Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehemalige Domschule

ID: 241316039186  /  Datum: 17.06.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Konradigasse
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 78462
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: 68
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um einen dreigeschossigen, um das Jahr 1351 (d) erbauten Massivbau. Den Abschluss bildet ein traufständig zur Gasse ausgerichtetes Satteldach mit zwei Geschossebenen.
Über mehreren gewölbten Kellern aufgemauert, nimmt es mit seiner rückwärtigen Traufwand die Flucht der alten Stadtmauer auf. In welchem Umfang diese noch erhalten ist, war infolge des verputzten Zustandes nicht eindeutig bestimmbar. Anlehnend an die gemeinsame Trennwand zur Konradigasse 5 und der das Stadtmauerprofil andeutenden Baufuge scheint die Rückwand in ihrer Stärke stark reduziert zu sein.

Ältester Bauteil erkannter ist die nach Westen neigende Westwand. An diese wird spätestens im 13. Jahrhundert angebaut, wobei der nach Osten verlaufende Schenkel der Westwand entweder beibehalten oder abgebrochen (Riss) und durch eine dünnere Wand ersetzt wird. Unabhängig davon erfolgten im Verlaufe des 13. Jahrhunderts die erkannten Ausbrüche der inneren Wandfluchten zur Vergrößerung des Raumvolumens.
Spätestens mit dem Wiederaufbau nach dem Brand des Jahres 1355 ist die angetroffene Situation erreicht.


1. Bauphase:
(1351)
Errichtung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Südosten / Ehemalige Domschule in 78462 Konstanz (2008 - Schoenenberg)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme durch das Staatstechnikum WS 1962/63, Pläne vom 25.1.1963 (Planarchiv und in Kopie in OA RP Freiburg, Ref. 25).
  • Publikationen/hist. Quellen
  • Bauhistorische Kurzdokumentation Dachwerk
  • Befunddokumentation Kellerabwicklung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Nordwesten der Altstadt im Bereich der Niederburg gelegen. Der zugehörige Garten lag außerhalb der älteren Stadtmauer.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiges, drei Achsen breites Wohnhaus, traufständig mit Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
In den Hauptgeschossen vollständig erhaltene und sehr qualitätvolle mittelalterliche Struktur und Ausgestaltung.
Bestand/Ausstattung:
Im EG eine gotische Stütze mit Sattelholz, darauf Querunterzug; im 1. OG eine leicht gewölbte Konstanzer Bühne sowie sichtbare Ausmalungsspuren.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Decken
    • Einschubdecke
  • Detail (Ausstattung)
    • Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss
Das quer zum Gassenverlauf verlegte Gebälk lagert an seinen Auflagerpunkten einem auf Wackenkonsolen lagernden Streichbalken auf und wird ca. mittig von einem firstparallelen Längsunterzug unterstützt. Dessen Spannweite wird durch eine profilierte Eichensäule auf einem Sandsteinsockel unterteilt.
Dem Gebälk ist eine Dielung aufgelegt. Davon abweichend ist unter dem Stubengrundriss des Obergeschosses ein eingenuteter Bretterblindboden verbaut.

1. Obergeschoss
Das quer zum Gassenverlauf verlegte Gebälk besitzt wie im EG nahezu runde, oben und unten abgeflachte Querschnitte.
Über einem annähernd mittig verlaufenden, die innere Stubenwand begrenzenden Längsunterzug gestoßen, lagert es direkt in den Massivwänden.
Zimmerungstechnische Befunde wie zum Beispiel Auflagervertiefungen für Treppenwangen und einen Treppenwechsel, Stakungslöcher für eine Querwand, eine senkrechte Blattsasse zur Abhängung des Rauchfanges und der Abdruck eines zweiten Längsbalken (Wandrähm) geben ausreichende Hinweise zur ehemaligen Grundrissgliederung dieser Nutzungsebene.

Das Dach
Die ursprüngliche Dachhaut ist nicht mehr erhalten. Getragen wurde sie von Rofen, die nahezu vollständig erhalten sind. Am oberen Ende einem Firsträhm aufgenagelt und am Fußende mit einem Fersenversatz einer Rofenschwelle aufgestellt liegen sie am First nebeneinander und werden ca. mittig von einem von Giebel zu Giebel gespannten Rofenunterzug unterstützt.

Das Firsträhm war bzw. ist Bestandteil eines stehenden Längsbundes, der sowohl in der Länge, wie auch in der Höhe nur noch hälftig erhalten ist. Bezogen auf seine ehemalige Gründungsebene ist es bemerkenswert, dass die Dachbasis und die Gebälklage auf unterschiedlichen Niveaus liegen. So ist die Rofenschwelle einem niedrigen Drempel aufgelegt. Dies ist insofern von Bedeutung, da sich die ehemalige Schwelle des Längsbundes auf die Ebene der Rofenschwelle bezieht, sich aber erst auf der nach unten abgesetzten Gebälklage entlasten kann. Die Lücke zwischen Schwelle und Gebälk müsste demnach durch ein zusätzliches Auflagerholz überbrückt werden. Denkbar ist aber auch, dass auf dem Gebälk ein Mörtelbett aufgebracht war. In diesem Fall wäre die Längsschwelle auf dem zwischenzeitlich entfernten E-Strich gelegen.
Gleichfalls ungeklärt ist die Unterstützung der weit gespannten Rofenunterzüge. Klassische Befunde für die Ausführung eines Querbundes liegen nicht vor. Insofern ist davon auszugehen, dass in diesem Fall lokale, nicht in einen Querbund integrierte Zwischenstützen aufgestellt waren.

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