauses ist kaum noch etwas übrig.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
- Ausstattung
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude
2. Bauphase:
(1750 - 1799)
(1750 - 1799)
Zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt wurde an den Ostgiebel des Hauses ein zweigeschossiger kleiner Bau angefügt, der als Altenteil angesprochen werden kann. Der Anbau diente im Erdgeschoss untergeordneten Zwecken. Das Obergeschoss ist von der Stube des Hauses aus erschlossen. Im Dachraum sieht man auf der eingebauten Fassade des Haupthauses Reste einer flächigen Fassadenmalerei, die in die zweite Hälfte des 18. Jh.s datiert werden könnte. Der Anbau mag also aus den Jahren um 1770, vielleicht auch etwas später stammen. Vermutlich zur gleichen Zeit wurde die Stube nach Westen hin um die halbe Flurbreite verlängert. Im Zuge dieses Umbaus ging der erste Teil der vermuteten Bohlenstube verloren.
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
- Ausstattung
3. Bauphase:
(1786)
(1786)
Schon wenig nach diesem Anbau, vielleicht auch im gleichen Zusammenhang, wurde im 2. Obergeschoss ein Teil des Heubodens von der Scheune abgetrennt und als Kammer ausgebaut. Die Trennwand gegen den Heuboden hin ist dendrochronologisch in das Jahr 1786 datiert. Auf der Westseite war gegen die Scheune hin ein schmaler Gang abgetrennt, der durch die Unterschiede in der Bodengestaltung ablesbar wird, in seiner Funktion aber unklar bleibt. Die Stube des 2. Obergeschosses wurde verändert und der Zugang zur Küche neu gestaltet.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Bauphase:
(1900 - 2000)
(1900 - 2000)
Umbauten des 19. und 20. Jahrhunderts
Wie bei vielen anderen historischen Bauten auch folgte auf den Ausbau und die gezielte Veränderung des Hauses in vorindustrieller Zeit eine lange Phase laufender Adaptierugen an veränderte Wohngewohnheiten und eine eher sparsame Reparatur schadhafter Bauteile. So wurden im Erdgeschoß und im 1. Obergeschoß nach und nach weite Bereiche der erdberührenden Fachwerkwände durch Massivwände ersetzt. In der Tenne wurden Reparaturmaßnahmen am
Holzgerüst durchgeführt. Die alten Deutschen Kamine wurden durch Schlote mit geringerem Querschnitt ersetzt. Im Bereich von Tenne und Stallungen wurden die für die Tierhaltung und die Lagerung von Erntevorräten erforderlichen Einrichtungen, oft ohne besondere Berücksichtigung des zusammenhängend erhaltenen historischen Bestandes, neu geschaffen. Durch diese Baumaßnahmen ist die eigentlich klare Grundrißstruktur des alten Bauernhauses heute
ziemlich stark verunklärt.
I
Wie bei vielen anderen historischen Bauten auch folgte auf den Ausbau und die gezielte Veränderung des Hauses in vorindustrieller Zeit eine lange Phase laufender Adaptierugen an veränderte Wohngewohnheiten und eine eher sparsame Reparatur schadhafter Bauteile. So wurden im Erdgeschoß und im 1. Obergeschoß nach und nach weite Bereiche der erdberührenden Fachwerkwände durch Massivwände ersetzt. In der Tenne wurden Reparaturmaßnahmen am
Holzgerüst durchgeführt. Die alten Deutschen Kamine wurden durch Schlote mit geringerem Querschnitt ersetzt. Im Bereich von Tenne und Stallungen wurden die für die Tierhaltung und die Lagerung von Erntevorräten erforderlichen Einrichtungen, oft ohne besondere Berücksichtigung des zusammenhängend erhaltenen historischen Bestandes, neu geschaffen. Durch diese Baumaßnahmen ist die eigentlich klare Grundrißstruktur des alten Bauernhauses heute
ziemlich stark verunklärt.
I
Betroffene Gebäudeteile:
keine
5. Bauphase:
(1995)
(1995)
Vermutlich um die Mitte der 1990er Jahre wurde das Gebäude abgetragen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude stand bis zu seinem Abbruch in der Ortsmitte von Dautmergen, traufseitig zur südlich verlaufenden Straße Am Hagelberg.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Haus ist als Einhaus errichtet, bei dem Wohnteil, Scheuer und Stall unter einem Dach vereint sind. Seine Lage zum Hang macht gegenüber dem in der Region üblichen Grundrissschema des Einhauses einige charakteristische Abwandlungen der Hausorganisation erforderlich. Weil das Haus am Südhang über der Straße steht und der First parallel zur Straße verläuft, kann die Tenne nicht wie sonst üblich von der Straße aus erschlossen werden. Deswegen befindet sich das Tennentor im westlichen Giebel. Das Kellergeschoss erscheint auf der Talseite als Erdgeschoss, weswegen sich der Bau von der Hauptstraße her dreigeschossig darstellt. Das 1. Obergeschoss besitzt auf der Bergseite einen ebenerdigen Ausgang.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Im Erbauungszustand war der Grundriss des Hauses zweischiffig und fünfzonig organisiert. Die vertikale Erschließung befindet sich in allen Geschossen in der zweiten Zone von Osten. Im Erdgeschoss, das nur das südliche der beiden Schiffe umfasst, liegt in der ersten Zone ein Kellerraum, in den Zonen drei bis fünf ist der Stall untergebracht.
