Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 271214409219  /  Datum: 14.08.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Rathausstraße
Hausnummer: 57/59
Postleitzahl: 69126
Stadt-Teilort: Heidelberg, Rohrbach

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Heidelberg (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8221000024
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die trotz der geringen Gebäudegröße äußerst komplexe Baugeschichte des heutigen Doppelhauses konnte im Rahmen der Kurzuntersuchung nur teilweise geklärt werden. Wie meist bei mittelalterlichen und frühzeitlichen Häusern Südwestdeutschlands ist im Dachraum die meiste bauzeitliche Substanz erhalten geblieben. Die ursprüngliche Größe des Hauses lässt sich dort am besten erkennen, da hier noch alle konstruktiv notwendigen Hölzer der später beseitigten östlichen Giebelwand erhalten sind. Die starke Bewitterung auf der Ostseite dieser Hölzer belegt, dass es sich bei der Wand um eine ehemalige Außenwand handelt. Auch eine ursprüngliche weitere Erstreckung nach Westen kann ausgeschlossen werden, obwohl die heutige Giebelwand nicht mehr die Originale ist: In den beiden Stuhlrähmen zeigen die Zapfenlöcher für die beim Neubau der Wand beseitigten bzw. versetzten kurzen Kopfstreben zu den Stuhlsäulen einen stehenden Stuhl und damit eine Außenwand an. Die Breite des Hauses betrug demnach kaum mehr als fünf Meter, bei einer Tiefe von immerhin rund zehn Metern. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab eine Bauzeit von 1537 für diese Periode.
Der Bau des östlichen Hauses (Nr. 59) kann in das Jahr 1602(d) datiert werden. Wahrscheinlich war das Erdgeschoss schon zur Bauzeit massiv gemauert und besaß den bis heute erhaltenen segmentbogigen Eingang mit der kräftig profilierten Einfassung.
Eine dritte Periode sind die Veränderungen des 17. bis 19. Jahrhundert. In diese Zeit sicher einordnen lässt sich der Neubau der westlichen Giebelwand des Hauses Nr. 59. Sie wurde um zwei Balkenfelder (ca. 1.1m) nach Osten versetzt und wieder eingezogen. Abschnittsweise wurden im 18. und 19. Jahrhundert weite Teile der Umfassungswände erneuert.

Das Doppelhaus ist als eines der ältesten im Heidelberger Stadtgebiet bekannten Wohnhäuser und damit materielle Quelle für Bauen und Wohnen im 16./17. Jh., einer wegen der Zerstörungen späterer Kriege sehr schlecht dokumentierten Zeit.


1. Bauphase:
(1537)
Errichtung des Gebäudes in seiner damaligen Größe von ca. 5m auf 10m (1536/37d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Decken
    • Einschubdecke

2. Bauphase:
(1602)
Anbau des östlichen Hauses (1601/02d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1750 - 1900)
Umbaumaßnahmen am Gebäude, nahezu alle Teile der Umfassungswände wurden Ende des 18 Jh. abschnittsweise erneuert (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

4. Bauphase:
(1880 - 2000)
Erneuerungen älterer Bausubstanzen, auch einzelne Deckenabschnitte wurden ausgetauscht. Wahrscheinlich sind die beiden Schornsteine in dieser Periode entstanden.

Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Heidelberg, Rohrbach, Rathausstraße 57/59, Straßenansicht / Wohnhaus in 69126 Heidelberg, Rohrbach
Heidelberg, Rohrbach, Rathausstraße 57/59, Bauphasenplan Obergeschoss / Wohnhaus in 69126 Heidelberg, Rohrbach

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorisches Kurzgutachten über das Wohnhaus

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Am westlichen Stadtrand von Heidelberg gelegen steht das Gebäude traufständig als Teil einer Häuserzeile an der Straße. Es grenzt im östlichen Bereich direkt an die Giebelwand des Nachbargebäudes. Im Westen ist es durch einen schmalen Bauwich von der Traufe des Nachbarhauses getrennt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das in zwei Haushälften geteilte, zweigeschossige Gebäude steht auf längsrechteckiger Grundfläche und hat ein zweistöckiges Dachwerk mit Satteldach. Das Gebäude ist etwa 14m lang und 10m tief, wobei die hofseitigen Außenwände der beiden Haushälften leicht stumpfwinklig aufeinander stoßen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
In den beiden Vollgeschossen sind die Grundrisse der Haushälften nahezu gespiegelt identisch. Die Grundrisse sind konstruktiv und in der Raumanordnung zweiraumtief angelegt. Im straßenseitigen Raumstreifen flankieren die beiden Treppenhäuser die gemeinsame Trennwand. Ebenfalls entlang der Trennwand verbindet im Erdgeschoss ein Flur die Treppenhäuser mit dem Hof. Die Aufteilung des Obergeschosses folgt im wesentlichen der des Erdgeschosses, doch verläuft die Mittellängswand hier tatsächlich in der Mitte, während sie im Erdgeschoss merklich zum Hof hin verschoben ist.
Der Dachraum des ganzen Gebäudes wird durch eine Kehlbalkenlage in zwei Geschosse geteilt, von denen das Obere den Spitzboden, ohne eine Zäsur an der Grenze zwischen den Haushälften durchläuft.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Erdgeschoss ist die stark verformte, ansonsten unveränderte Bohlen-Balken-Decke in der Stube erhalten (Haus Nr. 57). Sie nahm vermutlich die ganze Hausbreite ein.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Decken
    • Einschubdecke
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Im Erdgeschoss sind sämtliche Umfassungs- und Zwischenwände massiv gemauert. Das Obergeschoss ist als Fachwerkkonstruktion abgezimmert.
Das Dachwerk über dem Haus Nr. 57 ist als Sparrendach mit einer Kehlbalkenlage konstruiert. Die Kehlbalken werden von einem doppelten stehenden Stuhl im Dachraum gestützt.
Das Haus Nr. 59 wird bei gleicher Höhe und Breite wie im Haus Nr. 57 von einer dreifachen stehenden Stuhlkonstruktion mit Kehlbalken unterstützt.

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