Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Löffel-Mühle

ID: 188344646618  /  Datum: 23.09.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Mühlenstraße
Hausnummer: 18a
Postleitzahl: 79235
Stadt-Teilort: Burkheim

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315133006
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die ältesten Bauteile des Mühlenkomplexes datieren in die Jahre 1662(d). Neben der zweigeschossigen Massivwand entlang des ehemaligen Mühlenkanales handelt es sich um den zweigeschossigen Wohnteil mit massivem Erdgeschoss und darauf aufgesetztem Fachwerkstock. Das zugehörige Dach mit ehemaligem Steilgiebel über dem Wohnteil wurde im 18. Jahrhundert zum Vollwalm umgebaut, bevor im Jahre 1804 an den alten Wohnteil ein neuer Wohnbereich mit zugehörigem Dachwerk angebaut wurde.
Wohl im Zuge der Elektrifizierung erfolgte im Jahre 1883 (i) die Modernisierung des Mühlenbaus. Wenige Jahrzehnte später wurde der alte Wohnbereich aufgegeben und mit dem Neubau des Hauptgebäudes in dieses verlegt. Unzählige Anbauten im Verlaufe des 20. Jahrhunderts verdichteten und erweiterten den historischen Kernbestand zum angetroffenen Gebäudekomplex.


1. Bauphase:
(1662)
Errichtung des Kernbaus (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1804)
Errichtung des Erweiterungsbaus 1804 (d) um die alten Funktionen vom Wohnteil des Kernbaus zu verschieben.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1883)
Mühlenbau
Nach der im Eingangssturz eingemeiselten Jahreszahl im Jahre 1883 (i) erbaut, handelt es sich bis auf die Einbeziehung der alten Kanalwand im Süden um einen weitgehenden Neubau.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1960)
Die historische Raumgliederung blieb wohl bis in das 20. Jahrhundert erhalten und wurde erst mit dem Einbau des Unterzuges um 1960 in einen weitgehend offenen Lagerraum umgebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Bauphasenplan EG / Löffel-Mühle in 79235 Burkheim (2016 - Lohrum, Burghard (Ingenieurbüro für Bauforschung, Datierung, Bauaufnahme), 2016)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation (Baualterskartierung), Schadensdokumentation Dach
  • Konzept zur Verwendung des Gebäudes

