Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Rathaus

ID: 341213349484  /  Datum: 07.09.2005
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 11
Postleitzahl: 71287
Stadt-Teilort: Weissach/Württ.

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115052016
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Bahnhofstraße 6 (71287 Weissach/Württ.)
Zehntscheuer, Hirschstraße 9 (71287 Weissach/Württ.)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Am 6. Juni 1791 brannte zwischen 10 und 11 Uhr abends der größte Teil des Fleckens Weissach bis auf die Grundmauern nieder. Davon war auch das bisherige Rathaus betroffen. Von diesem Vorgängerbau hat sich im heutigen Gebäude nichts erhalten.

Für den Wiederaufbau wurde durch das Oberamt Maulbronn ein Plan erstellt, in den alle neu zu erbauenden Häuser eingezeichnet sind. Ein Faksimile des Plans befindet sich im Heimatmuseum Flacht. Offenbar wurden vorrangig die Wohnhäuser der Bevölkerung wiedererbaut, um die größte Not zu lindern. Mit dem Neubau des Rathauses wurde daher erst im Mai 1792 begonnen. Ob das neue Rathaus genau an der Stelle seines Vorgängerbaus errichtet wurde geht aus den Unterlagen nicht hervor. (a)


1. Bauphase:
(1792)
Neubau des Rathauses nach dem Ortsbrand 1791 i. J. 1792 (a).

Von den Bauplänen des Rathausneubaus haben sich die Grundrisse des EG und OG erhalten, die ebenfalls erwähnten Schnitte und Ansichten konnten nicht mehr aufgefunden werden.
Der Rathausneubau wurde als Sichtfachwerkbau mit steinernem Erdgeschoss, Fachwerkobergeschoss sowie 3 Dachgeschossen traufständig zur Hauptstraße errichtet und nicht unterkellert.
Das Fachwerkgefüge ist im Erdgeschoss und Obergeschoss vierzonig und dreischiffig ausgebildet, in den Dachgeschossen dagegen nur noch zweischiffig. Die Abbundzählung erfolgt von West nach Ost, wobei die einzelnen Bundebenen jeweils durch die entsprechende Zahl an Piken gekennzeichnet sind.

Das Erdgeschoss:
Das mit massiven Bruchsteinumfassungswänden und Fachwerkinnenwänden ausgeführte Erdgeschoss ist in der zweiten Querzone durch einen Mittelflur von der Hauptstraße her erschlossen. Im mittleren Längsschiff zweigt ein Stichflur nach Westen in die erste Querzone ab, hier lag ein Nebeneingang von der Hirschgasse her. Im nördlichen Bereich des Mittelschiffs befand sich die zweiläufige Treppe, deren Antritt jedoch nicht links, sondern in der Flurmitte lag. Rechts der Treppe befand sich ein schmaler Gang ohne erkennbare Nutzung.
In der westlichen ersten Querzone befand sich nördlich des Stichflurs ein kleinerer Raum mit unbekannter Nutzung. Südlich des Stichflurs befand sich eine Remise, wobei hier die Ostwand zum Mittelflur hin um ein Balkenfeld nach Osten verschoben wurde.
Östlich des Mittelflurs befand sich in den Querbundzonen 3 und 4 eine zweite Remise, die lediglich durch zwei Freiständer in der Bundebene 4 unterteilt war. Beide Remisen waren durch rundbogige Tore in der Südfassade erschlossen. Am Schlussstein der Tore ist jeweils die Jahreszahl 1792 angebracht. Die östliche Remise wurde als Feuerwehrmagazin genutzt, die westliche als Baumagazin. Die Wandöffnungen an der Südfassade waren rein funktional gegliedert und so unabhängig von der Fensterreihung des Obergeschosses. An der West- und Ostfassade wurde dagegen eine geordnete Reihung der Fenster im EG und OG durchgeführt. Da die östliche Remise aber keine fünf Fenster benötigte, wurden zwei Wandöffnungen im EG als Blendnischen ausgeführt. Der Bodenbelag bestand ursprünglich im ganzen EG aus roten Sandsteinplatten, wovon sich nur in Raum 0.03 ein Rest erhalten hat. Die Decken waren als Balkendecken mit dazwischen geschobenen Stroh-Lehm-Wickeln ausgeführt. Die Fachwerkwände waren mit Bruchstein ausgefacht. In den Remisen und im nordwestlichen Raum waren die Gefache ebenso wie die Lehmwickelfelder nur mit einem groben Bestichputz verputzt; eine Farbfassung ist nicht festzustellen. Lediglich die Flure waren hier mit einem glatten Verputz versehen, auf dem mehrere weiße Tüncheschichten zu finden sind. Eine Farbfassung der Fachwerkbalken konnte dagegen bisher nicht gesichert beobachtet werden. Über die Konstruktion der ursprünglichen Treppen ist nichts bekannt, die heutigen Treppen stammen aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das Obergeschoss:
Das Obergeschoss war vollständig als Fachwerkkonstruktion ausgeführt. Es wiederholte weitgehend die Grundrissdisposition des Erdgeschosses. Lediglich im Mittelflur (Querzone 2) treten Abweichungen auf. Zum einen befindet sich östlich der Treppe ein Abort, zum anderen ist der südliche Bereich der Querzone 2 durch eine Wand abgetrennt. Dieser Bereich sollte ursprünglich dem großen Ratssaal in den Querzonen 3 und 4 zugeschlagen werden. Quelle [1794-1] belegt allerdings, dass bereits während des Baus dieser Plan aufgegeben und stattdessen dieser Bereich als Küche gebaut wurde. Zwischen dieser Küche und dem östlich anschließenden Ratssaal wurde eine massive Feuerungswand aus Bruchstein eingebaut, durch die vermutlich ein gusseiserner Kastenofen betrieben wurde.
Je ein weiterer Kastenofen befand sich in den beiden Räumen in der westlichsten Zone nördlich und südlich des Längsflurs (Raum 1.07 und 1.09). Der Grundriss von 1792 zeigt jeweils vom Flur aus zugängliche begehbare Kamine, an die die Kastenöfen anschlossen. Im Raum 1.09 hat sich im übrigen als einziges erhaltenes bauzeitliches Ausstattungsteil ein Kreuzstockfenster aus der Bauphase 1792 erhalten. Östlich an das Treppenhaus schloss sich in Querzone 3 und 4 der große Ratssaal über die gesamte Hausbreite an. Der Saal war stützenfrei, da er von einem Hängewerk im Querbund 4 überfangen war, auf das später näher eingegangen wird. Dieses Hängewerk stellte übrigens auch eine bauzeitliche Planänderung dar, wie der Quelle [1792-5] zu entnehmen ist. Leider ist dieser Querbund 4 des Dachwerks nicht im Fachwerk der Nord- und Südfassade weitergeführt. Der Binder sitzt vielmehr auf dem Wandrähm mitten über einem Fenster auf. Hieraus ergeben sich erhebliche Verformungen und Bauschäden.
Bauzeitliche Bodenbeläge waren nicht mehr feststellbar. Die Decke ist als Balkendecke mit Lehmwickeln zwischen den Balken ausgeführt. Sie war vollflächig verputzt.

