Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Gasthof zum Löwen

ID: 202101437618  /  Datum: 24.06.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 26
Postleitzahl: 88606
Stadt-Teilort: Meßkirch

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437078013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Rathaus, Conradin-Kreutzer-Straße 1

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

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12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert als Stadtkanzlei neben dem Rathaus errichtet und ist heute bekannt als „Gasthof zum Löwen“.

Die Zimmer’sche Chronik berichtet bereits 1457 von einem Rathaus in Meßkirch. Seit dem 16. Jahrhundert ist das Rathaus an der jetzigen Stelle nachweisbar. Ebenfalls seit dem 16. Jahrhundert finden sich Notizen über das Gebäude des späteren Gasthofs zum Löwen. Anhand der dendrochronologische Untersuchung ist eine ungefähre Bauphase zwischen 1530-59 festlegbar. Bis in das 17. Jahrhundert war es das Haus der Stadtschreiberei (Stadtkanzlei), funktional also ein Erweiterungsbau des nebenstehenden Rathauses, das als Schranne Markt- und Gerichtsort war. Eine Stadtansicht von Messkirch aus dem Jahr 1575 zeigt die Gebäudegruppe mit einigen charakteristischen Merkmalen.
Vermutlich 1723 erfolgte die Eröffnung des Gasthauses zum Löwen, 1891 der Umbau zum Hotel. (Quelle: Südkurier, 08. Juni 2016).
Weitere Umbaumaßnahmen sind 1856 (d), 1925 und 1956 belegt.


1. Bauphase:
(1500 - 1599)
Archivarisch erstmals im 16. Jahrhundert belegt, bis ins 17. Jahrhundert als Stadtkanzlei dienend.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude

2. Bauphase:
(1530 - 1559)
Erbauung (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1723)
Nutzung als Gasthaus
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus

4. Bauphase:
(1856)
Umbau (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1891)
Umbau im neoklassizistischen Stil zum Hotel
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Hotel

6. Bauphase:
(1925)
Ersetzung des einstigen Eingangs
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1956)
Umbau, Gastraumbereich des EG von massiven Trennwänden befreit, bisherige 2 Eingänge an der Westfassade zu einem einzigen zusammengefasst.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1723)
Eisenhart, Franz Anton
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Eröffnung des Gasthaus Löwen
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1849)
Beck, Heinrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Nimmt in Besitz
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht "Gasthof zum Löwen" und Rathaus / Ehem. Gasthof zum Löwen in 88606 Meßkirch (2014 - Karin Uetz)
Abbildungsnachweis
Ansicht / Ehem. Gasthof zum Löwen in 88606 Meßkirch (2014 - Karin Uetz)
Abbildungsnachweis
Ansicht / Ehem. Gasthof zum Löwen in 88606 Meßkirch (2014 - Karin Uetz)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Rathaus und das Gasthaus zum Löwen liegen zentral in Meßkirch, am Kreuzungspunkt der ehemaligen, durch die rezent geänderte Verkehrsführung unterbrochene Hauptstraße und der Querachse Bahnhof-Schloss. Die Gebäudegruppe dominiert durch ihre Position und die großen Kubaturen den durch die einmündenden Straßen aufgeweiteten und den Brunnen markierten Marktplatz. Die Firste der beiden unmittelbar aneinandergrenzenden Gebäude verlaufen annähernd von Südwest nach Nordost.
Die Nordfassaden des 'Löwen' und des Seitentrakts des Rathauses gehen auf die Straße Hinter dem Rathaus, die Südfassade des Rathauses erstreckt sich längs der Conradin-Kreutzer-Straße (ehemals Eisenbahnstraße). Das Rathaus umgreift mit dem winkelförmigen Nebentrakt die Südostecke des 'Löwen'. Zwischen der Ostmauer des 'Löwen' und der Westmauer des Seitentrakts befindet sich eine tote Gasse. Die Ostmauer des Rathaus-Nebentrakts steht teils frei, teils wird sie von angrenzenden Gebäuden verdeckt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Beide Gebäude präsentieren sich als Massivbauten mit drei Vollgeschossen, wobei die Bedeutung des Rathauses durch die prächtige Sandsteinverkleidung seiner Hauptansichten, die größere Traufhöhe, die Prunkgiebel und den Dachreiter (Glockenturm) hervorgehoben ist. Die jetzigen Haupteingänge von Rathaus und 'Löwen' liegen nach Westen; das Rathaus besitzt einen ehemals höherwertigen Eingang von Süden (derzeit untergeordnet), der 'Löwen' einen Nebeneingang von Norden.

