Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Hugstetter Mühle

ID: 130139096519  /  Datum: 19.01.2023
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hochdorfer Straße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 79232
Stadt-Teilort: March

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315132003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde im Jahr 1824 (a) anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. Von diesem Vorgängerbau stammt womöglich der heute im Türsturz des Gebäudes verbaute Stein mit der inschriftlichen Datierung ins Jahr 1760 (i). Die Mühlentechnik wurde immer wieder erneuert und um neue Sparten erweitert.


1. Bauphase:
(1824)
Errichtung des Gebäudes 1824 (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Domäne
    • Dorf
    • Randlage
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle

2. Bauphase:
(1898 - 1910)
Einbau einer Turbine, Umorganisation der Mühlentechnik im Gebäude, dabei anstelle des Biets eine Deckenlage zwischen Erd- und Untergeschoss eingebracht.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

3. Bauphase:
(1950)
Ergänzung des rückwärtig offenen Anbaus.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1980 - 1999)
Einrichtung eines Heizraum mit Öllagerung im westlichen Teil des ursprünglichen Mahlraums.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Südwesten / Hugstetter Mühle in 79232  March, Hugstetten (06.2020 - Stefan King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Analyse
  • Auswertung von Text- und Bildquellen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht mit seiner südlichen Längsseite unmittelbar an der Straße, die Hugstetten mit Hochdorf verbindet, wo es das letzte Haus des Orts ist und die südöstliche Ecke des Schlossparks markiert.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Die ehemalige Mühle umfasst zwei Vollgeschosse und ein Vollwalmdach auf rechteckiger Grundfläche. Ein Untergeschoss füllt die gesamte Grundfläche aus und bildet ein Hochparterre. An der nördlichen Rückseite schließt ein kurzer Anbau mit quergestelltem Satteldach an, der sich in einem hohen offenen Vordach fortsetzt. Süd- und Westseite weisen eine regelmäßige Befensterung aus Öffnungen gleicher Form und Größe auf, die in regelmäßigen Achsen angeordnet sind. Die Hauptzugangstür liegt an der westlichen Schmalseite. Der noch wasserführende aber nicht mehr zur Kraftgewinnung genutzte Triebkanal verläuft entlang der nördlichen Längsseite und unterquert den Anbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss ist heute in drei Querzonen unterteilt, welche weiter in Räume aufgeteilt sind. Die westliche Querzone besteht aus einem bauzeitlichen Raum sowie dem ebenfalls bauzeitlichen Flur mit dem Treppenaufgang (ehem. mit kürzerer und steilerer Treppe). Die übrigen beiden Zonen mit einem einzigen durchgehenden Unterzug bildeten ursprünglich einen einzigen Raum, der bis ins Untergeschoss herunterreichte, was am Aufbau des Haupteingangs auf der Südseite zu erkennen ist. Dieser Bereich ist im Erdgeschoss in einen großen Raum in der östlichen Zone und drei kleinere Räume in der mitteleren Zone unterteilt.

Das Untergeschoss ist heute ebenfalls in drei Querzonen unterteilt, die östliche und westliche bestehen aus einem Raum, die mittlere Zone beinhaltet drei Räume. Die mittlere und die östliche Zone reichten ursprünglich hinauf bis ins Erdgeschoss und waren durch den Zugang auf der Südseite erschlossen. Dabei dürfte es sich um den eigentlichen Mahlraum gehandelt haben.
An der Nordseite des hohen Mahlraums dürfte ein sogenanntes Biet aufgebaut gewesen ein, d.h. eine höhere Plattform, unter der die Radwellen lagen und auf der sich die Mahlsteine drehten.

Im Obergeschoss waren fast alle Innenwände aus Fachwerk aus Eichenholz aufgebaut, Feuerwände waren oder sind gemauert. Die Decke wird von den Dachbalkenlagen gebildet. Das Geschoss ist längs durch Wände bzw. einen Unterzug in zwei Zonen unterteilt. Durch Querwände ist ein Eckraum im Südwesten (beheizbar, wohl ein Geschäftsraum), der heute unterteilte Flur vom übrigen Raum abgetrennt.

Heute gibt es einen älteren Kamin westlich und einen jüngeren Kamin östlich im Gebäude. Dazwischen sind Spuren eines noch älteren Kamins sichtbar, dessen Lage mit den Befunden zum ursprünglichen Kamin übereinstimmen, wobei er etwas nach Süden verzogen war, um durchs Gebälk zu passen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachform
    • Satteldach
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • abgesprengte Quer- und Längsbünde
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
In den Außenwänden fanden Bruchsteine aus Sandstein Verwendung. Im Obergeschoss waren die Innenwände aus Fachwerk aus Eichenholz aufgebaut.
Das Dachwerk mit Vollwalm ist als Sparrendach mit liegendem Stuhl auf Stuhlschwellen abgezimmert. Die Stuhlstreben sind in drei Binderachsen in Querrichtung, unter den Walmen in einer mittigen Längsachse und unter den Graten angeordnet. Zur Queraussteifung in Binderachse sind Kopfstreben angebracht, die mit Versatz in die Stuhlstrebe zapfen. Der Längsaussteifung unter den Dachflächen dienen Kopf- und Fußstreben zwischen Stuhlstreben und Rähm bzw. Schwellen. Auch der Druckriegel zapft mit Versatz ein. Schwelle und Rähm haben einen polygonalen Querschnitt.
Im 2. Dachgeschoss trägt eine stehende Stuhlachse ein Firsträhm.
Je nach Anforderung fanden unterschiedliche Holzarten Verwendung. Stuhlschwellen, Rähme, Mittellängsunterzug und die Dachbalken, sowie die stehende Stuhlachse im 2. Dachgeschoss sind aus Nadelholz gezimmert. Für Sparren, Kehlbalken, Druckriegel, Stuhlstreben und Aussteifungshölzer kam hingegen Eichenholz zum Einsatz. Für einen großen Teil der Streben der Längsaussteifung und einen kleineren Anteil von Sparren und Kehlbalken wurden ältere Eichenhölzer wiederverwendet. Starke Verwitterungsspuren rühren von einem früheren Einsatz innerhalb eines Außenfachwerks her.
Innerhalb der südlichen Längsseite wurden an zwei Stellen und mittig innerhalb beider Walmflächen Wechsel in der Sparrenlage nachträglich eingebaut, um Dachgauben aufsetzen zu können.

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