Das Dachgeschoss:
Der Dachstuhl ist als liegender Stuhl mit mittigem stehendem Stuhl ausgebildet. Die Stuhlständer des liegenden Stuhls stehen auf einer pentagonalen Stuhlschwelle, die jeweils vor den Giebelwänden endet. Zwischen den liegenden Stuhlständern ist je ein Riegel gespannt. Die Aussteifung erfolgt durch Streben zwischen Stuhlständer und Riegel (nur in Zone 2 und 3) bzw. zwischen Stuhlständer und Stuhlschwelle. Die Giebelwände sind nicht in den Windverband des liegenden Stuhls eingebunden. Ein Kopfbug in Raum 2.05 belegt für die Giebelwände stattdessen eine stehende Stuhlkonstruktion. In den Qeuerbundwänden 2 und 3ist der liegende Stuhl jeweils ohne Spannriegel und Bug ausgeführt, stattdessen bindet eine bauzeitliche Fachwerkwand in die Stuhlkonstruktion ein. Durch diese beiden Fachwerkwände ist wiederum ein Mittelflur in der Querzone 2 gebildet. Von diesem Mittelflur giengen ursprünglich je 2 Türöffnungen zu beiden Seiten der mittleren Stuhlständer nach Westen und Osten ab. Eine mittlere Längswand konnte allerdings weder in der westlichen Querzone 1 noch in den östlichen Querzonen 3 und 4 nachgewiesen werden. In den östlichen Raum (Querzonen 3 und 4) wurde als bauzeitliche Planänderung ein Hängewerk eingebaut. Die doppelte verzahnte Hängesäule ist mit dem Kehlbalken und Spannriegel des liegenden Stuhls von Querbund 4 überblattet ebenso die beiden Sprengstreben, die die Last von der Hängesäule auf die Außenwände ableiten. Zwei weitere Sprengstreben im 3. DG sind nicht mehr vorhanden. Die Dachbalken in diesen Querzonen sind an einem mittigen Überzug aufgehängt, der wiederum an der Hängesäule hängt.
Historische Bodenbelege konnten nicht festgestellt werden. Lediglich in der Abseite (Raum 2.12) konnte ein roher Bretterboden festgestellt werden.
Die Treppe ins 2. DG war ursprünglich in der Südhälfte der Querzone 2 entlang der Querbundwand 2 angebracht.

