Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Pfarrzentrum, ehem. Rat- und Schulhaus

ID: 331310139090  /  Datum: 08.12.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 104
Postleitzahl: 68789
Stadt-Teilort: St. Leon-Rot

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Rhein-Neckar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8226103005
Flurstücknummer: 252
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Zehntscheuer (68789 St. Leon-Rot, Hauptstraße 176)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem ehemaligen Rathaus in Rot handelt es sich um einen schlichten klassizistischen Bau, der 1842/43 ursprünglich als Rat- und Schulhaus an der Stelle eines Vogängerbaus erbaut wurde. Die erste Planung sah wahrscheinlich zwei kleinere Flügelbauten vor, die jedoch noch während der Erbauung nach Osten hin erweitert wurden. Um die Rathausnutzung und den Schulbetrieb voneinander zu trennen, wurden anfangs zwei Stocktreppen jeweils in der Mitte der Flügelbauten eingebaut. Der Ratssaal war unter den beiden Hängewerken im Kernbau im vorderen Bereich untergebracht.
Als 1865/66 die Schulzimmer erweitert werden sollten, wurden die beiden Treppen aus den Flügelbauten zugunsten einer zentralen Treppe im rückwärtigen Bereich des Kernbaus aufgegeben. Dieser Umbau war der größte bauliche Eingriff in der Geschichte des ehemaligen Rat- und Schulhauses.
Im Jahr 1900 zog die Schule in einen Neubau. Bereits in den 1920er Jahren reichten durch ständig ansteigende Schülerzahlen die Klassenräume nicht mehr aus, sodass man wieder auf das alte Rathaus zurückgriff und dort 1923 Unterrichtsräume einrichtete, die bis 1935 benutzt wurden. Im Jahr 1935 wurden die Schulzimmer im ehemaligen Rat- und Schulhaus endgültig aufgegeben und es verblieb dort lediglich die Verwaltungsnutzung.
Durch die Mittellängsunterzüge in den Flügelbauten waren in den folgenden Jahren räumliche Veränderungen durch statisch unbedeutende Trennwände möglich. Im Laufe der Zeit wurde auch der Ratssaal als solcher aufgegeben und durch eine Schrankwand in zwei Büroräume unterteilt. 1895 wurde im 1. OG in der südwestlichen Ecke des Gebäudes ein feuersicherer Raum eingebaut. Seit 1998 und nach dem Neubau eines gemeinsamen Rathauses für die Gemeinde St. Leon-Rot stand das Gebäude leer. Im Jahr 2000 wurde das ehemalige Rathaus in Rot an die Kirchengemeinde Rot verkauft und zum Pfarrzentrum umgebaut. Dabei wurden die späteren Anbauten im Rückbereich des Gebäudes abgerissen. Es wurde ein neuer Haupteingang mit Treppenanlage und Aufzug außerhalb des historischen Baukörpers geschaffen. Durch den Rückbau einer nichttragenden untergeordneten Zwischenwand und Erweiterung in den Seitenflügeln durch Öffnungen der Tragwand wurde ein Gemeindesaal im OG geschaffen.


1. Bauphase:
(1842 - 1843)
Das Rat- und Schulhaus wurde an der Stelle eines Vogängerbaus erbaut . (d)(a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

2. Bauphase:
(1865 - 1866)
Die Schulzimmer wurden erweitert. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1935 - 1998)
Im Jahr 1935 wurden die Schulzimmer im ehemaligen Rat- und Schulhaus endgültig aufgegeben und es verblieb dort lediglich die Verwaltung. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

4. Bauphase:
(2000)
Im Jahr 2000 wurde das ehemalige Rathaus in Rot an die Kirchengemeinde Rot verkauft und zum Pfarrzentrum umgebaut. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Versammlungsstätte

