Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

ehemaliges Gasthaus "Rose"

ID: 341213359409  /  Datum: 07.09.2005
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Marktstraße
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 74172
Stadt-Teilort: Neckarsulm

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125065004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Güterbahnhofgebäude, Bahnhofplatz 3 (74172 Neckarsulm)
Scheune (74172 Neckarsulm, Heilbronner Straße 3/1)
Wohn- und Geschäftshaus (74172 Neckarsulm, Marktstraße 11)

Bauphasen

1. Bauphase:
(1547 - 1548)
Bauphase 1546/47 (d): Erbauung des Gebäudes als Gasthaus zur Rose. Alle Fassaden waren oberhalb des EG in Sichtfachwerk ausgeführt.

Die Deutschordensballei Neckarsulm war im 16. Jahrhundert durch den Verlust des Kerngebiets Preußen und die Verlagerung des Hochmeistersitzes nach Mergentheim von einer unbedeutenden Randlage des Ordensbesitzes in eine wichtige Zentrumsnähe gerückt. Dies spiegelt sich in der ganzen Ballei in einer bemerkenswerten Bautätigkeit wieder.

Für Neckarsulm ist zu vermuten, dass das Gasthaus “zur Rose” nicht nur als Wirtshaus errichtet wurde, sondern als “erstes Haus am Platz” auch repräsentative Aufgaben für den Deutschen Orden zu erfüllen hatte. Vielleicht war die Erbauung des Gasthauses sogar durch den Orden initiiert. Jedenfalls zeigte die angetroffene Bausubstanz eine Qualität, die sonst eher in den Schlösschen des niederen Adels anzutreffen ist.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)

2. Bauphase:
(1780 - 1800)
Spätes 18. Jahrhundert. (1793?): Erneuerung der Trauffassaden in Bruchstein. Neue Westfassade in Werkstein.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
    • kein Eintrag
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau

3. Bauphase:
(1983)
Sanierung und Entkernung des EG sowie Einbau eines Ladens und Wohnungen in den Obergeschossen
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Betonbau

4. Bauphase:
(2005 - 2009)
Sanierung des Gebäudes, Rekonstruktion der Sandsteinfassade, Entkernung der Vollgeschosse.
Ausbau als Stadtarchiv und Rathauserweiterung.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Archiv
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
Konstruktionsdetail:
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Westfassade. / ehemaliges Gasthaus "Rose" in 74172 Neckarsulm (07.05.2009 - Michael Hermann)
Abbildungsnachweis
Westfassade. Historische Aufnahme von 1908. / ehemaliges Gasthaus "Rose" in 74172 Neckarsulm (07.01.2011 - Stadtarchiv Neckarsulm)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme
  • Bauaufnahme Nachträge
  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das ehemalige Gasthaus zur Rose steht giebelständig an der Marktstraße, der ehemaligen Hauptstraße Neckarsulms. Es steht unmittelbar neben dem barocken Rathaus und überragt das Mansarddach desselben erheblich. Vermutlich war es neben dem Schloss das höchste Gebäude der Stadt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Archiv
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude wurde um 1548 als Fachwerkgebäude mit massivem Sockel über einem älteren Gewölbekeller errichtet. Das dreistöckige Gebäude mit drei Dachgeschossen steht giebelständig zur Marktstraße.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Es hatte im Erdgeschoss eine Durchfahrt durch das ganze Gebäude. Die Fachwerkvollgeschosse waren dreischiffig gegliedert, mit einem breiten Mittelflur und seitlich anschließenden Kammern bzw. den Küchen. Lediglich in den beiden westlichen Abbundzonen war die Gliederung zweischiffig, hier befand sich jeweils ein Saal mit einem mittigen Unterzug. Der Saal im 2. OG war ständerfrei, die Deckenlast wurde durch zwei Überzüge im 1. DG abgetragen. Im späten 18. Jahrhundert wurden die Fassaden des Gebäudes mit Ausnahme der Ostfassade durch massive Wände ersetzt. Dabei erhielt die Westseite eine dem Zeitgeschmack entsprechende Werksteinfassade mit Bandrustikagliederung.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Von der historischen Bausubstanz hat sich im Innern durch die völlige Entkernung der Vollgeschosse nichts erhalten.
Nachdem das Gebäude die Bombenangriffe des 2. Weltkriegs mit geringen Schäden überstanden hatte fiel es 1983 unter die Sanierer und erhielt eine zeitgenössische Betonfassade.
Dabei wurde auch das EG völlig entkernt. Die Last der Obergeschosse wurde durch kräftige Stahlträger abgefangen.
Beim Umbau 2006 - 2009 wurde diese stark beschädigte Fassade des späten 18. Jahrhunderts nach den Ergebnissen der Bauaufnahme rekonstruiert. Statt dessen wurden aber dann die Obergeschosse entkernt.
Bestand/Ausstattung:
Im ganzen Gebäude konnten während der Umbauarbeiten umfangreiche Farbfassungen beobachtet werden. Dabei handelte es sich nicht nur um die zur Erbauungszeit üblichen Ocker- und Rotfassungen, sondern auch um polychrome Farbfassungen mit grünen Beistrichen und aufgemalte Rosetten an Deckenbalken. Die Fachwerkkonstruktion war mit Ausnahme der Innenwände des EG nahezu vollständig erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Fassade aus Holz
    • Fassade aus Naturstein
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Dachform
    • Satteldach mit Drittelwalm
Konstruktion/Material:
keine Angaben

Quick-Response-Code

qrCode