2. und 3. Dachgeschoss und Dachreiter:
Das 2. DG ist als zweifach stehender Stuhl ausgebildet. Die Stuhlständer sind jeweils durch eine lange Fußstrebe zum Bodenbalken sowie durch Kopfbüge zur Pfette hin ausgesteift. Die Giebelwände waren als doppelt verriegelte Fachwerkwand ausgeführt, bei der die Streben mit den Riegeln überblattet waren. Dies ist am Ostgiebel noch erhalten. In der Mitte des Dachbodens befindet sich der Dachreiter. Er steht mit den vier Eckständern auf vier jeweils überblatteten Schwellen, die jeweils etwa um das Doppelte überstehen. Zwischen den Eckständern und den Schwellen sind Streben mit Versatz eingezapft. Jeweils zwei weitere Streben sind nach Norden und Süden zwischen den Eckständern und den Bodenbalken mit Versatz gezapft. Ursprünglich saßen die beiden firstparallelen Schwellen des Dachreiters jeweils auf den Querbundwänden 2 und 3 des Dachstuhls auf. Heute liegen die Schwellen nur noch auf der Querbundwand 3 auf, ansonsten liegt der Dachreiter allein auf dem Kehlgebälk des 1. DG.
Innerhalb des Dachbereichs ist der Dachreiter als reine Ständerkonstruktion mit Aussteifung konstruiert. Oberhalb des Dachbereichs ist er dagegen als Sichtfachwerkkonstruktion erbaut. Für die Erbauungszeit ist für dieses Sichtfachwerk eine rote Farbfassung archivalisch belegt.([1793-1]) (a). Das 3. DG ist beidseitig gewalmt, wobei die Sparren jeweils an einen Gratsparren angeschiftet sind. Die übrigen Sparren sind jeweils mit Scherzapfen untereinander verbunden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Feuerwehrgebäude
    • Öffentliches Lagerhaus
    • Rathaus
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Decken
    • Lehmwickeldecke
  • Dachform
    • Satteldach mit Drittelwalm
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Hängebund, einfach

2. Bauphase:
(1800 - 1900)
Erneuerung der Fachwerkfassade auf der Westseite des 1. DG; weitere Umbauten: Der Rathausneubau von 1792 deckte den Raumbedarf der Gemeinde bis ins 20. Jahrhundert. Für das 19. Jahrhundert sind daher keine Umbaumaßnahmen festzustellen. Lediglich der Westgiebel im 2. Obergeschoss - also die Wetterseite - scheint im 19. Jahrhundert erneuert zu sein. Zumindest sind hier - im Gegensatz zur Ostfassade - die Riegel in die Streben eingezapft und nicht überblattet. Diese Konstruktion ist für das 19. Jahrhundert typisch.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1900 - 1938)
Kamineinbau (a); Umbauten in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts (a):
Auch im beginnenden 20. Jahrhundert sind noch keine nennenswerten Umbauten festzustellen. Lediglich der westliche und der nordöstliche Kamin sind in den Bauplänen ab 1939 bereits als Bestand gezeichnet. Für den Einbau des westlichen Kamins wurden die Schwellen des Dachreiters abgesägt, sodass diese seither nicht mehr auf der Querbundwand 2 aufliegen. Diese handwerkliche Meisterleistung ist zwei Maurern namens Jakob und Paul Essig zu verdanken, die sich auch noch voller Stolz auf dem frischen Verputz des Kamins verewigt haben (i).
Im Erdgeschoss ist die Abtrennung des Stichflurs vom Mittelquerflur 1952 bereits als Bestand gezeichnet. Vermutlich ist diese Ziegelwand daher auch noch der ersten Jahrhunderthälfte zuzuordnen. Aus den gleichen Ziegelsteinen (Frühe HLZ-Steine) ist auch die Nordwand von Raum 0.07 gemauert. Vermutlich wurde hier eine bauzeitliche Fachwerkwand ersetzt. Der westliche Kamin stößt an diese beiden Mauern an, möglicherweise gehören Mauern und Kamin einer gemeinsamen Bauphase an. Ebenfalls der ersten Jahrhunderthälfte zuzuorden ist die Treppe aus Beton und Kunststein ins OG und die Treppe ins 1. DG.

Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1939)
Der weitaus größte Teil der Umbauten am Gebäude erfolgte erst ab 1939: der erste tiefere Eingriff in die Raumstruktur war die Abtrennung eines Bürgermeisterzimmers vom Ratssaal 1939. Bei dieser Baumaßnahme wurde auch gleich der westliche Stichflur im OG vom mittleren Querflur abgetrennt.

Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude

5. Bauphase:
(1947 - 1948)
Der nächste bauliche Eingriff erfolgte 1947. Dabei wurde ein Amtszimmer für den Verwaltungsaktuar des Kreisverbands im 1. Dachgeschoss eingebaut. Hierfür wurde vom mittleren Querflur des 1.DG ein Vorplatz abgetrennt, und in der westlichen Querzone 1 eine Mittellängswand eingezogen. Die so entstandenen Zimmer erhielten größere Fenster am Westgiebel, wobei die alten kleinen Dachfenster wurden vermauert. Der südwestliche Raum (Raum 2.09) erhielt zudem eine Gaupe mit drei Fenstern nach Süden.

Bereits ein Jahr später wurde 1948 das 1. Dachgeschoss erneut umgebaut. Diesmal wurde das ganze Dachgeschoss vollständig für eine Wohnung ausgebaut. Hierfür wurden alle Innenwände außer den bereits vorhandenen Bundwänden 2 und 3 neu eingebaut. Auch der südöstliche Kamin kam in dieser Bauphase neu hinzu.

An der Nordseite kam eine Gaupe für das WC (Raum 2.03) und das Bad (Raum 2.04) hinzu. Auf der Südseite wurde die Gaupe von 1947 fast über die ganze Südseite des Hauses verbreitert. Auffälligstes Kennzeichen dieser Bauphase ist das Fachwerk aus gesägten Rahmenschenkeln und die Ausfachung aus Schwemmsteinen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1952)
1952 wurde das Postamt in das Erdgeschoss des Rathauses verlegt. Dazu entstand ein erster Planentwurf für das Postamt in der westlichsten EG-Querzone. Ob dieser Entwurf zumindest in Teilen realisiert wurde ist unklar. Zumindest der Raumteiler in Raum 0.07 könnte auf diesen Planentwurf zurückgehen. Ein zweiter Entwurf aus dem selben Jahr zeigt das Postamt in der größeren östlichen Remise. Dieser Entwurf wurde ziemlich sicher realisiert, er ist noch heute am Baubestand ablesbar.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1966)
Die letzte größere Baumaßnahme datiert auf 1966. Er betrifft den Einbau eines Tankraums im Raum 0.08. Damit verbunden war die Anhebung des Bodens und die Versetzung der beiden Türen in den Raum.
Seither fanden - abgesehen vom Einbau mehrerer Schrankwände zur weiteren Raumunterteilung und der endgültigen Unterteilung des Ratssaals - keine substantiellen Baumaßnahmen mehr am Rathaus statt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Weissach/Württ.: Altes Rathaus (1792i) / Altes Rathaus in 71287 Weissach/Württ. (02.03.2004 - Michael Hermann)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das alte Rathaus steht mitten im Ort, traufständig zur Hauptstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Transport und Verkehr
    • Remise/Garage
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Breit gelagerter, zweistöckiger Riegelbau mit dreistöckigem Krüppelwalmdach und Dachreiter.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zweischiffige und dreizonige Grundrissgliederung. In der östlichen Zone befand sich eine Remise. In der westlichen Querzone befand sich eine weitere kleinere Remise, an die sich nördlich ein Stichflur und danach eine Kammer anschloss. Die östliche Remise waren als Feuerspritzenremise genutzt, die westliche Remise als komunales Baumagazin. In der mittleren Querzone befindet sich der Flur mit der Treppenerschließung ins OG. Im OG befand sich in der breiten östlichen Querzone der ungeteilte Ratssaal. Die mittlere und westliche Querzone sind hier dreischiffig mit einem Mittellängsflur angelegt. In der westlichen Querzonen befinden sich zwei Amtsstuben. Die mittlere Querzonenimmt nördlich das Treppenhaus ein, während sich im südlichen Längsschiff eine Küche befindet. Diese geht auf eine archivalisch belegte bauzeitliche Planänderung zurück. Im Dachgeschoss ist über dem Raatssaal ein zusätzlicher Querbund vorhanden, die Grundrissgliederung ist hier demnach vierzonig. Dieser zusätzliche Querbund wurde nachträglich mit einem Hängewerk versehen. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine archivalisch belegte bauzeitliche Planänderung. Auf den Kehlbalken über dem 1. DG liegt ohne konstruktive Verbindung die Dachreiterkonstruktion auf.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude war zum Untersuchungszeitraum baulich intakt. Lediglich über dem EG gab es statische Schäden, die auf eine zeitweilige statische Überlastung des Dachgeschosses durch die Nutzung als Gemeindearchiv zurückzuführen waren.
Bestand/Ausstattung:
Bemerkenswert ist ein bauzeitliches Kreuzstockfenster im OG an der Nordfassade.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
  • Dachform
    • Dachreiter
    • Satteldach mit Drittelwalm
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Hängebund, einfach
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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