Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Zehntscheuer

ID: 131220389276  /  Datum: 28.02.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hirschstraße
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 71287
Stadt-Teilort: Weissach/Württ.

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115052016
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Bahnhofstraße 6 (71287 Weissach/Württ.)
Altes Rathaus (71287 Weissach/Württ., Hauptstraße 11)

Bauphasen

1. Bauphase:
(1793)
Neubau der Zehntscheuer 1793, nachdem der Vorgängerbau bei einem Ortsbrand am 6./7. Juni 1791 als Feuerschneise teilweise eingerissen und die Reste des Vorgängerbaus vom 21. bis 29. Mai 1793 abgetragen wurden (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Zehntscheune
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm

2. Bauphase:
(1852)
Nach der Ablösung der Zehntgefälle in Württemberg 1849 wurde die Zehntscheuer am 23.6.1852 an den Bauern Georg Hörnle von Weissach verkauft. Dieser baute die Scheune zu einem Eindachhof um. Dabei wurde zwischen den Wohnteil und dem Scheunenteil eine massive Brandwand eingebaut. Der mittlere Barn wurde abgetieft und als Keller massiv überwölbt (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Eindachhof
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Innenwand aus Stein

3. Bauphase:
(2005 - 2010)
Sanierung des Gebäudes und Umbau zur Gemeindebücherei
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Bibliothek

