Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 121657876819  /  Datum: 01.08.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Poststraße
Hausnummer: 18
Postleitzahl: 71032
Stadt-Teilort: Böblingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115003001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Hölzer der Primärkonstruktion des Daches sowie der Konstruktion im Erdgeschoss konnten dendrochronologisch auf Winterfällung 1529/ 30 (d) datiert werden, so dass von einer Erbauung des Gebäudes im Jahr 1530 (d) ausgegangen werden kann.


1. Bauphase:
(1530)
Erbauung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Gebäudes von Nordosten / Wohnhaus in 71032 Böblingen (06.07.2010 - Markus Numberger)
Abbildungsnachweis
Blick auf das Dachtragwerk im 2. Dachgeschoss / Wohnhaus in 71032 Böblingen (06.07.2010 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Poststraße 18 befindet sich am südwestlichen Rand der historischen Altstadt von Böblingen im Bereich der Unteren Vorstadt am Unteren See. Die Untere Vorstadt erstreckt sich in
einem weiten Bogen zwischen der Stadtmauer und dem Unteren See. Das Wohnhaus orientiert sich mit seiner nördlichen Giebelseite zur Straße. Die südliche Giebelseite orientiert sich mit einem
kleinen Gartengrundstück zum See. Zu dem Wohnhaus gehörte ursprünglich die östlich stehende
Scheune mit großem Keller (heute Geschäftshaus Poststraße 18/3) und ein großes, bis an den See reichendes Wiesengrundstück.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges Wohnhaus, welches in leichter Hanglage zum Unteren See hin steht. Im Bereich des nördlichen Giebels befindet sich eine Geländestufe zur Poststraße hin, welche wohl erst später durch Höherlegung der Straße künstlich entstanden ist. Über einem massiven Unter- bzw. Sockelgeschoss sitzt ein teils massives, teils aus Fachwerk bestehendes Erdgeschoss und ein verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Das Erdgeschoss besaß ursprünglich einen Hallencharakter, der noch heute in der südlichen Hälfte an einer mächtigen, gefasten Eichenstütze zu erkennen ist. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen und einem Spitzboden unter einem Satteldach ab. Das Ober- und die Dachgeschosse stoßen an den Giebelseiten jeweils vor. An der südlichen Giebelseite befindet sich ein jüngerer zweigeschossiger Anbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist wohl aufgrund der Nähe zum See nicht unterkellert, sondern verfügt über eine Sockelgeschosszone, welche als Lagerraum und Stall genutzt wurde. Das Erdgeschoss nimmt
heute im nördlichen Bereich eine kleine Wohnung auf. In der südlichen Hälfte befindet sich ein Zwischenboden als Lagerraum. Im Obergeschoss und 1. Dachgeschoss befinden sich jeweils zwei Wohneinheiten. Das 2. Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken. Am Dachtragwerk lässt sich noch gut die historische Grundrissgliederung in fünf Quer- und zwei Längszonen ablesen. In den Vollgeschossen handelt es sich um drei Längszonen, wobei die mittlere Zone einen Längsflur aufnimmt. Bemerkenswert ist dabei, dass sich offenbar die gesamte historische Tragstruktur vom Erdgeschoss bis ins Dach erhalten hat und noch sehr gut ablesbar ist.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
Konstruktion/Material:
Die massiven Außenwände des Unter- und Erdgeschosses wurden weitestgehend aus Bruchsteinen errichtet, wobei einige Bereiche der Traufwände im 19. Jahrhundert durch Backsteinmauerwerk ersetzt wurden. Ursprünglich zeigte das Erdgeschoss eine Fachwerk- Hallenkonstruktion, von welcher sich in der südlichen Hälfte noch ein gefaster Eichenständer mit vier Kopfbändern erhalten hat. Die darüber sitzenden Wände des Obergeschosses und die Giebeldreiecke der Dachgeschosse wurden als Fachwerkkonstruktion aufgerichtet und zeigen noch vielfach eine Lehm-Flechtwerk-Ausfachung. Beim Dachtragwerk handelt es sich um ein rußgeschwärztes Sparrendach, wobei die gesamte hölzerne Konstruktion mit verblatteten Holzverbindungen erbaut wurde. Das Dachtragwerk wurde im 1. Dachgeschoss als zweifach liegende Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug errichtet. Im 2. Dachgeschoss befindet sich eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion. Die teils naturkrummen Kopfbänder sind mit Spannriegel und Kehlbalken verblattet. In Längsrichtung wird das Dachtragwerk durch Längsstreben in der Dachebene ausgesteift. Abbundzeichen in Form von römischen Ziffern konnten an den Stuhlständern und Kopfbändern nachgewiesen werden. Eine einheitliche, zeitgleiche Errichtung des Dachtragwerkes ist daher als gesichert anzusehen. Die Hölzer der Primärkonstruktion des Daches sowie der Konstruktion im Erdgeschoss konnten nun dendrochronologisch auf Winterfällung 1529/ 30 (d) datiert werden, so dass von einer Erbauung des Gebäudes im Jahr 1530 ausgegangen werden kann.

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