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Pfarrzentrum, ehem. Rat- und Schulhaus , Ansicht von Südwesten
Quelle:  Barbara und Robert Crowell (Diplomingenieure Freie Architekten)  / Pfarrzentrum, ehem. Rat- und Schulhaus in 68789 St. Leon-Rot
Pfarrzentrum, ehem. Rat- und Schulhaus, Bauphasenplan, Grundriss, EG
Quelle: Barbara und Robert Crowell (Diplomingenieure Freie Architekten)  / Pfarrzentrum, ehem. Rat- und Schulhaus in 68789 St. Leon-Rot

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung mit Fotodokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht zentral neben der Kirche in St. Leon-Rot.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Versammlungsstätte
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Gebäude das aus einem quadratischen Kernbau mit Ausrichtung zur Straße hin und zwei nördlich und südlich anschließenden Flügelbauten besteht. Der Kernbau misst ca. 12 x12 cm, die Flügelbauten je ca. 16,50 x 7,50 cm. Die Gesamthöhe beläuft sich am First des Kernbaus auf ca. 13 m, die Flügelbauten erreichen nur eine Höhe von ca. 9,50 m.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Lediglich der südliche Flügel ist zur Hälfte unterkellert.
Das Gebäude ist symmetrisch gegliedert. Die Erschließung erfolgt durch die Türen im Westen. Vom Haupteingang aus führt ein langgestreckter Flur zur zentralen Eingangshalle. Der Flur wird von zwei Räumen flankiert.
Ebenfalls symmetrisch angeordnet, befinden sich in den Gebäudeecken zwischen Kernbau und Flügelbauten die ursprünglichen Sanitäranbauten. Die Flügelbauten sind dreizonig gegliedert.
Im OG befindet sich über der Eingangshalle im EG ein Flur mit zwei Durchgängen zu den Flügelbauten. In der westlichen Hälfte über dem Hauptbau war der ehemalige Ratssaal untergebracht. Heute ist der Saal in zwei Räume aufgeteilt. Die Sanitäranlagen im EG wiederholen sich im OG, wo ferner eine Putzkammer mit untergebracht wurde. Der nördliche Flügel besteht aus drei, der südliche aus fünf Räume.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Um die ursprünglich große Spannweite der Räume in den Flügelbauten zu ermöglichen, wurden Unterzüge in West-Ost-Richtung eingezogen. Zur Unterstützung wurden u.a. gusseiserne Säulen eingebaut, von denen sich zwei in den vorderen Räumen befinden.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Balkendach mit Rofen und liegendem Stuhl
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
Der Kellerraum ist mit einer Tonne gewölbt. Die Kellerwände sind aus Bruchsteinmauerwerk und der Boden ist, abgesehen von einigen wenigen Sandsteinplatten mit Backsteinen ausgelegt. Der untere Teil des Gewölbes über der Kellertreppe und der Segmentbogenabschluss der Kellertür wurden aus Backsteinen gemauert. Die Außenwände sowie die Trennwände zwischen dem Kernbau und den Flügelbauten sind im Wesentlichen aus Bruchstein gemauert. Die Innenwände bestehen vorwiegend aus Backstein.
Ein Raum im nördlichen Flügel setzt sich augenfällig von den übrigen ab, weil er statt den ansonsten Holzbalkendecken eine Kappendecke aufweist.
Die Dachkonstruktion über den Seitenschiffen ist je eine liegender Stuhl mit einem Walm zur Straße. Zur Lastabtragung über dem Ratssaal wurden wahrscheinlich ursprünglich zwei unterschiedliche Hängewerke eingebaut. Durch die zentrale Treppe zum Dachgeschoss wurde die südliche der beiden Hängesäulen vermutlich unterbrochen. Die östliche trägt keinen Überzug, sondern einen Wechsel, in den die Dachdeckenbalken über der Flur im OG einmünden. Da keine Stütze direkt unter der Konstruktion vorhanden ist, ist der Lastabtrag heute nicht mehr ganz eindeutig.

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