Über einem teils gewölbten Keller erheben sich drei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss mit Kniestock. Zwei Kellertore sind in der Nordfassade angeordnet. Der Zugang zum EG erfolgt mittig in der Westfassade (zu den Gaststuben) oder an der Ostkante der Nordfassade (Eingang Gasthaus).
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zur Innenerschließung der Geschosse dient ein prächtiges, offenes und über alle Geschosse durchgehendes Treppenhaus im südöstlichen Gebäudeviertel. Im EG verbindet ein schmaler Mittelflur die Gaststuben im Westen mit dem Hotelaufgang im Osten; im 1. und 2. OG sind große, dem Treppenhaus zugeordnete Dielenräume ausgebildet. Der Zugang zu den Kammern im DG erfolgt wiederum von einem Mittelflur aus. Stiegen führen vom Keller in das EG (Thekenbereich) und vom DG in den Dachspitz.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude wurde nach etwa 350 Jahren privater Besitzerschaft jüngst von der Gemeinde zurückerworben. Angedacht ist, verstreut untergebrachte städtische Ämter wieder zentral anzusiedeln und die Hauptstraße 26 baulich mit dem Rathaus zu verknüpfen.

Das erste bekannte Foto des 'Löwen' stammt aus den 1870/80er Jahren. Es zeigt ein in der Stockwerksanzahl von der Illustration von 1845 und den Angaben im Feuerversicherungsbuch abweichendes Gebäude. Die Traufhöhe des 'Löwen' entspricht in beiden Abbildungen etwa der Brüstungshöhe der Fenster des 2. OG des Rathauses, der Ansatz des Fachwerksgeschosses etwa der Brüstung der Fenster des 1. OG des Rathauses. Das EG des 'Löwen' ist in der Zeichnung von 1845 niedrig, in den späteren Fotos dagegen hoch, die Zugänge mit Oberlicht. Vergleicht man die Proportionen der Erdgeschoss- Zugänge des Rathauses, scheint zudem das Straßenniveau angehoben worden zu sein. Die Bildquellen sprechen also dafür, dass im 3. Viertel des 19. .Jh. das niedrige EG und das 1. OG des 'Löwen' unter Höherverlegung der Zugangsebene zu einem hohen EG zusammengefasst wurden.
Bestand/Ausstattung:
Das Erdgeschoss des Gebäudes (Gaststuben, Küche, Nassräume) weist, mit Ausnahme der verbliebenen historischen Böden und Türen im Bereich des Hintereingangs und einer Stuckdecke, einen Oberflächen-, Tür- und Fensterausbau der 2. Hälfte des 20. .Jahrhunderts auf. In den Obergeschossen haben sich weitgehend die Türausstattung, die Böden und die Stuckdecken der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten; Fenster aus dieser Zeit sind nur an Ostfassade und im DG überkommen. Das DG weist noch weitgehend den historischen Ausbau (von 1891) auf. Bedeutend ist die bereits erwähnte historistische Haupttreppe mit Stabgeländer, teils in Eiche.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
Konstruktion/Material:
Statisches Gerüst.
Obwohl Mauermaterialien und Deckenaufbau des Gebäudes nicht offen einsichtig sind, können aus den Wand- und Deckenstärken erste Hinweise auf das statische Gerüst des Gebäudes gewonnen werden. Die Südmauer, Trennmauer zum Rathaus, ist massiv ausgebildet und zeigt (im Bereich des Treppenhauses) zwei auffällige Verjüngungen, die in ihrer Höhenlage annähernd mit den jetzigen Stockwerksgrenzen übereinstimmen. Die westliche Fassadenwand ist aus Fachwerk, die östliche im EG möglicherweise eine Ziegelmauer im Binderverband, in den OG sicher aus Fachwerk. Die Nordfassade ist im östlichen Bereich im EG massiv ausgebildet, hat im westlichen Verlauf jedoch nur Fachwerkstärke. Ebenso Fachwerkstärke haben alle Binnenwände. Die Decken über EG und 1. OG haben bis zu 1m Aufbauhöhe, was auf eine mehrfache Aufdopplung von Balkendecken mit eventuellen Hohlräumen schließen lässt. Das Gebäudegerüst von 2. OG und DG ist einheitlich und kann, wie aus den historischen Abbildungen ersichtlich, in seiner Grundsubstanz dem Gasthausumbau von 1891 zugerechnet werden.

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