Sog. Haus Rose
ID:
127587645914
Datum:
19.03.2014
Datenbestand:
Bauforschung

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Objektdaten
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Weitere Objekte an diesem Wohnplatz






Bauphasen
1. Bauphase:
(1505 - 1539) |
Reste des spätmittelalterlichen Vorgängerbaus: Die ab 1505 erhaltenen Steuerbücher der Stadt überliefern einen mittelalterlichen Baubestand an gleicher Stelle, der bei dem großen Stadtbrand 1539 zerstört wurde . Die Befundlage lässt darauf schließen, dass ein großer Teil der Umfassungsmauern des Vorgängergebäudes aus Wackenmauerwerk erhalten geblieben und in dem späteren Bau von 1540 aufgegangen sind. |
Betroffene Gebäudeteile: |
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2. Bauphase:
(1540) |
Erbauungszeit im Jahr 1540 (Sommer 1540 d), nach dem Stadtbrand 1539: Die Reste des Dachwerkes in den Giebelscheiben (S 1540 d) verweisen auf ein dreigeschossiges Sparrendach mit stehender Stuhlkonstruktion in 1. und 2. DG. Sparrenabdrücke und Balkenlöcher von Auflagerbalken in den Giebelscheiben belegen schon für die Bauzeit 1540 die Ausbildung eines Schleppdaches über dem Rückgebäude. |
Betroffene Gebäudeteile: |
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Konstruktionsdetail: |
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3. Bauphase:
(1674) |
Neuerrichtung der gesamten Dachkonstruktion einschließlich Schleppdach um 1674 (W 1671/72 d, W 1673/74 d) |
Betroffene Gebäudeteile: |
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4. Bauphase:
(1710 - 1730) |
Veränderungen des 18. Jh. (gk, s): Umgestaltung der Decken; die Stube und Stubenkammer im 2. Obergeschoss erhielten Rahmenstuckdecken; auch im Flurbereich sind noch Reste eines einfachen Rahmenstucks erhalten; die Stuckierung mit Bandelwerk und Akanthus verweist auf eine Gestaltungszeit zwischen 1710-30. |
Betroffene Gebäudeteile: |
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5. Bauphase:
(1848 - 1900) |
Veränderungen des 19. Jh. (a, gk, s): Das Rückgebäude dürfte ab 1848 (a) zu Wohnzwecken umgenutzt worden sein. Im Vorderhaus erfolgte im Erdgeschoss der Einbau eines Ladens und die Umgestaltung der Erdgeschossfassade. |
Betroffene Gebäudeteile: |
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6. Bauphase:
(1953 - 1990) |
Veränderungen des 20. Jh. (a, s): Zwischen 1953 bis 1990 eingreifende Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss. |
Betroffene Gebäudeteile: |
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Zugeordnete Dokumentationen
- Baudokumentation und Nachbefundung
- Baudokumentation
Beschreibung
Umgebung, Lage: | Das untersuchte Bürgerhaus Herrenstraße 1 befindet sich auf der Westseite des Marktplatzes inmitten einer sich von Süd nach Nord erstreckenden Häuserzeile. |
Lagedetail: |
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Bauwerkstyp: |
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Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung): | Dreigeschossiger, traufständiger Massivbau mit dreigeschossigem Satteldach; die Brandmauern sind als Staffelgiebel ausgebildet; Innenwände aus Fachwerk; Gewölbekeller unter Vorderhaus. |
Innerer Aufbau/Grundriss/ Zonierung: |
Das Gebäude bestand anfänglich aus einem Vorderhaus mit langrechteckigen dreigeschossigen Rückgebäude und einem sich nordwestlich erstreckenden Innenhof. Aus dem Vorderhaus und dem Rückgebäude entwickelte sich durch Überbauung des Innenhofes der heutige Grundriss. Grundrissgliederung Vorderhaus: 1. OG: Die historische Grundrissgliederung ist weitgehend erhalten geblieben. Zur Herrenstraße Stube mit schmaler Stubenkammer. Hervorhebung der Stube durch Drillingsfenster. An die Stube rückwärtig angrenzend die Küche. Der restliche rückwärtige Grundriss fungierte als Großflur und Erschließungszone. Abdruck der bauzeitlichen Treppe im Wandputz des Südgiebels. |
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand): |
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Bestand/Ausstattung: |
Im EG: Einfache Bretterbalkendecken mit Originalfassung erhalten, Bretter teils orthogonal, teils schräg eingeschoben. Die Balken geschwärzt, die Bretter weiß getüncht, breiter schwarzer Begleiter entlang der Balken. Im 1. OG: Wohnstube mit seltener, gut erhaltener und reich verzierter Täferdecke um 1540. Rück-und Seitenwand zur Stubenkammer aus 90 cm breiten und 10 cm starken, senkrechten Bohlen mit Abdrücken eines einstigen Rahmenfrieses. Im 2. OG: Stube mit prächtiger Stuckdecke (1. H. 18. Jh.), Kartuschen mit allegorischen Stuckmotiven; angrenzende Stubenkammer mit zwei runden Medaillons mit Christus-und Mariamonogramm; dünne Trennwand aus Rahmen- und Füllungsbrettern in den unteren Zweidritteln, oberer Abschluss mit offenem, verschränktem Bogenfries. |
Konstruktionen
Konstruktionsdetail: |
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Konstruktion/Material: |
Vorderhaus: Das innere Traggerüst des Unterbaus besteht aus einem außermittigen Längsbund, der nach Osten zur Herrenstraße hin die Wohnräume und nach Westen Flur und Küche abteilte. Das Deckengebälk ist weitgehend in Längsrichtung, parallel zum First gespannt. Nur im 1. Obergeschoss ist das Deckengebälk über dem Flur -und Küchenbereich in Querrichtung gespannt. Die noch aus der Bauzeit erhaltenen Wandungen in der Längsachse und die schräg verzogene Innenwand im 1. und 2. Obergeschoss im rückwärtigen Teil des Gebäudes bestehen aus einem zweiriegeligen Fachwerk mit Ziegel- und Bruchsteinausfachung. Der nordöstliche Eckraum des 1. Obergeschosses war als ursprüngliche Wohnstube mit Bohlenwänden ausgestattet. |