Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkhaus

ID: 171221359376  /  Datum: 24.01.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Kronenstraße
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 72070
Stadt-Teilort: Tübingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Tübingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8416041017
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude Kronenstraße 7 ist ein herausragendes Beispiel bürgerlicher Architektur des Spätmittelalters in Tübingen und als mittelalterliches Mehrfamilienhaus ein bauhistorisches wie auch stadtgeschichtliches Dokument der Universitätsgründungszeit


1. Bauphase:
(1478 - 1480)
Das Gebäude wurde um 1478-80 (d) errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1700)
Das Fachwerk der Fassade wird verputzt (a). Im Inneren wird das Gebäude in dieser Zeit auch umgebaut und Teile der Bohlenstuben entfernt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1800)
Umbauten im Erdgeschoss um 1800, dabei vermutlich Einbau des breiten Treppenhauses und Vergrößerung des Eingangflures.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1899 - 1900)
Das Fachwerk wird wieder freigelegt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1999 - 2001)
Das Gebäude wird grundlegend saniert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht vom Marktplatz / Fachwerkhaus in 72070 Tübingen
Abbildungsnachweis
Südwestansicht / Fachwerkhaus in 72070 Tübingen (21.09.2019 - Christin Aghegian-Rampf)
Lageplan (Vorlage LVA und LAD) / Fachwerkhaus in 72070 Tübingen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische und restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Liegt im Südosten der Altstadt am Markt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das ‚Fundament’ des Fachwerkbaus bildet ein über 5 m hoher Unterbau mit massiven Außenwänden, der geschickt den starken Geländeabfall von der Kronenstraße an der Südseite zu dem an der Nordseite des Gebäudes liegenden Marktplatz ausgleicht (Abb.1).Über ihm erhebt sich das zweistöckige, giebelständige Fachwerkgebäude. Das außerordentlich steile, vier Ebenen umfassende Satteldach gehört mit einer Höhe von 12 m zu den imposantesten Beispielen im Tübinger Stadtbild. Der Krüppelwalm an der Nordfassade, der sich über die obersten zwei Dachebenen erstreckt, bildet den markanten Abschluß der Häuserzeile an der Südfront des historischen Marktplatzes. Aufgrund des sichtbar verblatteten Fachwerkgefüges an der Marktfassade galt er bislang als ein charakteristischer Vertreter spätmittelalterlicher Bauformen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der aus einem unregelmäßigem Trapez bestehende Grundriß ist dreischiffig und dreizonig gegliedert. Die mittelalterliche Fachwerkkonstruktion war so angelegt, dass darin vier separate Wohnungen untergebracht werden konnten. Jede Wohneinheit verfügte über eine Stube, Küche und Kammer in einer Ebene (EG oder OG) und vermutlich über jeweils eine zusätzliche Kammer im 1.und 2.DG. Breit angelegte Mittelflure trennten die Wohneinheiten räumlich voneinander und boten zugleich Abstellmöglichkeiten für diversen Hausrat. In dem steil an der Marktfassade aufragenden Dach konnten neben den Wohnräumen im 1.DG zusätzlich zwei oder drei Ebenen zur Lagerung von Hausrat und anderen Dingen genutzt werden
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das heutige Gebäude Kronenstraße 7 stimmt in wesentlichen Zügen mit dem um 1478-80 entstandenen Ursprungsbau überein.
Bestand/Ausstattung:
Von einem gehobenen Anspruch des Bauherrn künden zahlreiche Zierelemente, die sich an allen drei Fassaden nachweisen lassen. Dazu gehören die für hochrangige Gebäude im Tübingen der 2.H. des 15.Jh. charakteristische Zierfachwerkelemente, wie z.B. die verspielt geschweiften, teils mit „Eselsrücken“ geschmückten Blattverbindungen der überkreuzten Bänder an der Süd- und Westfassade. Ebenso die „archaisch“ strenge, symmetrische Anordnung der Kopf- und Fußbänder an der Marktplatzfassade, die zusammen mit den in voller Hausbreite durchlaufenden Bohlenwänden der Stuben und der Flurwände einst einen eindrucksvollen Prospekt boten. Dazu zählen weiter die an zahlreichen Stellen vom EG bis in 1.DG angetroffenen aufwendigen Farbfassungen der Bohlen- und Flechtwerkwände wie auch der Dielendecken.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
    • Lambris/Täfer
  • Mischbau
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Detail (Ausstattung)
    • Bohlenstube
    • Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Auf massivem Unterbau steht ein zweigeschossiger Fachwerkbau in Stockwerkbauweise. Die Stuben waren als Bohlenstuben ausgeführt, ansonsten Wandverriegelungen mit Flechtwerk und teilweise mit Kalkmörtel verputzt. Das Dachtragwerk besteht aus einem dreifach stehendem Stuhl mit hohem Krüppelwalm.

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