Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 196535736917  /  Datum: 25.05.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 55
Postleitzahl: 70794
Stadt-Teilort: Sielmingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116077012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,5256° nördliche Breite, 8,9286° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wasch- und Backhaus, Bei der Kirche 21a (70794 Filderstadt-Sielmingen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Hofanlage, eine Dreiseitanlage, bestehend aus zwei Wohnhäusern, Scheune und Garten, wurde im Jahr 1685 errichtet (d). Dabei gruppierten sich die einzelnen Gebäudeteile, darunter das Wohnhaus Hauptstraße 57, um einen Innenhof (Hofraite); der Zugang zum Hof erfolgte unmittelbar über die Straße.

Die große, viergeschossige Scheune mit Satteldach, die eine Grundfläche von 250 m² aufweist, zählte zu den größten historischen Profanbauten Sielmingens; sie erhielt wenige Jahrzehnte nach ihrer Fertigstellung einen schmalen Anbau an der Nordwestecke. (gk)
Das Wohnhaus wurde Anfang des 19. Jhs. umgebaut. (gk)
Der Ausbau des Dachstocks zu Wohnzwecken und weitere Veränderungen im Dachbereich erfolgten 1919 (a).


1. Bauphase:
(1685)
Errichtung der Hofanlage 1685 (d); 1701 heißt es "zwei Behausungen, Scheuern und Hofraite oben im Dorf...". Die "Behausungen" entsprechen den Gebäuden Hauptstraße Nr. 55 und Nr. 57. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune

2. Bauphase:
(1700 - 1750)
Anbau an die Scheune in der ersten Hälfte des 18. Jhs. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude

3. Bauphase:
(1800 - 1825)
Umbau des Wohnhauses Anfang des 19. Jhs. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

4. Bauphase:
(1919)
Ausbau des Dachstocks zu einem Obergeschoss; Errichtung des Halbwalms am Straßengiebel. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm

5. Bauphase:
(2013)
Abbruch
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht der Scheune mit Anbau rechts (Hofseite) (2013) / Wohnhaus in 70794 Sielmingen (22.04.2013 - strebewerk.)
Abbildungsnachweis
Ansicht Wohnhaus (Straßengiebel, SO) (2013) / Wohnhaus in 70794 Sielmingen (25.07.2002 - strebewerk.)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Sielminger Hauptstraße durchläuft in nord-südlicher Richtung den Filderstädter Ortsteil nahezu mittig mit leichtem Schwung. Die Straße charakterisieren zahlreiche giebelständige Fachwerkhäuser (Fachwerk meist unter Putz) aus dem 16.-18. Jh.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Ehem. Hakengehöft mit Doppelscheueranteil (Dreiseithof mit Hauptstraße 57); Wohnhaus: zweigeschossiges, giebelständiges Gebäude über einer Sockelzone mit Satteldach und Halbwalm am straßenseitigen Giebel; der Grundriss maß 14,3 x 10,9 m | Doppelscheuer: eingeschossiges, traufständiges Gebäude mit viergeschossigem Satteldach; der Grundriss maß 20,45 x 12,3 m (Nordanbau: 8,6 x 5,15 m)
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Wohnhaus: Der Unterbau war vermutlich pro Geschoss in zwei Schiffe und drei Zonen unterteilt (z. Zeitpunkt der letzten Untersuchung bereits undeutlich); das 1. und 2. Dachgeschoss wiesen zwei, das 3. Dachgeschoss kein Schiff auf; sie waren alle in je drei Zonen unterteilt. | Doppelscheuer: Der Unterbau war in zwei Schiffe und fünf Zonen unterteilt; das 1., 2. und 3. Dachgeschoss wiesen zwei, das 4. Dachgeschoss kein Schiff auf; sie waren alle - gleich dem EG - in je fünf Zonen unterteilt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
Konstruktion/Material:
Wohnhaus:
Das Wohnhausdach weist eine Neigung von 54° auf. Die Gefügehölzer waren ausschließlich verzapft. Ursprünglich handelte es sich um ein in ganzer Länge eingeschossiges Fachwerkhaus mit hohem dreigeschossigem Satteldach. In die Bauzeit datiert der massive Sockel, in dem sich der Gewölbekeller des Hauses befand. In diesen Keller gelangte man vor der Anhebung des Straßenniveaus durch ein Rundbogenportal an der westlichen Giebelseite.
Die Dachkonstruktion war weitestgehend erhalten (starke Eingriffe im westlichen Bereich).
Das Fachwerkhaus war weitgehend verputzt. Eingriffe, die am Dach evident waren, hingen mit der Aufstockung der oberen Dachbereiche zusammen. Dabei legte man die charakteristischen, mit Vollwalmdächern gedeckten Querhäuser an und gestaltete den ehemaligen Westgiebel zu einem Halbwalm um.
Die im 1. DG erkennbaren Quergebinde wiesen sowohl innen als auch außen eine Kombination aus liegendem und einfach stehendem Stuhl auf. Im 2. DG waren zweifach stehende Stuhlgebinde an den Außenwänden mit liegenden Stühlen in den inneren Querachsen gekoppelt. Am westlichen Straßengiebel sind Reste des ursprünglichen Zierfachwerks mit geraden Zweidrittelfußstreben und Kopfwinkelhölzern erkennbar.
Möglicherweise besaß das Gebäude von Anfang an einen Rauchschlot (wenig Rußschwärzung).
Einmalig war die kombinierte Verwendung von Eichen und Kiefern als Bauholz.

Scheune:
Am mächtigen Nordgiebel zeigte sich nahezu ungestört erhaltenes Fachwerk, das noch weite Teile seiner ursprünglichen Lehmflechtwerkausfachung besaß. Die Aussteifung der Giebelwand übernehmen lange Zweidrittelfußstreben in den Feldern unter der Dachschräge sowie wandhohe Feldstreben in den Feldern zwischen den Stuhlständern. Im 1. und 2. DG handelte es sich jeweils um dreifach stehende Stühle in den Außengebinden und um eine Kombination von liegendem und einfach stehendem Stuhl bei den inneren Quergebinden. Im 3. DG kam wiederum die für Sielmingen typische Unterfirstkonstruktion zur Anwendung, deren verblattete Hahnenbalken einen sehr niederen, nicht nutzbaren Spitzboden (4. DG) ausbilden.
Am Torsturz der südlichen Tenneneinfahrt findet sich die Bauinschrift "S Z GI 1679 H F".
Der jüngere Anbau war deutlich schmaler als die Scheune, dessen hoher, gleich orientierter, dreigeschossiger Dachgiebel sich vom Nordgiebel der großen Scheune deutlich absetzt.

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