Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Rathaus

ID: 186331571120  /  Datum: 08.05.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Mittelstadt
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 79235
Stadt-Teilort: Vogtsburg-Burkheim

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315133006
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der ältere, zumindest in das Jahr 1604 (d) zu datierende Rathausbau wird um 1722 (d) grundlegend umgebaut und modernisiert. Zu diesem Zeitpunkt scheinen vom älteren Vorgängerbau mit offensichtlich gleichem Bauvolumen nur noch die massiven Umfassungswände bis zum Dachansatz gestanden zu haben.
Nach dem Umbau gestalten sich die drei Ebenen des Unterbaus wie folgt:
Das Erdgeschoss ist die Wirtschaftsebene, die sich analog zur Laube über das gesamte Erdgeschoss erstreckte. Im ersten Obergeschoss dominiert ein Saal, welcher im Süden gelegen die gesamte Gebäudebreite einnahm. Das zweite Obergeschoss ist geprägt von einer Vielzahl von Einzelräumen. Sie besitzen zum Teil aufwendige Deckenspiegel und stellen zusammen mit dem hochwertigen Dachwerk die "Herausforderung" an die beabsichtigte Modernisierung.
Dem frühen 17. Jh. ist der Treppenturm und die stadtseitige Traufwand mit Zufahrtsportal zuzuordnen.


1. Bauphase:
(1604)
In diese Zeit wird der Vorgängerbau des Rathauses datiert. Er besaß offensichtlich das gleiche Bauvolumen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1605 - 1650)
Dem frühen 17. Jh. ist der Treppenturm und die stadtseitige Traufwand mit Zugangsportal zuzuordnen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

