Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Gebäudekomplex

ID: 142264370211  /  Datum: 23.04.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Mittlere Sackgasse
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 71332
Stadt-Teilort: Waiblingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119079012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Nonnenkirchle (71332 Waiblingen, Alter Postplatz 19)
12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Gebäude Mittlere Sackgasse Nr. 4 und Nr. 6 sind Teil eines verworrenen, zusammengebauten Gebäudekomplexes, der um einen zur Gasse hin offenen Hofraum herum angeordnet ist. Die Gebäude Nr. 4 und Nr. 6, sowie der gefangene Zwischenbau im Winkel dazwischen wurden als Scheunen und Lagergebäude errichtet und werden auch heute noch ausschließlich zu Lagerzwecken genutzt.
Die bauliche Entwicklung des Gebäudekomplexes Mittlere Sackgasse 4 und 6 konnte nicht gesichert interpretiert werden, stellt sich aber vermutlich folgendermaßen dar: Der Gewölbekeller könnte von der Vorgängerbebauung vor dem großen Stadtbrand 1634 übriggeblieben sein. Nach dem Brand wurde zunächst ein langgestrecktes Gebäude von der Gasse zurückgesetzt errichtet, von welchem sich das Mauerwerk der Nordwand des heutigen Zwischenbaus erhalten hat. Vielleicht war dieses Gebäude auch nur vorgesehen. Damit wäre die Nordwand noch älter. Daran schloss sich 1678 (d) das höhere Gebäude Nr. 6 an (am Rückgiebel ursprüngliche Türöffnung in dem Fachwerkaufsatz, im Giebel darüber Fensteröffnungen). Später dann wurde anstelle des nun vermuteten Gebäudes die Scheuer Nr. 4 errichtet und der Zwischenraum dann gleich oder erst im 19. Jh. (Dachstuhl aus dieser Zeit) mit dem Zwischenbau gefüllt.
Aus dem Gerüst von Haus Nr. 6 und dessen Unterkonstruktion (ein Unterzug über dem Unterbau und dessen zugehöriger Ständer) wurden sechs Bohrproben genommen, die das Errichtungsdatum 1677/78 (d) ergaben. Das Mauerwerk des Unterbaus dürfte diesem Erbauungsdatum ebenfalls angehören.
Die Auswertung dreier Proben aus dem Dachbereich von Nr. 4 erbrachte keine Ergebnisse. Der Konstruktion nach zu urteilen dürfte die Scheuer jedoch etwas später als das Gebäude Nr. 6 errichtet worden sein. Der verzogene Rückgiebel von Nr. 6 hat daher möglicherweise auf einen Vorgängerbau Rücksicht genommen.


1. Bauphase:
(1677 - 1678)
Errichtung der Scheune (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude Nr. 6 besteht aus einem hohen, massiven Unterbau, einem aufgesetzten, teilweise auskragenden Stockwerk aus Fachwerk und einem Satteldach mit liegendem Stuhl, welches giebelseitig zur Gasse und somit traufständig zum Hofraum ausgerichtet ist.
Rückwärtig an das Gebäude Nr. 6 schließt sich ein gefangener Baukörper an, der sich im Unterbau in zwei Ebenen zur hohen Halle von Nr. 6 öffnet. Das Mauerwerk der Nordwand von Nr. 6 greift weit über die Abbruchkante des Mauerwerkes im Bereich des Zwischenbaus, was letzteres als älter ausweist. Die letzten Meter nach Osten sind später angesetzt worden. Darüber erhebt sich ein Pultdach des 9. Jh., welches sich gegen Nr. 4 lehnt.
Gebäude Nr. 4 besteht aus einem hohen Unterbau und einem aufgesetzten Satteldach mit liegendem Stuhl, traufseitig zum Hofraum hin ausgerichtet. Die Wände des Unterbaus setzten sich aus einem gemauerten Sockel und einem daraufgesetzten Fachwerk zusammen. Die Werksteine von Eck- und Toreinfassungen passen nicht zusammen und sind wohl zum größten Teil wiederverwendet. Dreizonig gegliedert hat es die typische Aufteilung einer Scheune mit der Einfahrt in der mittleren Zone, die vom Hof her durch ein Scheunentor erschlossen ist. Der Baukörper schiebt sich etwas an Nr. 6 vorbei und überbaut somit auch eine Ecke von dessen Gewölbekellers. Mit dem Zwischenbau liegt er in einer Flucht, auf welche der verzogene Rückgiebel des Fachwerkaufsatzes von Nr. 6 Rücksicht nimmt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Unterbau von Nr. 6 öffnet sich ein großes Scheunentor in den ursprünglich ungegliederten Innenraum. An der Hofseite knickt das Mauerwerk ein und lässt so dem Hofraum etwas Luft. Von der Gasse her führt ein breites Rundbogenportal über einen steilen Kellerhals in einen geräumigen Gewölbekeller, der den Knick des Mauerwerkes im Unterbau mitmacht, der jedoch mit seiner Rückwand in den Bereich des nach hinten anschließenden Zwischenbaus hineinreicht.
Der Fachwerkaufsatz war ebenfalls im Inneren ungeteilt. Zum Hof hin waren zwei große, nebeneinanderliegende, heute stark verkleinerte Öffnungen in der Form eines Fensterbandes gelassen, jedoch sicherlich nicht verglast und wohl auch sonst nicht verschließbar. Der Rückgiebel ist schräg verzogen und nimmt auf die Bauflucht Rücksicht, die von Nr.4 vorgegeben wird. Der Knick im Mauerwerk des Unterbaus wird durch eine weitere Vorkragung überspielt. Eine ursprüngliche Türöffnung führt in den Dachraum des Zwischenbaus.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Mauerwerk des Unterbaus sind zahlreiche Werksteine versetzt, von denen einige nach dem großen Stadtbrand von 1634 hier wiederverwendet worden sind, so zum Beispiel die Gewändesteine einer der Fensteröffnungen zum Hofraum hin und natürlich der völlig zusammenhangslos eingesetzte Eck-Konsolstein mit figürlicher Darstellung. Viele der vermauerten Bruchsteine zeigen Spuren einer Brandeinwirkung in Form rötlicher Verfärbungen, während die viel exponierteren Werksteine der Eckverbände und Toreinfassungen völlig unbeschädigt blieben. Für eine Entstehung des Mauerwerkes oder Teile davon in der Zeit vor dem Stadtbrand gibt es keinerlei Hinweise. Der Keller lässt hierzu keine gesicherten Aussagen zu, könnte aber mit seiner verschobenen Rückwand eine frühere Baustruktur repräsentieren. Möglicherweise ist im Abknicken des Kellers der Grund für den Knick des Mauerwerkes im Unterbau zu suchen.
Der bauliche Zustand des Gebäudekomplexes stellt sich sehr differenziert dar. Gebäude Nr. 6 zeigt keine gravierenden Schäden, weder im Keller noch am Unterbau oder im Fachwerkaufsatz, wo nur wenige, vereinzelte Hölzer Schädlingsbefall aufweisen. Jedoch muss nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Dachdeckung (die Lattung, weniger die handgestrichenen Dachziegel) sich in einem äußerst schlechtem Zustand befindet und entsprechende Schäden an der Holzkonstruktion gerade am Entstehen sind. Ganz anders stellt sich Gebäude Nr. 4 dar. Hier wurde ständig umgebaut, anders aufgeteilt, repariert und abgestützt, so dass es heute recht schwer fällt, überhaut die ursprüngliche Haupttragestruktur zu verfolgen. Im Laufe der T´Zeit traten erhebliche Setzungen und Schäden auf.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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