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Zehntscheuer Weissach. Südostansicht vor dem Umbau zur Ortsbücherei, 2007. / Zehntscheuer in 71287 Weissach/Württ. (Michael Hermann)
Abbildungsnachweis
Zehntscheuer Weissach, Querschnitt 2. Bauaufnahme GS 3. / Zehntscheuer in 71287 Weissach/Württ. (01.12.2005 - Michael Hermann)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehemalige Zehntscheuer von Weissach liegt in der Hirschstraße im nördlichen Teil des historischen Ortskerns von Weissach. Das Gebäude steht traufständig zur Hirschstraße, der Südgiebel grenzt an die Pfarrstraße.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um einen lang gezogenen, rechteckigen Baukörper mit Halbwalmdach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Grundriss des 23,65 m langen und 11,57 m breiten Gebäudes ist in 5 Querzonen und drei Längsschiffe gegliedert.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude ist durch eine massive Brandwand vertikal in eine Wohnhälfte und einen Scheunenteil geteilt. Da die Hirschstraße nach Norden etwas ansteigt ist das Gebäude an der Südseite ca. 60 cm höher als an der Nordseite. Der Scheunenteil in der Nordhälfte ist in zwei Geschosse, der Wohnteil in der Südhälfte in drei Geschosse unterteilt. Der Dachstuhl ist über das gesamte Gebäude einheitlich zweistöckig ausgebildet.
Die Brandwand und der dreigeschossige Ausbau des Wohnteils gehen auf einen Umbau im Jahr 1852 zurück. Zuvor war das Gebäude einheitlich als zweigeschossige Doppeltennenscheune gegliedert.
Die Umfassungswände sind im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss massiv aus zweischaligem Bruchsteinmauerwerk errichtet. Die Umfassungswände im 2. Obergeschoss und die beiden Giebel im 1. DG sind als Fachwerkwände mit drei Riegelreihen ausgeführt. Lediglich im Scheunenbereich ist die Westwand durch jüngeres Fachwerk mit zwei Riegelreihen ersetzt worden. Die massiven Umfassungswände sind innen und außen verputzt, die Fachwerkumfassungswände dagegen nur außen.
Die Abbundzählung erfolgt von Süd nach Nord und von Ost nach West, wobei die Querbünde durch Piken gezählt werden, während für die Längsbinder Fähnchen angebracht sind. Gezählt sind nur die tatsächlich ausgeführten Binder. Die Brandwand zwischen Wohnteil und Scheune steht nicht in der Bundebene, sie zählt auch nicht als Binder, da sie nachträglich eingebaut wurde. Die Querbinder im EG tragen die Piken 1 bis 4, während die Querbinder ab dem 2. OG die Piken 1 bis 6 tragen. Dies hat zur Folge, dass z.B. die Nordwand der Scheunentenne (Querschnitt 2) im 1. OG als Bund 4 gezählt ist, während sie ab dem 2. OG als Bund 5 zählt.
An dieser einzigen bundseitig zugänglichen Fachwerkwand zwischen Raum 1.10 und 1.11 (Querbundebene 5) können die Abbundzeichen vollständig beobachtet werden. Die einzelnen Bauteile sind von Ost nach West mit römischen Ziffern durchnummeriert, an die jeweils vier Piken für die Querbundkennung angehängt sind. Auffällig ist, dass zwischen Ständer und Streben nicht unterschieden wird, sie werden gemeinsam gezählt.
In der Scheune ist in der nördlichsten Querzone (Zone 5) in der “1. OG”-Ebene eine ehemalige Fruchtkammer untergebracht. Die Kammer ist durch einen Lattenverschlag in zwei Räume unterteilt, von denen jeweils Steintreppen in die südlich anschließende Tenne (Zone 4) führen. Daran schließt sich südlich der Barn (Zone 3) an. Er wurde 1852 in der “EG”-Ebene unterkellert. Gleichzeitig wurde auch die massive Brandwand zum Wohnteil errichtet.
Die beiden südlichsten Zonen waren vor dem Umbau 1852 als weitere Tenne (Zone 2) sowie als weitere Fruchtkammer (Zone 1) eingerichtet.
Seit dem Wohnhausumbau 1852 befinden sich hier zwei Ställe im EG sowie eine Wohnung im 1. OG. Die älteren Innenwände sind hier vollständig entfernt und durch Innenwände des früheren 20. Jahrhunderts ersetzt. Dies gilt ebenso für die Decke zwischen EG und 1. OG in der südlichsten Zone. Im 1. OG sind zudem weite Bereiche der massiven Umfassungswände der Südfassade und der Ostfassade durch eher schwach dimensioniertes Ziegelmauerwerk des späteren 20. Jahrhunderts ersetzt (Metersteine).
Das 2. Obergeschoss war ursprünglich als ungeteilter Garbenboden gebaut. Er war nur durch zwei Ständerreihen in den Längsbundebenen unterteilt. Dieses Ständergerüst ist noch vollständig erhalten, die aussteifenden Kopfbüge in alle vier Richtungen sind dagegen nur noch im Scheunenteil vorhanden. In der südlichen Hälfte wurden 1852 Innenwände für Wohnräume eingebaut, die sich substantiell bis heute erhalten haben. Allerdings ist die Ausstattung an Türen und Fenstern nicht mehr erhalten.
Das 1. Dachgeschoss ist im nördlichen Scheunenteil als ungeteilter Dachraum erhalten. Im südlichen Wohnhausteil ist der Dachraum durch eine 1852 nachträglich eingebaute Wand unter dem Stuhlbinder 2 sowie eine Längswand in der Zone 1 unterteilt. In Raum 3.3 ist der Zugang durch den 1929 neu errichteten Kamin erheblich beengt.
Der Dachstuhl ist als zweifach liegender Stuhl mit zwei zusätzlichen Pfetten ausgeführt, unter denen sich jeweils noch zwei weitere stehende Stuhlständer befinden. Lediglich in der Querbundebene 3 fehlen die zusätzlichen stehenden Stuhlständer aus unbekanntem Grund.
Die Halbwalme im 2. Dachgeschoss sind durch Gratsparren ausgebildet, die an das erste Vollsparrengebinde angenagelt sind. Die Walmsparren sind wiederum an die Gratsparren angeschiftet und angenagelt.
Bestand/Ausstattung:
An historischer Ausstattung hat sich nichts erhalten; die Ausstattung des 20. Jahrhunderts ist durch die jüngste Sanierung vollständig entfernt worden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Innenwand aus Stein
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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