3. Bauphase:
(1721 - 1722)
Der Vorgängerbau wird grundlegend umgebaut und modernisiert (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation
  • Restauratorische Untersuchungen
  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der ältere, zumindest in das Jahr 1604 (d) zu datierende Rathausbau wird um 1722 (d) grundlegend umgebaut und modernisiert. Zu diesem Zeitpunkt scheinen vom älteren Vorgängerbau mit offensichtlich gleichem Bauvolumen nur noch die massiven Umfassungswände bis zum Dachansatz gestanden zu haben.
Das heutige Rathaus besitzt drei Ebenen im Unterbau, einen Treppenturm und ein Satteldach. es ist teilweise unterkellert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der auf den Treppenturm ausgerichtete Mittelflur bildet die zentrale Erschließungssache im 2. OG. Von ihm sind im Süden zwei Großräume erschlossen. Ihre heutigen Ausmaße gehen zurück auf die Jahre um 1723 (d). Nördlich des Flures sind zwei Einheiten angelegt. Sowohl an der Osttraufe wie auch an der Westtraufe handelt es sich um zwei Räume. Während sie im Osten annähernd gleich groß sind, bestehen im Westen große Unterschiede.
In vertikaler Abstimmung zum 2. OG durchzieht auch im 1. OG ein großer Querflur die gesamte Gebäudebreite. Südlich des Flures war um 1723 (d) ein großer, die gesamte Gebäudebreite einnehmender Saal angelegt. Heute ist der Saal durch eine firstparallele Trennwand unterteilt. Während die westliche Hälfte ungeteilt ist, ist die Osthälfte in einen größeren und einen kleineren Raum untergliedert. Eine analoge Raumanordnung liegt auch im Westen vor, wobei in Anlehnung an diese beiden Zimmer ein firstparalleler, vom Querflur abzweigender Längsflur verläuft. In erster Linie führt er zum Abtrittsgang, ermöglicht eventuell aber auch die Erschließung des ein oder anderen Raumes.
Bei den beiden im Osten angrenzenden Räumen handelt es sich wohl um das Ergebnis einer nachträglichen Unterteilung eines Großraumes.
Das Erdgeschoss ist die Wirtschaftsebene, die sich analog zur Laube über das gesamte Erdgeschoss erstreckte. Die Untersuchung beschränkte sich auf die sogenannte Laube, die von der Stadtseite über eine Einfahrt erreichbar ist.
Nur der nördliche Gebäudeteil (außerhalb der Laube) ist unterkellert. Im Prinzip war der Keller in zwei Abschnitte unterteilt: Der südliche Teil ist infolge des Geländesprunges von der Rückseite erschlossen. Das Portal und die beiden flankierenden Fenster datieren in die Zeit des Umbaus. Offensichtlich ohne ursprüngliche Verbindung zum vorderen Keller ist er zu diesem durch eine eingestellte Massivwand abgetrennt. Der vordere, größere Keller ist über den Treppenturm und über einen während des großen Umbaus angelegten "Laubengang" erschlossen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Dachwerk:
Zwischen zwei Massivgiebeln wurde um das Jahr 1722 (d) eine liegende, verzapfte Stuhlkonstruktion abgezimmert. Zusätzlich zu den vor den Giebeln angeordneten und teilweise eingemauerten Binderquerachsen sind vier innere Binderquerachsen ausgeführt. Alle Querachsen sind mit einer Hängesäule kombiniert. Jede besteht aus vier Hölzern und reicht vom Firstpunkt bis zum Überzug. Dieser ist den Dachbalken aufgelegt. Eine Verbolzung zwischen Überzug und Dachgebälk ist nicht vorhanden. Bemerkenswert ist die Beobachtung, dass auch der Überzug keine Entlastung findet. Mit einer Ausnahme: Innerhalb der zweiten Binderquerachse wird der Überzug durch ein Eisenband an der Hängesäule aufgehängt. Diese Ausführung ist mit einer Sprengwerkaufhängung im 2. OG in Verbindung zu bringen und wird an anderer Stelle näher erläutert.
Zurück zu den Hängesäulen: Da sie, gemessen an ihren Ausbildungen, nur bedingt zur Entlastung des Dachgebälks beitragen, ist ihr Einbau mit einer Entlastung des Kellergebälks zu erklären. Dies geschieht über den Mittelunterzug, der unter den Kehlbalken verläuft. Er lagert in den Binderquerachsen auf den Hängehölzern. Diese nehmen die Auflagerlast auf und geben sie über die Abstrebung des liegenden Stuhles an die Traufpunkte, sprich Längsschwelle, ab.
Mit Ausnahme der beiden inneren Querachsen belasten die Binderquerachsen das Dachgebälk nicht. Anders die erwähnten Querachsen: Sie sind als geschlossene Fachwerkwände ausgeführt. In diesem Sinne begrenzen sie einen auf den Treppenturm fixierten Erschließungsflur. Von ihm sind zwei große Dachräume zugänglich, welche an den Giebelseiten durch je zwei Fenster belichtet werden.
Zum Zeitpunkt der Erbauung des Treppenturms ragte dieser beträchtlich höher über die Dachfläche als heute. Die ehemalige Putzkante des Hauptdaches liegt heute innerhalb des angehobenen Dachraumes. Der dazu notwendige Umbau, wohl eine Folge des Wassereintritts seitlich des Turms, erfolgte wohl erst kurz vor 1800.

2. Obergeschoss:
Der auf den Treppenturm ausgerichtete Mittelflur bildet die zentrale Erschließungssache im 2. OG. Von ihm sind im Süden zwei Großräume erschlossen. Ihre heutigen Ausmaße gehen zurück auf die Jahre um 1723 (d). In diese Zeit gehört die Durchfensterung (Einheitsmaß 112x166cm) an beiden Traufseiten und die erhaltene Deckengestaltung.
Bemerkenswert ist die konstruktive Ausführung der gemeinsamen Trennwand. Im Kern handelt es sich um ein Sprengwerk zur Entlastung des Deckengebälks über dem 1. OG. Es ist mit Eisenbändern nach oben "abgehängt". Zwei Druckstäbe greifen mit Versatz in zwei senkrechte Hölzer und streben zur Seite ab. Durch den Einbau einer Verbindungstür ist das Sprengwerk gestört.
Nördlich des Flures sind zwei Einheiten angelegt. Sowohl an der Osttraufe, wie auch an der Westtraufe handelt es sich um zwei Räume. Während sie im Osten annähernd gleich groß sind, bestehen im Westen große Unterschiede. Hier fehlt auch die gemeinsame Trennwand, welche wohl im Zusammenhang mit dem Wohnungseinbau entfernt wurde. Unklar ist die ursprüngliche Erschließungssituation.
Bemerkenswert sind zwei barocke Türrahmen, welche sich im Treppenturmbereich erhalten haben.