Im 1. Obergeschoss liegt in der ersten Zone auf der Südostecke des Hauses die Stube, die eine Bohlen-Balkendecke aufweist. Nördlich schließt die schwarze Küche mit der alten Herdstelle und einer Deckenöffnung für den Kamin zum 2. Obergeschoss an.
Die zweite Zone des Hauses wird von der Erschließung eingenommen, die mit einläufigen Treppen vom Erdgeschoss bis in den Dachraum führt.
In der dritten Zone sind zwei Kammern untergebracht. Die Zonen vier und fünf - beide zweigeschossig - nehmen die Tenne auf, deren Tor im nördlichen Schiff sitzt.
Über der schwarzen Küche des 1. Obergeschosses befindet sich im 2. Obergeschoss eine weitere Feuerstelle. An diese Küche schloss südlich wohl eine Kammer an. Durch erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz sind eingehende Aussagen zur früheren Nutzung hier allerdings nicht mehr gesichert möglich.
Die Zonen drei bis fünf bilden im 2. OG den Wirtschaftsteil, der in der Zone drei heute mit einem Bretterboden belegt ist.
Im Dachgeschoss liegen über den ersten beiden Zonen einfache Kammern, die fraglos erst nachträglich eingebaut wurden. Die Zone drei weist einen vollständigen Bretterboden auf. In der Zone vier und fünf hat nur das südliche Schiff einen Boden, während sich im nördlichen Teil der Luftraum über der Tenneneinfahrt befindet, der durch den Zerrbalken des Bindergespärres durchzogen wird.
Das zweite Dachgeschoss ist durchlaufend gebrettert. Eine Fachwerkwand gibt auch hier die Trennungslinie zwischen Wohnteil und Wirtschaftsteil an.
Im 1. Obergeschoss liegt in der ersten Zone auf der Südostecke des Hauses die Stube, die eine Bohlen-Balkendecke aufweist. Nördlich schließt die schwarze Küche mit der alten Herdstelle und einer Deckenöffnung für den Kamin zum 2. Obergeschoss an.
Die zweite Zone des Hauses wird von der Erschließung eingenommen, die mit einläufigen Treppen vom Erdgeschoss bis in den Dachraum führt.
In der dritten Zone sind zwei Kammern untergebracht. Die Zonen vier und fünf - beide zweigeschossig - nehmen die Tenne auf, deren Tor im nördlichen Schiff sitzt.
Über der schwarzen Küche des 1. Obergeschosses befindet sich im 2. Obergeschoss eine weitere Feuerstelle. An diese Küche schloss südlich wohl eine Kammer an. Durch erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz sind eingehende Aussagen zur früheren Nutzung hier allerdings nicht mehr gesichert möglich.
Die Zonen drei bis fünf bilden im 2. OG den Wirtschaftsteil, der in der Zone drei heute mit einem Bretterboden belegt ist.
Im Dachgeschoss liegen über den ersten beiden Zonen einfache Kammern, die fraglos erst nachträglich eingebaut wurden. Die Zone drei weist einen vollständigen Bretterboden auf. In der Zone vier und fünf hat nur das südliche Schiff einen Boden, während sich im nördlichen Teil der Luftraum über der Tenneneinfahrt befindet, der durch den Zerrbalken des Bindergespärres durchzogen wird.
Das zweite Dachgeschoss ist durchlaufend gebrettert. Eine Fachwerkwand gibt auch hier die Trennungslinie zwischen Wohnteil und Wirtschaftsteil an.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Dachform
- Satteldach
- Holzgerüstbau
- allgemein
Konstruktion/Material:
Sehr wahrscheinlich war das gesamte Gebäude ursprünglich in Fachwerkbauweise errichtet; lediglich das Erdgeschoss war vermutlich schon immer massiv gebaut. Alle übrigen Massivwände, die heute vorgefunden werden, stammen aus nachträglichen Veränderungen.
Das Dachwerk ist als Kehlbalkendach liegenden Stühlen aufgeschlagen. Die Bindergespärre weisen einen Druckriegel und Kopfstreben auf. Die Längsaussteifung des Dachwerks wird
von Streben übernommen, die von den Stuhlsäulen steigend zum Rähm der Stuhlkonstruktion verlaufen.
Das Dachwerk ist als Kehlbalkendach liegenden Stühlen aufgeschlagen. Die Bindergespärre weisen einen Druckriegel und Kopfstreben auf. Die Längsaussteifung des Dachwerks wird
von Streben übernommen, die von den Stuhlsäulen steigend zum Rähm der Stuhlkonstruktion verlaufen.


