Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Gebäudekomplex

ID: 194754395316  /  Datum: 14.11.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Lange Straße
Hausnummer: 41
Postleitzahl: 70806
Stadt-Teilort: Kornwestheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118046003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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Schafhof-Herrenhaus (70806 Kornwestheim, Badstraße 12)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Wohl zeitgleich mit der Errichtung des rückwärtigen Lager- bzw. Speichergebäudes erfolgte der Umbau der Küchenkammer im Hauptbau. Zum Zweck einer Umnutzung als Nebenstube wurde unter der alten Decke eine neue Bretter-Balken-Decke eingebaut. Gleichzeitig erhielt dieser Raum eine neue Belichtung. Der alte Wandaufbau wurde entfernt. Unter das Alträhm wurde auf die gesamte Kammertraufe ein "Sturzriegel" eingebaut. Dieser stand ca. 10 cm vor der Gebäudeflucht und besaß an seiner Unterseite eine durchlaufende Nut. Offensichtlich handelt es sich hierbei um die Führungsnut für einen Fenstererker.
Die umfangreichste Veränderung erfolgte wohl kurz vor 1900. Aus dieser Zeit stammt der hofseitige Laubengang, der rückwärtige Giebel des Anbaus, wie auch die neue Erschließung des Sockelgeschosses.
Dem 20. Jh. sind die traufseitigen Grundrisserweiterungen, die Verlegung des Treppenhauses und die Erneuerung der Sockelgeschossdecke zuzuordnen.


1. Bauphase:
(1506 - 1507)
Errichtung des straßenseitigen Bauteiles. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1562 - 1563)
Errichtung des rückwärtigen Baus. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1900 - 1999)
Neben diversen Umbauarbeiten im Innern wie außen im Verlauf des 20. Jhs. erfolgt wohl um 1900 die Errichtung eines Laubengangs entlang der Hofseite, der Bau des rückwärtigen Giebel des Anbaus und man erstellt die neue Erschließung des Sockelgeschosses. (s, gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht giebelständig zur Straße. Über einen parallel zum Gebäude vorhandenen Hof ist das rückwärtige Grundstück erreichbar. Hier stand bis zum Brand im Jahre 1988 eine quer errichtete Scheune. Dieser Brand beschädigte den rückwärtigen Teil des Gebäudekomplexes. Danach verfiel die Gebäudesubstanz. Sie ist heute in einem äußerst schlechten Zustand.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Hauptbau besteht aus zwei unterschiedlichen Bauteilen. Der vordere Bau ist ein zweistöckiger Fachwerkbau auf masssivem Sockelgeschoss (Keller). Der rückwärtige Anbau ist ein zweistöckiger Fachwerkbau auf einem gewölbten Keller.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der vordere Bau: In dem zum rückwärtigen Hofraum ansteigenden Gelände ist ein massives Sockelgeschoss (Keller) eingelassen. Das ehemalige Gebälk ist restlos entfernt. Moderne Innenwände und eine Fertigteildecke, unterstützt durch Stahlträger, bedingten den annähernd vollständigen Verlust historischer Substanz.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachform
    • Satteldach
    • Schleppgaube(n)
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Detail (Dach)
    • Dachüberstand
Konstruktion/Material:
Der vordere Bau:

Dachwerk:
Das tragende Gerüst bildet eine liegende, verblattete Stuhlkonstruktion in zwei inneren Querachsen. Am rückwärtigen Giebel ist ein zweifach stehender Stuhl abgezimmert. Dieser Giebel kragt insgesamt über die Rähmhölzer des Unterbaus aus. Der straßenseitige Giebel kragte ehemals im 1. Dachstock und mit dem Spitzboden über Stichgebälk aus. Diese Überstände sind infolge von jüngeren Umbauten im 16./17. Jh. nicht mehr vorhanden.
Das gesamte Dachwerk ist aus Nadelholz abgezimmert. Dies trifft auch auf die verblatteten Gefügehölzer in Quer- und Längsausrichtung zu. Der Dachraum ist kaum rauchgeschwärzt.

