Wohnstallhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Jägerweg |
Hausnummer: | 7 |
Postleitzahl: | 88048 |
Stadt-Teilort: | Friedrichshafen-Ailingen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Bodenseekreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8435016063 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
1.Bauphase (1702 – 1702) (d):
Erbauung des Ständerbohlenbaus um 1702 (W 1701/02 (d)).
Ursprünglich fünfzonige und zweischiffige Grundrissgliederung mit mittiger Tenne.
Ungewöhnlich kleine Stube mit einer Grundfläche von ca. 3.85 x 2.75 m im südöstlichen Eck.
Der Stube war im südwestlichen Grundrissfeld eine weitaus größere Küche mit annähernd quadratischem Grundriss zugeordnet. Die Herdstelle, von der aus auch der Stubenofen beschickt wurde, befand sich im nordöstlichen Raumeck. Ein Wechsel im quergerichteten Deckengebälk verweist auf einen ca. 1.75 x 1.40 m großen Rauchfang.
Der erste, innere Querbund des 1. DG verfügte schon zur Bauzeit über eine zweiriegelige Wandbildung, die zur südlichen Giebelseite eine Kammer vom übrigen Dachraum abteilte.
2. Bauphase (1850-1850) (gk):
Etwa in der 2. H. 19. Jahrhundert wurden auf der Nordseite zwei Ökonomiezonen entfernt.
Der einstige dritte, innere Querbund, der seither die nördliche Außenwand darstellt, wurde im Unterbau in Form eines massiven Mischmauerwerks erneuert.
Die dritte Zone, die zur Bauzeit als 1 1/2 Geschoss hohe Tenne genutzt wurde, wurde durch ein längsgerichtetes Deckengebälk unterteilt und diente fortan als Viehstall und Heuboden.
Ausbildung der Küche mit russischem Kamin im rückwärtigen Bereich der vormals durchgehenden Flurzone.
Umnutzung der im südwestlichen Eckbereich gelegenen und ursprünglichen Küche zur Schlafkammer.
Ausbildung eines Mittelflures mit zwei südseitigen Dachkammern im 1. DG.
3. Bauphase frühes 20.Jahrhundert:
Westseitige Außenerschließung des Balkenkellers.
Primäre Erschließung des Kellers von der Stube aus über ein ca. 1 x 1 m kleines „Schlupfloch“ im Stubenboden.
(1702)
(1850)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme, bauhistorische Untersuchung und Schadenskartierung
Beschreibung
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Wohnstallhaus
Satteldach. Südgiebel und Westseite teilweise mit Bretterverschalung.
Westseitig, von außen erschlossener Balkenkeller in der südlichen Querzone.
Auf der Urkarte von ~1825 noch mit längerem Ökonomieteil eingezeichnet.
Zonierung:
Erdgeschoss:
Mittlere Erschließungszone mit ostseitigem Haupteingang. Rückwärtig abgetrennte Küche mit westseitigem Hintereingang.
Südliche Zone mit südöstlich gelegener Stube und anschließender Kammer.
Die nördliche Zone nimmt nordöstlich einen kleinen Stall auf. Nordwestlich befindet sich das ehemalige Grünfutterlager mit westseitigem, zweiflügeligem Eingangstor.
1.Dachgeschoss:
Über den Mittelflur werden südseitig zwei Dachkammern erschlossen.
Die nördliche Zone diente als Heu -und Strohlager.
Um die 2. H. des 19. Jh.s wurden nordseitig zwei Ökonomiezonen entfernt.
Das Holzwerk der nördlichen Giebelseite, die vormals die dritte innere Querachse darstellte, wurde im Unterbau durch massives Mischmauerwerk ersetzt (Wacken, Bruchstein, Ziegel).
Die ursprünglichen Bohlenwandungen wurden vermittels Ziegeln erneuert und sind nur noch im südwestlichen Eckbereich erhalten. Die waagrechten Bohlen sind ca. 8 cm stark und in die seitlich genuteten Ständer eingeschoben.
Der einst zweifach stehende Stuhl des ersten, inneren Querbundes wurde mit dem späteren Einbau von zwei Dachkammern entfernt.
Konstruktionen
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bohlen
- Hohlziegel (Nonnen-, Mönchziegel)
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- sonstige Kunststeine
- Wacken/Kiesel
Primär in Ständerbohlenbauweise errichtet.
Bundständer ziehen sich geschossübergreifend über eineinhalb Geschosse und bilden im 1. DG eine Art Kniestock aus.
Aussteifung der Bundständer durch verblattete Kopfbänder.
Dachkonstruktion:
Zweigeschossiges Satteldach. Querbünde im 1. DG mit zweifach stehendem Stuhl. Aussteifung der Stuhlständer durch kopfzonig verblattete und in der Fußzone verzapfte Bänder.
Vorkragendes Dachgebälk.
Sparren im First miteinander verzapft. In der Fußzone mit dem vorkragenden Dachgebälk verblattet und an eine Fußpfette geklaut.
Eine Längsaussteifung unter der Sparrenebene existiert nicht.
Die bauzeitlichen Hölzer sind allesamt rußgeschwärzt und verweisen auf ein ursprüngliches Rauchdach.