1. Obergeschoss:
In vertikaler Abstimmung zum 2. OG durchzieht auch im 1. OG ein großer Querflur die gesamte Gebäudebreite. Über dem Zugang zum Flur ist an der Turmseite die Jahreszahl 1725 (i) vorhanden. Südlich des Flurs war um 1723 (d) ein großer, die gesamte Gebäudebreite einnehmender Saal angelegt. Damit dies möglich war, wurde im 1. OG offensichtlich das Sprengwerk ausgeführt. Heute ist der Saal durch eine firstparallele Trennwand unterteilt. Während die westliche Hälfte ungeteilt ist, ist die Osthälfte in einen größeren und einen kleineren Raum untergliedert. Das genaue Alter dieser späteren Veränderung ist zurzeit noch unbekannt, könnte aber unter Umständen in das späte 18. Jh. zurückreichen.
Eine analoge Raumanordnung liegt auch im Westen vor. Hier handelt es sich sicher um die bauzeitliche Aufteilung, wobei der größere Raum evtl. als Wohnraum und der kleinere Raum als Schlafkammer angesprochen werden kann.
In Anlehnung an diese beiden Zimmer verläuft ein firstparalleler, vom Querflur abzweigender Längsflur. In erster Linie führt er zum Abtrittsgang, ermöglicht eventuell aber auch die Erschließung des ein oder anderen Raumes. Bei den beiden im Osten angrenzenden Räumen handelt es sich wohl um das Ergebnis einer nachträglichen Unterteilung eines Großraumes.
Mit Ausnahme der Treppenturmfenster ist am westlichen Ende des Querflures das einzige Altfenster erhalten.

Erdgeschoss:
Die Untersuchung beschränkte sich auf die sogenannte Laube. Von der Stadtseite ist sie über eine Einfahrt erreichbar. Der leicht abschüssige Raum war durch vier Eichenständer, welche zur Unterstützung von zwei Längsunterzügen eingestellt wurden, gegliedert. Die zwei rückwärtigen Eichenständer datieren wie das Deckengebälk und die Fenster in die große Umbauphase. Der vordere, reich profilierte Eichenständer ist wiederverwendet und datiert in das 16./17. Jh. Die benachbarte Säule steht infolge des späteren, im 19. Jh. erfolgten Archiveinbaus nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle. Dem frühen 17. Jh. ist der Treppenturm und die stadtseitige Traufwand mit Zufahrtsportal zuzuordnen. Dass diese Aussage auch auf die rückwärtige Traufwand zutrifft, kann angenommen werden. Offensichtlich älter als alle sonstigen Baustrukturen ist die südliche Giebelwand einzuordnen. Sie ist zum Teil verformt und zeigt mit ihren Steinkonsolen einen vom heutigen Gebäude abweichende Vertikalstruktur. Bemerkenswert ist eine verputze Zone unter den beiden Gebälkauflagern. Unklar ist, ob es sich hierbei um eine Gebälkerhöhung oder um eine Beiputzung im Rahmen des Umbaus handelt.

Untergeschoss:
Nur der nördliche Gebäudeteil (außerhalb der Laube) ist unterkellert. Die zum Teil älteren Umfassungswände begrenzen einen Balkenkeller aus der Zeit des großen Umbaus von 1723 (d). Im Prinzip war der Keller in zwei Abschnitte unterteilt:
Der südliche Teil ist infolge des Geländesprungs von der Rückseite erschlossen. Das Portal und die beiden flankierenden Fenster datieren in die Zeit des Umbaus. Offensichtlich ohne ursprüngliche Verbindung zum vorderen Keller ist er zu diesem durch eine eingestellte Massivwand abgetrennt.
Der vordere Keller ist über den Treppenturm und über einen während des großen Umbaus angelegten "Laubengang" erschlossen. Der Keller ist größer als der rückwärtige Keller und wird durch eine eingestellte Stützenreihe untergliedert. Die Eichenstützen tragen einen gedoppelten Unterzug, der ein beide Keller überspannendes Deckengebälk trägt. Stadtseitig lagerte das Deckengebälk auf einem Streichbalken, welcher von Steinkonsolen getragen wurde. Im Anschluss an den Treppenturm ist die Auflagersituation stark geschädigt. Ein Konsolstein ist gebrochen.
Die Trennwand zur Laube ist im unteren Bereich zumindest in das 17. Jh. zu datieren. Im Auflagerbereich des Längsunterzuges wurde sie zum Zeitpunkt des Umbaus aufgemauert.

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