1. Oberstock:
Die durch das Dachgerüst vorgegebene Gliederung innerhalb der Firstrichtung ist auch im 1.Oberstock eingehalten. Am Straßengiebel befindet sich in Anlehnung an die Hoftraufe die Stube. Sie besaß ursprünglich einen verbohlten Wandaufbau. Die alte Bretter-Balken-Decke ist unter der modernen Deckenverkleidung erhalten.
Neben der Stube ebenfalls am Straßengiebel wird die Schlafkammer vermutet. Sie war ursprünglich nur über die benachbarte Stube zugänglich. Die Kammertrennwand zur mittigen Zone ist heute noch erhalten.
In funktionaler Abhängigkeit zur Stube befindet sich in Anlehnung an die Hoftraufe die Küche. Allem Anschein nach besaß sie zur Gebäudemitte keine Abtrennung. In der Küche war die Herdstelle angelegt. Über eine Hinterladeröffnung war der Ofen in der angrenzenden Stube beschickbar. Der heutige Kamin steht in dieser Befeuerungstradition und stammt nach der vorhandenen Inschrift im Dach aus dem Jahre 1887 (i).
Gegenüber der Küche, ausgerichtet zur Gegentraufe, befand sich eine weitere Raumeinheit. Zur Gebäudemitte war sie ehemals ebenfalls offen. In Verbindung mit der Küche ist damit der mittige Grundrissbereich als offene Zone mit integrierter Küche und ehemaligem Treppenhaus anzusprechen.
Innerhalb der rückwärtigen Zone ist die Anlehnung von zwei Kammern belegt. Beide Kammern waren über eine Doppeltür in der Trennwand zur mittigen Zone zugänglich.
Im Bereich der rückwärtigen Kammer befindet sich heute das Treppenhaus. In der hofseitigen Kammer ist eine Dusche abgetrennt.
Der ursprüngliche Wandaufbau bestand im Bereich der Kammern aus einer zwei-fach verriegelten Flechtwerkfüllung, während für die Stube eine ehemalige Verbohlung nachgewiesen ist.
Die Aussteifung der Gerüstkonstruktion erfolgte durch wandhohe, verzapfte Streben. Vereinzelt sind auch verblattete Gefügehölzer nachweisbar. Hauptsächlich trifft dies auf den verbohlten Gerüstbereich zu.

Unterstock:
Die für den Oberstock aufgeführte Grundrissgliederung ist im Prinzip auch auf den Unterstock zu übertragen.
Hinsichtlich der ehemaligen Raumnutzung sind jedoch keine Aussagen möglich. Befundöffnungen wurden nicht durchgeführt.

Erkennbar ist die rückwärtige Auskragung des 1. Oberstock über Stichgebälk. Im Bereich der heutigen Küche wird der ehemalige Hauszugang vermutet. Hier war an der Hoftraufe ein ehemaliges Treppenpodest vorhanden. Dieses Treppenpodest wurde später mit einer aufgeständerten Laubenkonstruktion überbaut.
In diesem Zusammenhang wurde auch die alte Oberstockauskragung an der Hoftraufe untermauert.
Der rückwärtige Anbau:
Über einem gewölbten Keller wurde im Jahre 1563 ein zweistöckiger Fachwerkbau angebaut. Das Kellerhalsgewölbe endet an der Hoftraufe in einem Rundbogenportal. Seitlich davon war der Zugang zum Unterstock angelegt.
Dieser Zugang ist heute durch eine jüngere Türöffnung überlagert. Die Außenwände sind im Bereich der Rücktraufe und im Zuge des freien Giebels massiv ausgeführt. Lediglich die Hoftraufe war teilweise in Fachwerk errichtet.
Der Unterstock war zweizonig und zweischiffig gegliedert. Das in den Unterstock reichende Halsgewölbe ist durch Fachwerkwände abgetrennt.
Der darauf abgezimmerte Oberstock ist insgesamt aus Fachwerk. Parallel zum Giebel des Vorderhauses wurde ein schmaler Flur angelegt. Von hier waren zwei große Kammern zugänglich.
Während einer jüngeren Umbauphase wurde der Flur aufgeweitet. Die Querwand mit den beiden Türöffnungen ist daher um ein Balkenfeld versetzt. In diesem Zusammenhang wurde daher auch die alte Mittellängswand gekürzt.
Bis auf diese Veränderung ist das Fachwerkgefüge, vor allem in den Traufen, weitgehend erhalten. Dagegen stammt der Wandaufbau im Zuge des Giebels aus dem späten 19. Jahrhundert.
Das mit einer liegenden, verzapften Stuhlkonstruktion abgezimmerte Dach ist über eine um das Jahr 1563 angelegten Türöffnung erreichbar.

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