Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wasserturm am Zollernschloss

ID: 371210379369  /  Datum: 04.12.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Friedrichstraße
Hausnummer: 67/1
Postleitzahl: 72336
Stadt-Teilort: Balingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Zollernalbkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8417002001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Siechenkapelle (72336 Balingen, Tübinger Straße 48)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im so genannten Wasserturm des Zollernschloßes in Balingen heben sich umfangreiche Reste eines spätmittelalterlichen Stadtmauerturmes erhalten. Die für das Dachwerk ermittelte Datierung von 1483 dürfte formalen Gesichtspunkten zufolge wohl zugleich die Erbauungszeit des Turmaufbaues darstellen. Aufgrund fehlender Dendrodaten aus den unteren Teilen de Turmes ist eine etwas frühere Entstehung des Turmbaues jedoch nicht auszuschließen.
Im ursprünglichen Zustand zeigte der Turm zwei mit Schießscharten versehene und spätestens ab einer frühen Umbauphase, vermutlich von Anfang an gewölbte Untergeschosse, die separat von außen erschlossen waren. Darauf folgte ein im Inneren sechseckiges Geschoß mit Netz- und Sternrippengewölbe und Maßwerkfenster an der Ostseite, das als einstiges Kapellengeschoß angesehen werden darf. Dessen Einwölbung reichte in das nächstfolgende Geschoß empor, in dem lediglich ein schmaler, nur von außen her erschlossener Wehrgang die Gewölbekuppel umlief. Darüber erhob sich letztendlich ein wohl nur zu Wehrzwecken dienendes Fachwerkobergeschoß mit spitzem Zeltdach.
Eine zweite wichtige Bauphase wird mit dem Umbau zum Gefängnis im frühen 19. Jahrhundert greifbar, als in vier der fünf Geschosse Gefängniszellen eingefügt wurden. Diese, die zugehörigen Flure, Feuerungsbereiche und Treppenanlagen haben die ursprüngliche Erscheinung des Inneren fast vollständig überlagert, haben jedoch außer im Kapellengeschoss, in dem die einstige Einwölbung aufgegeben wurde, sowie hinsichtlich einzelner Veränderungen an den Schießscharten nicht allzu sehr in den mittelalterlichen Baubestand eingegriffen. Damit stellen sowohl die mittelalterlichen Reste als auch jene des 19. Jahrhundert sehr geschlossen überlieferte und eigenes Gewicht besitzende Befundzusammenhänge dar, wie sie in dieser Vollständigkeit und Anschaulichkeit andernorts kaum mehr überliefert sind.


1. Bauphase:
(1483)
Errichtung des Dachwerk um 1483 (d). Damit kann auch von einer Entstehung des Gebäudes in dieser Zeit ausgegangen werden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtbefestigung, allgemein
    • Turm

2. Bauphase:
(1800 - 1900)
Umnutzung als Gefängnis mit dementsprechenden Einbauten
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Strafanstalt

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Lageplan (Vorlage LV-BW und RPS-LAD) / Wasserturm am Zollernschloss in 72336 Balingen
Aufnahme von 1925 (www.bildindex.de) / Wasserturm am Zollernschloss in 72336 Balingen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme und Baugeschichtliche Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Rundturm in der Südostecke der Zwingermauer der Stadtbefestigung, die sich vor der eigentlichen Stadtmauer befindet.
Lagedetail:
  • Befestigungsanlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf einem runden ca. 7,5 m breitem steinernem etwa 14 m hohem Turmunterbau sitzt ein eingeschossiger Fachwerkaufbau, der oben von einem spitzen Zeltdach bekrönt wird.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Geschosse bestehen alle aus einem schmalen Flur mit Vertikalerschließung und einem Raum. Das dritte Turmgeschoß wird von außen erschlossen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Die Ausstattung ist von den Einbauten zur Umnutzung als Gefängnis geprägt (Britschen, Fenstergitter, Öfen)

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Gewölbe
    • Kuppel
    • Rippengewölbe
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit Abstrebung
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Zeltdach/Pyramidendach/-helm
Konstruktion/Material:
Massiver Unterbau mit ca 1,7 m dicken Mauern aus Bruchstein und Schichtenmauerwerk mit Wandöffnungen aus sorgfälltiger bearbeitetem Werkstein (Schießscharten). Die Decken wurden teilweise als Gewölbe ausgeführt. Der Fachwerkaufbau stockwerkweise abgezimmert, das Dachwerk als Sparrendach mit stehendem Stuhl in acht radiale Dachbalken eingezapft.

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