Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Zehntscheuer

ID: 171221359377  /  Datum: 24.01.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Im Winkel
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 78652
Stadt-Teilort: Deißlingen-Lauffen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325072006
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde vermutlich im 16. Jahrhundert als Zehntscheuer des Klosters Rottenmünster errichtet. Vom ersten Bau haben sich die massiven Außenwände erhalten, bestehend aus Bruchsteinmauerwerk und im weiteren Eckbereich aus großformatigen Buckelquadern aus Kalktuff. Eine große rundbogige Toröffnung wurde mit Rustikaquadern, die wenigen Tür- und Fensteröffnungen mit Gewänden aus Stubensandstein eingefasst.

Nach einem Brand, der am östlichen Teil Spuren in Form verkohlter Rüst- und Sturzhölzer sowie brandgeröteter Mauerinnenflächen hinterlassen hat, wurde die Scheuer in der alten Form und vermutlich auch mit der alten Aufteilung im Jahr 1736 (d und i) wiederhergestellt. Für das neue Innengerüst wurden Ständer in zwei Längs- und sechs Querbundachsen in der Höhe des Unterbaus aufgestellt, und ein Dachwerk mit liegendem Stuhl und stehender Mittellängsachse sowie ein stehender Stuhl im 2. Dachgeschoss aufgerichtet. Die Mauerkrone wurden dabei leicht erhöht und die Dachneigung etwas steiler.

Die Außenwände wurden in den Eckbereichen besonders dick verputzt, sodass die Buckel nur noch als Beulen in Erscheinung traten, und mit einer Architekturmalerei versehen: in Schwarz, Grau und Weiß die weiteren Eckbereiche quaderiert und die Wandöffnungen gerahmt, zusätzlich mit Ocker das Rundbogentor in Form eines Portikus mit Säulen und bekrönenden Kugeln verziert, wovon sich neben Farbresten noch die Ritzlinien in größerem Umfang erhalten haben. Außerdem wurde über dem Tor ein Wappenstein mit Jahreszahl angebracht.

Das Innere ist in sieben, traufseitig erschlossene Zonen gegliedert. Die beiden bis in den Dachraum offenen Zonen links der Tenne dienten als Heu-, Stroh- bzw. Garbenlager, die Zone rechts der Tenne nahm einen Stall auf, die übrigen drei Zonen jenseits desselben dienten entweder der Lagerung, als Schafstall o.ä. Damit diente das Gebäude nicht nur als Scheuer, sondern nahm entweder noch Teile einer klostereigenen Landwirtschaft oder zentrale Funktionen, etwa einen Farrenstall, auf. Nachdem das Gebäude später an die Gemeinde übergegangen war, war noch bis in die jüngere Zeit hier ein Farrenstall untergebracht,.

In seiner Funktion als Zehntscheuer diente das Gebäude zugleich der Repräsentation des Klosters Rottenmünster. Zur Größe des Gebäudes und der Massivbauweise wurden dafür anfangs noch die Verzierung mit Buckelquadern und Rustika, später Wappenstein und Bemalung gewählt.


1. Bauphase:
(1500 - 1600)
Errichtung einer Zehntscheuer für das Kloster Rottenmünster mit massiven Außenwände
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Zehntscheune

2. Bauphase:
(1736)
Nach Brand Errichtung von neuem Innengerüst und Dachwerk mit aufgemalten Eckquadern und aufgemalter Portalarchitktur um Einfahrtstor
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Farrenstall
    • Zehntscheune

3. Bauphase:
(2003)
Umfassende Sanierung
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Deißlingen-Lauffen, ehem. Zehnscheuer, Südansicht  / ehem. Zehntscheuer  in 78652 Deißlingen-Lauffen
Deißlingen-Lauffen, ehem. Zehnscheuer, Wappenstein des Klosters Rottenmünster über dem Einfahrtstor  / ehem. Zehntscheuer  in 78652 Deißlingen-Lauffen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Aufmaß und bauhistorische Untersuchung
  • Restauratorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Standort ganz am Rand der dörflichen Bebauung.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Zehntscheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf langgezogener rechteckiger Grundfläche steht ein zweigeschossiger Baukörper mit Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist konstruktiv siebenzonig und dreischiffig angelegt und traufseitig erschlossen, die Nutzungen sind an der Zonenteilung ausgerichtet. Die beiden bis in den Dachraum offenen Zonen links der Tenne dienten als Heu-, Stroh- bzw. Garbenlager, die Zone rechts der Tenne nahm einen Stall auf, die übrigen drei Zonen jenseits desselben dienten entweder der Lagerung, als Schafstall o.ä.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zur Zeit der Untersuchung war die ehemalige Zehntscheuer leicht baufällig und wurde 2003 umfassend saniert.
Bestand/Ausstattung:
Architekturmalerei an den Eckquadern, über dem Tor ein Wappenstein mit Jahreszahl.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Gebäude besitzt massive Außenwände und ein hölzernes zweigeschosshohes Innengerüst, das Dachwerk wurde mit einem liegendem Stuhl im 1. und einem stehendem Stuhl im 2. Dachgeschoss errichtet.

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