Altes Schulhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Untere Gasse |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 74589 |
Stadt-Teilort: | Satteldorf |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127073021 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Für den Ort Satteldorf ist die erste Erwähnung als „Sateldorf“ aus den Jahren 1285/ 86 bekannt. Der Ort ist offenbar 1449 sowie nochmals 1634 im Laufe des 30-jährigen Krieges weitgehend zerstört worden und hatte auch unter den Kriegshandlungen gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu leiden. Von den Folgen erholte sich Satteldorf nur langsam. Der Ort wurde 1974 mit den Gemeinden Ellrichshausen und Gröningen unter dem Oberbegriff Satteldorf zusammengefasst. Das Alte Schulhaus wurde 1828 errichtet.
Im Bereich des Alten Schulhauses konnte eine mittelalterliche Nutzungs- bzw. Kulturschicht festgestellt werden, die sicher auf eine Besiedlung in dieser Zeit hinweist. Die ältesten Stücke im keramischen Fundmaterial weisen in die Zeit des 11./ 12. Jahrhundert. Die jüngsten in das 16. Jahrhundert. Die Geschichte des Ortes Satteldorf kann damit gegenüber der ersten bekannten Nennung 1285/ 86 um einiges nach unten hin verlängert werden.
Bauliche Strukturen im Zusammenhang mit der mittelalterlichen Kulturschicht konnten mit Ausnahme einer nicht eindeutig ansprechbaren Grube nicht beobachtet werden, sind aber im näheren Umkreis zu vermuten.
Möglicherweise lässt sich hier der hochmittelalterliche Siedlungskern von Satteldorf fassen, der im heutigen Ortsbild eigentlich kaum nachvollziehbar ist, was in den vom späten Mittelalter bis in die frühe Neuzeit stattfindenden häufigen Besitzwechseln, Besitzteilungen und Kriegseinflüssen begründet sein mag.
Es muss daher dringend empfohlen werden, den Bereich hinsichtlich von Bodeneingriffen äußerst sensibel zu behandeln.
Beim Bau des Alten Schulhauses 1828 ist der Bauplatz offenbar planiert worden. Etwaig vorhandene ältere Schichten sind daher bis in den mittelalterlichen Kulturhorizont hinein flächig abgetragen worden. Eine Vorgängerbebauung vor 1828 konnte archäologisch nicht beobachtet werden. Hier dürfte die Durchsicht des vorhandenen Archivmaterials Klärung erbringen.
Nordöstlich außerhalb des Alten Schulhauses war neben dem mittelalterlichen Kulturhorizont unter der heutigen Oberfläche ein ca. 60m starkes Humuspaket vorhanden.
Der Bereich dürfte bis in jüngere Zeit immer wieder durchgearbeitet worden sein. Hier konnte ein Silexfragment geborgen werden, welches wohl zum Zündmechanismus einer Steinschlosswaffe gehörte. Der Fund könnte im Zusammenhang mit den erwähnten Kriegsereignissen stehen.
Im Laufe des Jahres 1994 ist das „Alte Schulhaus“ abgetragen worden, um später im Freilandmuseum Wackershofen wiederaufgebaut zu werden.
(1828)
- Siedlung
- Dorf
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
(1994)
Zugeordnete Dokumentationen
- Archäologische Befundaufnahme
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein