Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Klosterhof

ID: 109323665215  /  Datum: 02.05.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Zum Stichling
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 88662
Stadt-Teilort: Nußdorf

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Bodenseekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8435059041
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,7551° nördliche Breite, 9,1916° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Als ehem. Klosterhof des Prämonstratenserklosters Schussenried bezeugt das Gebäude das
weitreichende Besitzterritorium der einstigen Reichsabtei.
Seit dem Mittelalter siedelten aufgrund des milden Klimas auch viele andere Klöster, z.B. die Klöster Heggbach und Gutenzell, ihre Klosterhöfe im Bodenseegebiet an, um dort den klostereigenen Wein herzustellen.
Mit dem Übergang an das Kloster Salem im Jahr 1790 könnte sich auch eine Nutzungsänderung vollzogen haben, die allerdings nicht an speziellen Befunden festgemacht werden konnte, sondern lediglich aufgrund einer schriftlichen Erwähnung von Armenwohnungen in Nussdorf, ohne die Angabe eines dazugehörigen Gebäudes, in Betracht gezogen werden kann.

Der Gewölbekeller geht im Kern auf einen wohl insgesamt kleineren Vorgängerbau zurück, der mit großer Wahrscheinlichkeit im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.
Anfänglich Wohnnutzung auf der Nordseite, in der ersten und zweiten Querzone, sowohl in EG als auch OG.
Der restliche Bereich (Zweidrittel des Gebäudes) mit ökonomischer Nutzung.


1. Bauphase:
(1658)
Winter 1657/58 (d): Klosterhof des Klosters Schussenried; Weinanbau und Herstellung des klostereigenen Weines.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1790)
Winter 1789/90 (d): Übergang des Gebäudes an das Kloster Salem; unter dem damaligen Abt Robert Schlecht erhielt das Gebäude die prägnante Abwalmung der Giebelseiten; Nutzung des Wohnteils auch als Armenwohnungen denkbar.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm

3. Bauphase:
(1833 - 1910)
Nach der Säkularisierung erwarb die Gemeinde Nussdorf 1833 das Gebäude und brachte dort auf der Südseite einen Ratsraum, das Amtszimmer des Bürgermeisters, eine Arrestzelle und das Gemeindearchiv unter; auch die Feuerwehr erhielt Räumlichkeiten. (a, s, gk)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Archiv
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
    • Rathaus

4. Bauphase:
(1920 - 1945)
Einbau der heute noch bestehenden Decke mit „Preussischem Kappengewölbe“ über der einstigen Ratsstube und dem Amtszimmer 1920 Einbau der Obergeschosswohnung auf der Südseite über dem Bürgermeisteramt; vermutlich Abtrennung von Räumen auf der Ostseite in EG und OG. (a, gk)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen

5. Bauphase:
(1945 - 1960)
1953 Ende der Nutzung als Rat -und Gemeindehaus; in den 1950ern Ausbau weiterer Wohnungen im ehem. Ökonomiebereich.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Nordgiebel / Ehem. Klosterhof in 88662 Nußdorf (10.08.2011 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Wappen (Abt Schlecht) auf Nordseite über Kellereingang / Ehem. Klosterhof in 88662 Nußdorf (11.08.2011 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Nord-und Westseite / Ehem. Klosterhof in 88662 Nußdorf (05.09.2011 - A. Kuch)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Baudokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Nordwesten, oberhalb des Ortskerns von Nussdorf gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Randlage
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Kernbestand des einstigen Klosterhofes wurde im Jahr 1658 erbaut. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Baukörper, der eine Grundfläche von ca. 16,70 m x 18,70 m einnimmt und mit einem prägnanten Halbwalmdach abschließt, das durch zwei Kehlbalkenebenen dreigeschossig gegliedert ist.
Die Firstlinie des stattlichen Gebäudes verläuft von Südwest nach Nordost. Der Unterbau ist nordseitig aufgrund der von Ost nach West ansteigenden Hanglage mit einem hohen, massiven Sockelgeschoss ausgestattet, das einen Gewölbekeller beherbergt, wo sich bis 1853 ein Torkel befunden haben soll.
Der Gewölbekeller wird von außen über einen großen Rundbogeneingang erschlossen, über dem Eingang das Wappen des Abts Robert Schlecht mit der Jahreszahl "MDCCLXXXX" (1790).
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Ursprünglich in EG Und OG Wohnräume entlang des Nordgiebels mit anschließendem Querflur. Ökonomie im restlichen Teil des Gebäudes, vermutlich zuerst dreizonig gegliedert. Umfangreiche Eingriffe, spätere Umbauten und Umnutzung als Wohn- und Amtsräume.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Die historische Austattung ist weitgehend verloren.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen
Konstruktion/Material:
Das Erdgeschoss ist in Massivbauweise ausgeführt. Es handelt sich um Bruchstein- und Hausteinmauerwerk aus Sandstein.
Das Obergeschoss besteht auf der Nord-, West- und Ostseite, soweit erkennbar, noch weitgehend aus einem zweiriegeligen Fachwerk mit Ziegel- und Bruchsteinausfachung (Sandstein). Das Fachwerk liegt jedoch nur auf der nördlichen Giebelseite unverputzt frei.
Das ursprüngliche Fachwerk der südlichen Außenwand des Obergeschosses und des 1. Dachgeschosses wurde vollständig durch massives Ziegelmauerwerk ersetzt.

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