Sog. Melanchtonscheune
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Markgrafenstraße |
Hausnummer: | 16a |
Postleitzahl: | 79115 |
Stadt-Teilort: | Freiburg im Breisgau-Haslach |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Freiburg im Breisgau (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8311000011 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 47,9922° nördliche Breite, 7,8171° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Die Scheune gehörte zum benachbarten Hofgebäude (Markgrafenstraße 14 und 14a), welches spätestens im 19. Jahrhundert geteilt wurde. Sie wurde an eine bestehende Steinwand, die heutige südliche Giebelwand, angebaut, welche zu einem südlich stehenden Gebäude gehörte. Da diese Wand aufgrund der Baubefunde nie frei stand, hatte die heute bestehende Scheune einen Vorgänger. Die Ostwand wirft einige Fragen auf. Womöglich wurde beim Bau der Scheune oder ihres Vorgängerbaus der Verlauf der Friedhofsmauer an den Scheunenbau angepasst, aber auch eine Anpassung des Scheunenbaus an eine bestehende Friedhofsmauer wäre denkbar. Die Friedhofsmauer dürfte zumindest im 17. oder 18. Jahrhundert erneuert worden sein, da Haslach in dieser Zeit mehrfach zerstört wurde und der Nachbarhof (Markgrafenstraße 18/20) z. B. ins Jahr 1663 (d) mit mittelalterlichen Resten datiert ist. Die Westwand der vorliegenden Scheune wurde wohl größtenteils erneuert. An die nördliche Giebelwand war zwischenzeitlich ein Hühnerstall angebaut, für den in die Wand ein Zugang eingebaut wurde. Von der ursprünglichen baulichen Innengliederung ist wohl nichts erhalten. Im Dachwerk wurden neben der Rofenschwelle an der Westtraufe (hier wohl umfangreiche Veränderungen) die meisten Rofen ausgetauscht. Die erhaltenen Nadelhölzer weisen ein Fälldatum im Winter 1770/71 (d) auf, die Eichenproben waren weniger klar auszuwerten und ergeben einen Zeitraum für die Fällung zwischen frühestens 1767 und spätestens 1785, was jedoch einer Datierung der Holzkonstruktion ins Jahr 1771 nicht entgegensteht. Die Fachwerkkonstruktion der Westwand ersetzte wohl im 19. Jahrhundert (Abbundzeichen) eine bestehende Steinwand. Im Jahr 1906 kaufte die Evangelische Kirchengemeinde die Scheune zusammen mit dem hinteren Teil des Hofgebäudes (Markgrafenstraße 14a). Aus den Adressbüchern der Stadt Freiburg ergibt sich, dass das Anwesen weiterhin zumindest teilweise noch landwirtschaftlich genutzt wurde, spätestens ab den 1940er Jahren sind andere Nutzungen möglich. Damit verbunden waren wahrscheinlich die Veränderungen im Inneren und der Westwand. Ab den 1950er Jahren (wohl bis in die 1970er Jahre) wohnte im Hofgebäude der Kirchendiener der benachbarten Melanchthonkirche. Wahrscheinlich erfolgten in diesem Zeitraum weitere Veränderungen im Inneren und die Öffnung des Gebäudes zum Kirchhof hin.
(0)
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
(1770 - 1771)
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Bauernhof
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
- Dachform
- Satteldach
(1850 - 1899)
- Erdgeschoss
- Siedlung
- Bauernhof
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
- Holzgerüstbau
- allgemein
(1900 - 2020)
IVb. Erneuerung des Daches, Erneuerung der westlichen Rofenschwelle. (undat., 19./20. Jh.)
IVc. Nach und nach Innenausbau im EG, Einbau der Heizung. Spätestens jetzt die Fenster und die Tür in der Ostwand. (20. Jh.)
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Bauernhof
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
Besitzer:in
(1906)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Standrofen mit Querzapfung
- Mischbau
- Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- Ständer
- Unter-, Überzüge, Pfetten
Der Haupteingang befindet sich heute auf der Ostseite, hier sind auch drei querrechteckige Fenster in die Wand eingelassen.
Das Innere der Scheune ist in drei Querzonen unterteilt. Die nördliche der drei Zonen ist zweigeteilt, so dass zwei unverbundene Räume entstanden sind. In den östlichen der beiden Räume führt der genannte Haupteingang vom Kirchhof her. Hier sind noch drei Deckenbalken sichtbar.
Das Dachwerk besteht aus einem zweifach stehenden Stuhl mit stehender Firstachse. Die Standrofen mit Querzapfung gründen auf einer Rofenschwelle. Die übrige Längsaussteifung erfolgt durch Kopfstreben, die Queraussteifung durch Fußstreben. Eine der Kopfstreben weist aufgrund dessen geringer Holzstärke einen Blattzapfen auf. Die Dachkonstruktion bindet auf der Nordseite in den Fachwerkgiebel ein, während sie auf der Südseite mit einer offenen Querbundachse frei vor dem massiven Giebel steht. Auf der Westseite trägt eine der eigentlichen Dachschwelle vorgelagerte Aufschieblingschwelle die Aufschieblinge für den Dachüberstand. Ständer und Streben sind aus Eichenholz, das übrige Dachwerk ist aus Nadelholz. Das Dach ist heute mit modernen Falzziegel der Tonwerke Kandern eingedeckt. Die Eindeckung reicht bis auf die nachträglich angebauten Schuppen hinunter.