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der untersuchte Baubestand steht auf einer großen Hofanlage südöstlich und unterhalb der Kernstadt Burkheims.
Erschlossen wird die Hofanlage über die von Nordwest nach Südost verlaufende Mühlenstraße. Von Hier zweigt in südwestlicher Richtung die Zufahrt ab und führt direkt auf das Hauptgebäude.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Hauptgebäude gliedert sich in einen westlichen bzw. niedrigen Wohnteil und den östlich daran angrenzenden und deutlich höheren Mühlenbau. Beiden Gebäudeteilen sind seitlich und entlang den rückwärtigen Langseiten jüngere Anbauten des 20. Jahrhundert angefügt. Letztere überbauen den ehemaligen Mühlenkanal. Wie der östlich vom Hauptgebäude liegende und von ihm abgesetzte Scheunenbau, waren die jüngeren Anbauten nicht Gegenstand der aktuellen Untersuchung.
Dies trifft auch auf das nördlich des untersuchten Gebäudekomplexes stehende Gebäude zu.
Hierbei handelt es sich um das frühere Wohnhaus des Müllers, welches in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als Ersatz des alten Wohnteiles erbaut wurde.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Vom Kernbau der Jahre 1662(d) haben sich neben dem stark verrußten Dachgebälk Bereiche der Außenwände und die Trennwand zum vermuteten Hausgang im damals zugehörigen Mühlenteil erhalten.
Trotz der Verluste erlauben die aufgenommenen Befunde gesicherte Aussagen zur ursprünglichen Grundrissgliederung. Danach bestand das 1. Obergeschoss des Wohnteiles aus zwei Raumeinheiten. Im Süden waren dies die vom Mühlenteil erschlossene Küche und die im Norden angrenzende Stube.
Erkennbare Umbauten des Wohnbereiches erfolgten im späten 19. Jahrhundert. Dazu gehört mit hoher Wahrscheinlichkeit der weitgehende Ersatz der rückwärtigen Fachwerkwand, wie er im Zusammenhang mit der Ausführung der beiden in Sandstein gesetzten Fensteröffnungen notwendig wurde. Auffallend sind deren unterschiedlich breite Öffnungen. Sie reagieren damit wohl auf die Unterteilung der alten Küche in einen Flur- und Kammerbereich und dem damit verbundenen Abbruch des alten Kamins.
Wie mit den oben beschriebenen Umbauten schon angedeutet, verschieben sich die alten Funktionen vom Wohnteil des Kernbaus in den im Jahre 1804(d) errichteten Anbau.
An dessen Westgiebel zeichnet sich über das erhaltene Wandtäfer die neu eingerichtete Stube ab. Sie wurde von einem Dachgebälk überspannt, welches durch den besagten Überzug im Dachbereich ohne innere Unterstützung auskam.
Angrenzend an die Stube sind, bezogen auf die Gebäudebreite, zwei weitere Raumeinheiten zu vermuten. Wie bei der ehemaligen alten Stube lassen sich deren damaligen Funktionen nicht mehr erkennen.
Die beschriebene Raumgliederung blieb wohl bis in das 20. Jahrhundert erhalten und wurde erst mit dem Einbau des Unterzuges um 1960 in einen weitgehend offenen Lagerraum umgebaut.
Vom Kernbau des Wohnteiles haben sich im Erdgeschoss verhältnismäßig viele Bauteile erhalten. Dazu zählen in erster Linie die massiven Umfassungswände und die Trennwand zum Mühlenbau.
Weitgehend geklärt ist die Grundrissgliederung. So gehören die im Norden vorhandenen Kammern, in Anlehnung an die unterschiedlich breiten Fensteröffnungen in der Nordwand, wohl noch der Erbauungszeit an. Daran angrenzend lässt sich eine mittige, später aufgeweitete Flurküche ablesen. Die Aufweitung erstreckte sich in eine südliche Kammer, die nach dem partiellen Zuschlag zur Küche nach Westen hin abgetrennt wurde.
Im Gegensatz zum Obergeschoss besitzt der im Jahre 1804 errichtete Anbau eine deutlich geringere Breite. Zugänglich von der Nordtraufe, führte der Eingang in einen kleinen Vorraum, über den im Westen ein säulengestützter Großraum und im Süden das neu angelegte Treppenhaus erreichbar war. Ein weiterer Zugang in den Großraum befand sich an der Südtraufe, der bedingt durch die Auskragung des Obergeschosses, durch einen Säulengang erreichbar war. Heute ist dieser Säulengang durch einen Stahlträger auf Backsteinpfeilern ersetzt und in einen modernen Einbau eingebunden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Auffallend am Kernbau des 17. Jahrhunderts ist neben der fehlenden Vertikalerschließung das Fehlen eines Hauseinganges. Der vorhandene Eingang im Westgiebel ist wohl erst das Ergebnis des im frühen 19. Jahrhundert erfolgten Anbaus, sodass der Zugang innerhalb der Trennwand zum Mühlenbau vorerst als die alte Eintrittsöffnung anzusprechen ist. Diese liegt nun aber innerhalb des Mühlenbaus, was eigentlich nur durch die ehemalige Anlage eines angrenzenden, den Mühlenbau durchziehenden Querflures zu erklären ist. Dieser hätte demnach, neben der ursprünglichen Erschließungsachse von Wohnteil und Mühlenbau, auch die Treppenanlage nach oben aufgenommen.

