Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 208785415910  /  Datum: 12.01.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Friolzheimer Straße
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 71297
Stadt-Teilort: Mönsheim

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Enzkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8236039004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Proben für die dendrochronologische Untersuchung datieren auf das Fällungsjahr Winter 1707/08 (d). Die Bauzeit des Wohnhauses ist demnach auf 1708 (d) zu datieren. ln dei Urkarte von 1831 ist es als einzeln stehendes Gebäude mit einem barock angelegten Garten zur Kirche hin dargestellt.


1. Bauphase:
(1707 - 1708)
Erbauung des Wohnhauses im Jahr 1708 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1900 - 1999)
Im 20. Jh.: Veränderung der Raumfolge und Gebäudeerschließung sowie zahlreiche Erneuerungsmaßnahmen; alle Fenster und Türen, die Fußböden und die Wandoberflächen, die Dacheindeckung und der Außenputz stammen aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts; einfacher Deckenstuck in einigen Räumen des Vollgeschosses um 1900.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 71297 Mönsheim (Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 71297 Mönsheim (Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 71297 Mönsheim (Armin Seidel)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt im Zentrum der Gemeinde Mönsheim, südlich der Kirche und des ehemäligen Schulhauses. Nach Süden schließt direkt die Friolzheimer Straße an, nach Osten befindet sich nach einem Fußweg und einem begrünten Parkstreifen die Leonbergerstraße. Nach Norden und Westen ist provisorischer Parkraum vorhanden, der nach dem Abbruch der Nebengebäude entstanden ist.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das frei stehende, zweistöckige und verputzte Wohnhaus besitzt ein vierseitig auskragendes Obergeschoss und ein Satteldach mit einseitigem Walm mit zwei Ebenen. Ein kleiner Gewölbekeller befindet sich unter der südlichen Haushälfte.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
lnteressant ist die Auskragung des Obergeschosses an allen vier Hausseiten. An den Giebelseiten ragen die Wandpfetten der Erdgeschosskonstruktion bis zur Außenkante des Obergeschosses. Es sind dies die Wandpfetten der Traufiruände und eine Mittelpfette. Die Mittelpfette ist leicht außermittig nach Westen verschoben.
Das bedeutet zunächst, dass das Gebäude in Längsrichtung in zwei Zonen unterteilt war und ist. Davon ist die westliche etwas schmaler als die östliche. Die größeren Repräsentationsräume dürften daher eher nach Osten gelegen haben.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt über die Traufseiten, wobei der heutige Haupteingang im Osten liegt. Vermutlich befand sich hier bereits zur Bauzeit der Zugang. Die mittlere Querzone war sicher die Erschließungszone. Ob sie über die gesamte Gebäudebreite ungeteilt war, ist unklar. Bei einem Gebäude, das als Adelssitz geplant wurde, ist der Eingangsbereich oft größer angelegt. lm vorliegenden Fall kann sich dieser Bereich auch noch auf die Räume der östlichen Längszone und nördlichen Querzone erstrecken (heute Bad, WC und Nebenräume).
Die heutige Raumsituation samt Treppen entstand erst im 20. Jh. ln den Vollgeschossen zweigt von der mittleren Zone ein Flur nach Norden ab. Die Wände im Bereich des heutigen Badezimmers sind jüngeren Datums.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Dach ist nahezu vollständig von 1708 (d) erhalten. Lediglich die Sparren des nördlichen Walms wurden entfernt. Der Dachstuhl ist jedoch vollständig erhalten. Für einen Anbau nach Norden wurde der Walm entfernt und durch ein Satteldach ersetzt.

In der Urkarte von 1831 ist das Gebäude freistehend dargestellt und zur Kirche hin von einem barock anmutenden Garten umgeben. Der Garten reichte bis unmittelbar an die abgängige Kirchhofmauer heran. Nach Osten schließt nach einem Weg ein heute abgängiges Gebäude an.
Der Garten ist zwar nur schematisch dargestellt, lässt aber eine symmetrische barocke Gestaltung erkennen, die sonst nirgends auf der Urkarte zu finden ist. Das Gebäude ist mit leichter Tendenz nach Westen in Nord-Südrichtung ausgerichtet.
Bestand/Ausstattung:
Der heutige Zustand ist geprägt von Erneuerungsmaßnahmen des 20. Jahrhunderts. Alle Fenster und Türen, die Fußböden und die Wandoberflächen, die Dacheindeckung und der Außenputz stammen aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. ln einigen Räumen der Vollgeschosse ist einfacher Deckenstuck zu finden, der aber sicher nicht aus der Bauzeit stammt, sondern eher aus einer Bauphase um 1900.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Gebäude ist als Fachwerkbau errichtet und ist heute verputzt. Ob es zur Bauzeit fachwerksichtig war, lässt sich bisher nicht belegen. Während der Barockzeit wurde Fachwerk in der Regel verputzt.
An den Stellen, wo die Anbauten entfernt wurden, kann man Fachwerkbalken erkennen. Für die komplette Beschreibung der Fachwerkkonstruktion reichen die Fundstücke aber nicht aus. Allerdings ist zu erkennen, dass es sich um ein einfaches konstruktives Fachwerk handeln muß. An der Nordostecke sind zwei Wandständer und eine Strebe zu sehen. Die Strebe ist wohl wandhoch und hat einen relativ schmalen Holzquerschnitt. Beides sind Anzeichen dafür, dass es sich um konstruktives Fachwerk handelt, welches verputzt war.
Der Keller ist ein Gewölbekeller aus Bruch- und Lesesteinen, der sich in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Der Zugang erfolgt vom inneren Treppenhaus aus.

Die Dachkonstruktion ist weitgehend einsehbar. Hier wurden die Proben für die dendrochronologische Untersuchung entnommen. Es handelt sich um einen Dachstuhl mit liegenden Stuhlständern und Kopfbändern in den Dachschrägen und stehenden Stuhlständern im lnneren. Die Walmgrate werden ebenfalls durch liegende Stuhlständer mit Sparren gebildet.
lm 2. Dachgeschoß sind die beiden Stuhlständer, die unter der Walmspitze stehen, an den Kanten gefast. Diese ungewöhnliche, weil aufwendige Verzierung eines Balkens im Dach, ist ein weiterer Hinweis auf die besondere Bedeutung des Gebäudes. Eine solche Verzierung wäre in einem Bauernhaus nicht zur Anwendung gekommen.

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