Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Schloss Rotenfels

ID: 221213409263  /  Datum: 19.09.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Badstraße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 76571
Stadt-Teilort: Gaggenau, Bad Rotenfels

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Rastatt (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8216015002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Schloss Rotenfels, nördl. Nebengebäude

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Schloss Rotenfels, nördl. Nebengebäude (76571 Gaggenau, Bad Rotenfels, Badstraße 1)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Friedrich Weinbrenner errichtete zwischen 1818 und 1827 den langgestreckten Schlossbau mit Portikus auf hohem Sockelgeschoss. Das Gebäude wurde später an den Flanken jeweils um eine Achse erweitert. Die im rechten Winkel zum Hauptbau angeordneten Wirtschaftsgebäude wurden 1842 erbaut. Das Schloss entstand auf dem Gelände der von 1730-1801 hier betriebenen Rotenfelser Eisenschmelz.
Historische Bezüge:
Das Schloss entstand 1818 auf dem Gelände der von 1730-1801 hier betriebenen Rotenfelser Eisenschmelz. Nachdem diese wegen mangelnder Rentabilität eingegangen war, versuchte die Reichsgräfin von Hochberg Luise Karoline, zweite Gemahlin des Markgrafen Karl Friedrich, die Eisenschmelz in eine Steingeschirr-Fabrik umzuwandeln.
Die Steingutproduktion wurde bis 1816 betrieben, als der zweite Sohn der Reichsgräfin, Wilhelm, seit 1817 Markgraf, die Anlage übernahm, und sie zu einem Landsitz ausbaute, um seinem Mustergut (vgl. Badstraße 2) nahe zu sein.

Bei den Grabungsarbeiten kamen im südlichen Gebäudeflügel ältere Mauerreste zum Vorschein. Es sind unterste Fundamentlagen aus Bruchstein, aus denen sich keine zusammen hängende Grundrisse rekonstruieren lassen. Es kann aber angenommen werden, dass bei den Grabungsarbeiten im südlichen Gebäudeflügel ältere Mauerreste zum Vorschein kamen. Es kann aber angenommen werden, dass es sich um einfache Bauten mit Außenwänden aus Fachwerk handelte. Vermutlich sind es Reste des ehemals an dieser Stelle stehenden Eisenwerks.
Um 1788 setzt eine aus dem Elsass stammende Töpferfamilie einen ersten Versuch der Keramikproduktion auf dem Gelände der ehemaligen Eisenschmelze. Die Steingeschirr-Fabrik wurde immer erfolgreicher und so wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Baudirektor Weinbrenner beauftragt eine größere Werkstätte und einen neuen GeschirrBrennOfen zu planen. Wie sich durch die Dendro-Untersuchungen nachweisen lässt, wurden die Bauhölzer für die größere Werkstätte in den beiden Jahren 1805/06 gefällt, und das Fabrikgebäude in diesen Jahren erbaut.
Im Jahr 1816 wird die `...Töpfereifabrik, welche viel Geld gekostet hatte...` aufgegeben.
Im Jahr 1817 wird wiederum Friedrich Weinbrenner vom Markgrafen vom Baden beauftragt die ehemalige Steingeschirrfabrik zu einem repräsentativen Landsitz umzubauen. Das Wappen über dem Portikus zeigt diese Jahreszahl. Die Dendro-Proben datieren den Umbau in die Jahre 1819/20 und auch Valdenaire berichtet, dass das Landhaus erst 1827 ganz fertig wurde.
In einer weiteren Umbauphase wurden um das Jahr 1864 die beiden Walme an den Schmalseiten umgebaut. Es entstand der südliche Portikus mit einem Bogen-Giebel mit toskanischen Säulen und Eckpfeilern aus Sandstein.
Im 20. Jahrhundert wurden sanitäre Anlagen eingebaut und ab 1990 beginnen die Umbauarbeiten für die Landesakademie für Schulkunst.


1. Bauphase:
(1750 - 1800)
Bei Grabungsarbeiten kamen ältere Mauerreste zum Vorschein. Diese scheinen vom ehemaligen Eisenwerk zu stammen (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Schmelzhütte
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein

2. Bauphase:
(1806)
Errichtung des Hauptgebäudes, der Steingeschirrfabrik (d, 1805/06).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Hafnerei/Töpferei
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Steinbau Mauerwerk
    • Werkstein
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Obergeschoss(e) aus Holz

3. Bauphase:
(1820)
Nach der Aufgabe der Fabrik wurde unter dem Markgrafen im Jahr 1820 damit begonnen, die Fabrik zum Palais auszubauen (d, 1819/20, a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Palais

4. Bauphase:
(1864)
Im Jahr 1864 wurden die Walme des Hauptgebäudes umgebaut. Es entstand der südliche Portikus (d, 1863/64, a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Palais
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • Portikus
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm

5. Bauphase:
(1930 - 2000)
Im 20. Jahrhundert wurden sanitäre Anlagen nachgerüstet und ab 1990 damit begonnen, die Landesakademie für Schulkunst im Gebäude unterzubringen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Akademie, Hochschulbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Gaggenau, Bad Rotenfels, Schloß Rotenfels, Ostansicht / Schloss Rotenfels in 76571 Gaggenau, Bad Rotenfels
Gaggenau, Bad Rotenfels, Schloß Rotenfels, Bauphasenplan Erdgeschoss / Schloss Rotenfels in 76571 Gaggenau, Bad Rotenfels

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchungen am Hauptgebäude

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das hier untersuchte Hauptgebäude ist nur ein Teil der Gesamtanlage, die vor allem auch die beiden Nebengebäude im Süden und im Norden beinhaltet.
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Akademie, Hochschulbau
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Hafnerei/Töpferei
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Palais
    • Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der zweigeschossige lang gestreckte Baukörper wird von einem zweigeschossigen Satteldach überdeckt. Zwei Treppenanlagen gliedern den Schlossbau in drei Zonen. Der Portikus wurde 1820 angebaut als das Gebäude zum Palais umgebaut wurde.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Anstelle der durchgehenden Außenwände gab es zunächst ein System von Mauerpfeilern, die ein völlig offenes Erdgeschoss bildeten; nur an den beiden Stirnseiten des langen Gebäudes waren offenbar durchgehende Mauern vorhanden.
Der Obergeschossgrundriss weist eine klare Dreigliederung auf. Die beiden Treppenhäuser trennen einen mittigen, Großen Saal vom Nord- und vom Südflügel. Dieser mittlere Große Raum hatte ursprünglich keine unterteilenden Wände. Er war durch Türen von beiden Treppenhäusern zugänglich.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Detail (Ausstattung)
    • Portikus
Konstruktion/Material:
Das Gebäude ist als Im Erdgeschossbereich als Bruchsteinmauerwerk und verputzt ausgeführt. Die Innenwände sind zum Teil und das Obergechoss als Fachwerkkonstruktion abgebunden. Das Dach ist ein einfach stehender Stuhl, der ursprünglich ein langes Satteldach mit Walmen an den Schmalseiten bildete, an bestimmten Stellen durch Hängewerke verstärkt. Über den beiden durchlaufenden Pfetten liegt eine Kehlbalkenlage.

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