Das Dach von 1804(d)
Starker Hausbockbefall und Wasserschäden prägen das Schadensbild nachhaltig. Von ehemals 21 Sparren sind 13 Sparren kaputt und 2 Sparren fehlen.
Ähnlich hoch ist die Verlustrate bei den Bundstreben. Von 7 Bundstreben sind 5 Bundstreben abgängig. Insgesamt gesehen muss dieser Dachwerkabschnitt als verlustig bewertet werden.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Lambris/Täfer
  • Dachform
    • Satteldach
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • abgesprengte Quer- und Längsbünde
Konstruktion/Material:
Das Dach des Kernbaus von 1662(d)

Als symmetrisches Satteldach ausgeführt, besteht das die Sparrenpaare stabilisierende Traggerüst des Kerndaches aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion. Aus Nadel- und Ulmenholz abgezimmert, sind davon noch zwei abgesprengte Querbünde erhalten. Die geneigten, ehemals mit ihnen kombinierten und unter den Dachflächen liegenden Längsbünde sind insgesamt abgängig.
Nach den an den Querbünden aufgenommenen Abbundzeichen handelt es sich bei den erhaltenen Gerüstteilen um die Querbünde „2 und 3 Ausstiche“, wobei der Querbund „3 Ausstiche“ nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle steht.
Orientiert an dem im Westen beginnenden Aufbau des Markierungssystems bestand der westliche Abschluss des Kerndaches aus einem Steilgiebel, dessen Lage an der Nahtstelle zum späteren Anbau zu suchen ist. Von hier erstreckte sich das Kerndach nach Osten, wobei der angetroffene Querbund „3 Ausstiche“ zur Bauzeit weiter östlich stand.
Im 18. Jahrhundert wird der ehemalige Steilgiebel abgebrochen und durch einen Vollwalm ersetzt. Erhalten haben sich von diesem Umbau die Gradsparren und einzelne Walmsparren.

Das Dach des Erweiterungsbaus von 1804(d)

Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt der westliche Dachbereich. Dessen Satteldach ist untypischerweise asymmetrisch, was im Wesentlichen auf den schmäleren Hausgrundriss des Anbaus und die Angleichung an die im Norden bestehende Dachneigung des Kerndaches zurückzuführen ist. Wohl noch im Jahre 1804 aufgeschlagen, handelt es sich um ein zweifach liegendes Stuhlgerüst aus Nadelholz, dessen geneigte Querbünde im Westen einen Vollwalm ausbilden.
Bemerkenswert ist der Einbau eines Überzuges in der westlichen Dachhälfte. Über ihn wurde das Dachgebälk durch Schraubbolzen aufgehängt.
Das Dach ist noch in großem Umfang erhalten, zeigt aber einen hohen Schädigungsgrad. Einzelne „Reparaturen“, so die partiellen Unterstützungen und Abstrebungen der Stuhlrähme sind als unzureichende Notmaßnahmen gegen die deutliche Verformung des Daches zu werten.

Der Mühlenbau

Das innere Traggerüst im Erdgeschoss besteht aus einem mittigen, in Längsrichtung verlaufenden Unterzug, getragen von zwei Eisensäulen. Im 20. Jahrhundert wurde das westliche Drittel des Grundrisses abgetieft und mit einer hölzernen, über dem Gehniveau liegenden Balkendecke Podest-artig eingedeckt.
Im Obergeschoss wiederholt sich das vom Erdgeschoss bekannte Traggerüst. Es ist im Westen erneuert und besitzt im Osten eine wiederverwendete, möglicherweise aus dem alten Mühlenteil stammende Holzstütze.
Umfangreicher sind die Veränderungen im Dach. Dessen Traggerüst bestand aus der Ausführung von ehemals 5 inneren Querbünden. Von diesen sind noch 3 Querbünde erhalten, wobei der Ersatz der fehlenden Querbünde im Zusammenhang mit den Reparaturen im Obergeschoss zu sehen ist.

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