Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Schloss, jetzt Rathaus

ID: 141926273516  /  Datum: 12.09.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Äußerer Schlosshof
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 74343
Stadt-Teilort: Großsachsenheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118076004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Ehem. Vorburg (Bereich), Äußerer Schlosshof 3

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

1. Bauphase:
(1200 - 1299)
Ringmauer datiert im Kern wohl ins 13. Jh. (a, gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Element der Befestigungsarchitektur

2. Bauphase:
(1544 - 1545)
Innenbebauung durch Reinhard von Sachsenheim größtenteils erneuert und später mehrfach verändert (d, i).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss

3. Bauphase:
(1789)
1789 ist eine durchgreifende "Hauptreparation" erwähnt (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

4. Bauphase:
(1823)
Südflügel brennt nieder, anschließend notdürftige Instandsetzung (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1959 - 1962)
Kernanlage wurde von der Stadt Großsachsenheim instandgesetzt und dabei ein neuer (1823 abgebrannter) Südflügel errichtet; Nutzung seither als Rathaus (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht gegen Norden (2014) / Ehem. Schloss, jetzt Rathaus in 74343 Großsachsenheim (strebewerk.)
Abbildungsnachweis
Eingangsseite, Blick über die Schlossbrücke (1960/70) / Ehem. Schloss, jetzt Rathaus in 74343 Großsachsenheim (LAD BW/Stuttgart, Microfiche-Scan mi08906b02)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Stattliche, am Rande des historischen Ortskerns von Großsachsenheim gelegene Schlossanlage, eine ehem. Niederungsburg.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Burg, allgemein
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das von einem tiefen Graben umgebene, unterkellerte Schlossgebäude, ein dreigeschossiger, hofseitig zum Teil verputzter Bruchsteinbau mit Fachwerkobergeschoss, gefasten Fensterrahmen, der Nordostecke des Nordflügels vorgelagertem Treppenturm und halbrundem, zweigeschossigen Erker sowie steinerner Schlossbrücke im Südwesten, entwickelt sich über einem relativ regelmäßigen, zwölfeckigen Grundriss. Der Hofraum ist viereckig, die Innenbebauung in den unteren Geschossen weitgehend massiv, im 1. OG innen und hofseitig in Fachwerk errichtet und auch nach außen hat man Fachwerkwände auf die steinerne Ringmauer aufgesetzt. Den oberen Abschluss bildet ein ringförmiges, zwölffach gebrochenes, zweigeschossiges Satteldach mit Gauben.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachform
    • Satteldach
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
    • Unter-, Überzüge, Pfetten
Konstruktion/Material:
Keller unter dem Nordflügel:
Unter dem Nordflügel erstreckt sich ein langer Kellerraum, der dem abgewinkelten Ringmauerzug in seiner gegen Norden gewandten Längsseite folgt; seine Südseite entwickelt sich schräg zur Hoffront des Flügels. Keller und aufgehender Bestand sind damit hofseitig nicht unmittelbar aufeinander bezogen. Mithin ist denkbar, dass der Keller in seiner Anlage auf einen vor das 16. Jh. datierenden Bauzustand zurückgeht.

Dachwerk:
Über West- und Nordflügel hat sich noch sehr umfangreich ein Dachwerk erhalten, das dendrochronologisch 1544/45 datiert und damit zu dem auch inschriftlich über dem Burgtor belegten Umbau zählt. Dieses zweigeschossige Sparrendach mit liegender Stuhlkonstruktion im 1. DG besteht vollständig aus Nadelholz. Die Sparren sind auf die Dachbalkenende aufgezapft. Zwischen ihnen ist etwa auf halber Dachhöhe eine geschlossene Kehlbalkenlage eingezapft. Im 1. DG werden die Kehlbalken von einem liegenden, verzapften Dachstuhl mit Spannriegeln, starken, liegenden Stuhlsäulen sowie mit Versatz gezapften Streben unterstützt. Als Längsaussteifung diente im ursprünglichen Zustand ein Windverband mit zweifacher Verriegelung teils einzeln aufsteigenden, teils überkreuzten Streben.
Über dem Westflügel ist ein eigener Dachwerksabschnitt aufgeschlagen, der im Norden an einem in der Diagonalen zwischen West- und Nordflügel verlaufenden Stuhlquerbund ansetzt und nach Süden bis hin zum Beginn des modernen Dachwerkbereiches über dem südlichen Flügelende und dem Südflügel verläuft.
Knapp westlich der Mittellängsachse des Westflügels läuft durch das 1. DG ein lang gestreckter Überzug mit mittig aufgesetzter Hängesäule und Sprengwerksstreben. Die Konstruktion dient der Aufhängung der sehr weit gespannten Deckenbalken des Flügels, die bis nach 1807 ja noch von der einen bis zu anderen Traufseite spannten, ohne sich dazwischen auf eine Längswand abstützen zu können. Teile der Konstruktion sind in Eichenholz aufgeführt, die Abhängung der Deckenbalken an den Überzug erfolgt durch verlaschte Bolzen. Damit könnte die Konstruktion durchaus noch in das 16. Jh. zurückgehen, doch lässt die eindeutig nachträgliche Einfügung entsprechender Sprengwerkkonstuktionen im Dachbereich über dem Nordflügel auch hier eher an eine nachträgliche Einfügung denken.
Das Dachwerk über dem Ostflügel wurde bei den Umbauten um 1960 vollständig neu aufgeführt.
Der Südflügel brannte 1823 vollständig ab; er bestand hier wohl zuvor ein eingeschossiges Nebengebäude mit hohem, pyramidenförmigen Kamin (wohl die ehem. Schlossküche). Um 1960 hat man die Lücke geschlossen und den dreigeschossigen Flügel errichtet. Gleichwohl hat sich historische Substanz in dem unteren Bereich des grabenseitig vor die Ringmauer springenden Vorbaus erhalten. Hier soll man bei den Umbauten der 1960er Jahre Reste eines quadratischen, mittelalterlichen Bergfrieds aufgedeckt haben. Heute ist hier nur eine beachtliche Mauerstärke zu konstatieren, die auf einen mittelalterlichen Wehrturm hinweisen, aber auch einfach nur Teil der Ringmauer sein kann.

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