Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Pfarrscheune

ID: 115532828121  /  Datum: 18.04.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Schillerstraße
Hausnummer: 144
Postleitzahl: 71336
Stadt-Teilort: Waiblingen-Bittenfeld

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119079002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die ehem. Pfarrscheune wurde laut der dendrochronologischen Datierung 1742 (d) neben dem ehem. evangelischen Pfarrhaus. das 1721 neu errichtet wurde, erbaut. Die das Anwesen zum Teil umgebende Hofmauer lässt sich inschriftlich auf 1745 (i) datieren.


1. Bauphase:
(1742)
Errichtung (d) der ehem. Pfarrscheune.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehem. Pfarrscheune befindet sich unmittelbar südlich des ehem. evangelischen Pfarrhauses in erhöhter Ecklage am östlichen Ortseingang von Waiblingen-Bittenfeld. Das Anwesen wird zum Teil von einer historischen Hofmauer, die inschritlich mit der Jahreszahl 1745 (i) datiert ist, umgeben.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei der 1741 (d) erbauten, ehem. Pfarrscheune handelt es sich um eine verputzte Fachwerkscheune auf einem Bruchsteinsockel, die über einem älteren Gewölbekeller erbaut worden ist und deren Gewölbe parallel zum Firstverlauf der Scheune spannt. Der rundbogige Kellerzugang führt über einen Kellerhals vor den Scheunengiebel. Sie wird durch ein Satteldach mit drei leicht vorstoßenden Dachgeschossen nach oben hin abgeschlossen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
    • Ständer
    • Unter-, Überzüge, Pfetten
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Die Scheune besitzt eine Breite von etwa 11,90 m und eine Länge von ca. 10,50 m. Der Grundriss ist leicht schiefwinkelig.
Auf einer Schwellmauer gegründet, gliedern die einem Schwellkranz aufgezapften Ständer den Grundriss in drei firstparallele Schiffe und drei, dazu quer verlaufende Zonen.
Innerhalb des mittigen Schiffes liegt die Zufahrt, wobei beidseitig davon ja ein Barn (Heulagerraum) angelegt war. Während der linke Barn ursprünglich offen und ohne Unterteilung ausgeführt wurde, sind im rechten Schiff zwei Einbauten integriert. Der erste Einbau bezieht sich auf den Kellerhals und den rechtwinklig dazu angelegten Seitenzugang. Das Gewölbe der Zugangssituation steht über das Bodenniveau. Der zweite Einbau lehnt an den rückwärtigen Giebel an und nimmt die gesamte Zonenbreite ein. Es handelt sich um eine Art Schopf. Er ist mit Fachwerkwänden vom Barn abgetrennt und besitzt eine Balkendecke. Wie der seitliche Kellerzugang ist der Schopf vom Hofraum zugänglich. Eine alte und ursprüngliche Türöffnung in das mittige Schiff ist zwischenzeitlich vermauert.
Das Ständergerüst reicht bis auf wenige Ausnahmen in einer Länge bis zur Dachbasis. Es trägt neben den beiden äußeren Wandrähmen zwei innere Längsunterzüge. Auf allen vier Längshölzern ist das Dachgebälk aufgelegt.
Die Aussteifung des Traggerüstes besteht aus zwei verschiedenen Komponenten. In den Außenwänden handelt es sich um eine Wandaussteifung. Sie funktioniert über die Verriegelung und die wandhohen, in der Regel gegenläufig angeordneten Streben. Innerhalb des Grundrisses ist eine auf die Gerüstständer bezogene Aussteifung ausgeführt. Im Bereich der firstparallelen Längsachsen handelt es sich um Fußstreben. Sie steigen von der Schwelle auf, überblatten den Brustriegel und enden am Ständer. Innerhalb den Querachsen sind Kopfstreben verbaut. Sie sichern den Winkel zwischen Ständerkopf und Binderdachbalken. Kopf- und Fußstreben sind im Bereich des Schopfes nicht nötig. Hier übernehmen die Fachwerkwände die Aussteifung.
Das Holzwerk ist durch ein Achsensystem gezeichnet. Bei diesem System übernehmen /// schräg zur Holzfaser ausgestemmte Strichzeichen (Ruten) die Abfolge der Längsachsen und Dreieckskerben am Stich (Ausstiche) die Abfolge der Querachsen. Rechtwinklig zur Holzfaser angebrachte Striche bezeichnen die Abfolge innerhalb einer Achse.
Untersucht man das vorliegende Grundgerüst genauer, so gibt sich der Scheunenunterbau leicht als einheitliche Konstruktion zu erkennen. Ausgehend von der hofseitigenn Außenwand sind die Längsachsen von / bis //// Ruten gezeichnet, während die Einfahrtsseite einen Ausstich besitzt und demnach für die Abfolge der Querachsen die Basis bildet.

Dachwerk:
Die Abbundzeichen: Der 1. Dachstock bildet die zweite Abbundebene, während der 2. Dachstock der dritten Abbundebene zuzuordnen ist. Damit die Hölzer den einzelnen Ebenen zugeordnet werden können, besitzen sie Stockwerkzeichen. Die untere Ebene benötigt kein zusätzliches Zeichen. Dies wird erst ab der darauffolgenden Ebene relevant. So besitzen die Hölzer des 1. Dachstockes ein Stockwerkzeichen und die Bauteile im 2. Dachstock zwei Stockwerkzeichen. Damit kann für das Dachwerk die bauzeitliche Einheit mit dem Unterbau belegt werden.
Das Dachwerk selbst kragt an der Einfahrtsseite leicht aus. Der Rückgiebel besitzt keine Überstände.
Das tragende Gerüst bildet eine liegende verzapfte Stuhlkonstruktion in Kombination mit einem mittig stehenden Stuhlständer. Die liegenden Ständer sind einer Schwelle aufgezapft; der stehende Ständer steht direkt auf dem Dachbalken.
In den beiden Giebelscheiben sind nur stehende Ständer ausgeführt. Alle Ständer tragen Pfetten mit stehenden Querschnitten. Die Pfetten durchziehen das gesamte Gebäude in einer Länge und tragen die aufgelegten Kehlbalken.
Innerhalb den inneren Querachsen erfolgt die Queraussteifung durch Büge. Sie zapfen zwischen liegendem Ständer und dem vom Kehlbalken abgesetzten Spannriegel. Verzapfte Büge sind auch zur Sicherung der Giebelstuhlständer verbaut. Sie reichen von den Ständern bis zu den Pfetten. Den konstruktiven Schwerpunkt der Längsaussteifung übernehmen jedoch die Winkelhölzer unter der Dachschräge.
Am Einfahrtsgiebel sind vier und am Rückgiebel zwei Fensteröffnungen angelegt. Auch hinsichtlich der Fachwerkausführung gestaltet sich der Hauptgiebel aufwendiger als der Rückgiebel. Hinten handelt es sich um einfache Wandstreben, während vorne, eine auf die Ständer fixierte Ausbildung (hauptsächlich K-Figuren) gewählt wurde.
Auch im auskragenden 2. Dachstock ist eine liegende, verzapfte Stuhlkonstruktion abgezimmert. Im Gegensatz zum unteren Gerüst zapfen die liegenden Ständer direkt in den Bundbalken und es fehlt die mittige Pfette. Die Aussteifungskonstruktion weicht ebenfalls nur geringfügig vom Abzimmerungszustand des 1. Dachstockwerkes ab.

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