Wohnhaus
ID:
194224771713
/
Datum:
08.05.2020
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kirchheimer Straße |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 73269 |
Stadt-Teilort: | Hochdorf |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Esslingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8116027009 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Wie die dendrochronologische Altersbestimmung belegt, wurde das Einhaus um 1570 (d) errichtet. Aus dieser Zeit hat sich nahezu die gesamte Primärkonstruktion (Stützen, Deckenbalken, Dachtragwerk) erhalten. Lediglich die Erdgeschosszone des Wohn-Stall-Teils wurde um 1900 durch diverse Backstein-Mauerwerkswände verändert. Wohl im 18. oder 19. Jahrhundert wurde der Scheunenteil des Einhauses in Richtung Osten verlängert. Diese Erweiterung lässt sich noch deutlich an der Konstruktion und am Dachtragwerk ablesen.
1. Bauphase:
(1570)
(1570)
Erbauung des Einhauses - 1570 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Eindachhof
2. Bauphase:
(1750 - 1850)
(1750 - 1850)
Erweiterung der Scheune
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
3. Bauphase:
(1900)
(1900)
Südwestlicher Anbau - 1900 (a)
Wie Baugesuchsunterlagen aus dem Jahr 1900 belegen, wurde der südwestliche Anbau in dieser Zeit errichtet. Dabei wurden auch diverse Veränderungen im Erdgeschoss des Wohn-Stall-Teils vorgenommen.
Wie Baugesuchsunterlagen aus dem Jahr 1900 belegen, wurde der südwestliche Anbau in dieser Zeit errichtet. Dabei wurden auch diverse Veränderungen im Erdgeschoss des Wohn-Stall-Teils vorgenommen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Anbau
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronlogische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäude Kirchheimer Straße 1 befindet sich am nördlichen Rand des historischen Ortskerns von Hochdorf. Unmittelbar an der östlichen Grundstücksgrenze verläuft heute der Talbach, welcher seit der Erstvermessung von 1828 begradigt wurde. Zu dem stattlichen Einhaus gehört ein großes, sich nach Süden erstreckendes Wiesengrundstück.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein sog. gestelztes Einhaus. Dabei befinden sich der westliche Wohn-Stall-Teil und der östliche Scheunenteil unter einem Dach. Der Wohn-Stall-Teil besteht aus einem zweigeschossigen, traufständigen Gebäude, mit massiv gemauerter, backsteinsichtiger Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk- Obergeschoss. Der Scheunenteil besitzt in der Erdgeschosszone ein massives, verputztes Bruchsteinmauerwerk und darüber ebenfalls eine verputzte Fachwerkkonstruktion. Nach oben schließt das gesamte Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem gemeinsamen Satteldach ab, welches an der westlichen Wohnhausseite einen Krüppelwalm besitzt. Die Dachgeschossebenen stoßen am westlichen Giebel jeweils leicht vor. An der südwestlichen Wohnhausecke befindet sich ein nachträglicher, fachwerksichtiger Anbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Das Wohnhaus besitzt unter dem nachträglichen Anbau einen leicht unter das Erdgeschossniveau abgesenkten Gewölbekeller; das übrige Gebäude ist wohl aufgrund der Nähe zum Talbach nicht unterkellert. Der noch gut überlieferte Gebäudegrundriss des ursprünglichen Einhauses ist in zwei Längszonen und fünf Querzonen untergliedert, die in allen Etagen noch gut ablesbar sind. Die von Westen gesehen zweite Querzone fällt besonders schmal aus und dient als Mittelquerflurerschließung des Wohn-Stall-Teils.
Das Erdgeschoss des Wohn-Stall-Teils nimmt Stall- und Lagerräume auf. Im Scheunenteil befindet sich, direkt an den Wohnteil angrenzend, die Tenne mit großer, straßenseitiger Toreinfahrt. Im Obergeschoss des Wohn-Stall-Teils befindet sich die eigentliche Wohnebene mit Stube in der nordwestlichen Ecke, angrenzende Küche und Stubenkammer.
Das 1. Dachgeschoss des Wohn-Stall-Teils ist teilweise zu Wohnzwecken ausgebaut.
Die restliche Ebene sowie das 2. Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken.
Das Erdgeschoss des Wohn-Stall-Teils nimmt Stall- und Lagerräume auf. Im Scheunenteil befindet sich, direkt an den Wohnteil angrenzend, die Tenne mit großer, straßenseitiger Toreinfahrt. Im Obergeschoss des Wohn-Stall-Teils befindet sich die eigentliche Wohnebene mit Stube in der nordwestlichen Ecke, angrenzende Küche und Stubenkammer.
Das 1. Dachgeschoss des Wohn-Stall-Teils ist teilweise zu Wohnzwecken ausgebaut.
Die restliche Ebene sowie das 2. Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Decken
- Balkendecke
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
Konstruktion/Material:
Die Fachwerkkonstruktion des Obergeschosses sowie des Dachtragwerks des Einhauses zeigt verblattete Holzverbindungen an den Knotenpunkten. Stützende und aussteifende Elemente wurden aus Eichenholz gefertigt, Träger (wie Pfetten und Deckenbalken)
wurden hingegen aus Nadelholz (Tanne) hergestellt. Das Dachtragwerk des Sparrendaches wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach stehenden Stuhlkonstruktion errichtet. Die Stuhlständer besitzen angeblattete Kopfbänder, welche an die Pfette anschließen und zur Längsaussteifung dienen. Am Dachtragwerk konnten Abbundzeichen in Form von römischen Zahlzeichen (auf der Südseite) und Dreieckskerben (an der Nordseite) beobachtet werden. Die durchgängig vorhandene Zählung belegt die einheitliche, zeitgleiche Errichtung des gesamten Dachtragwerkes über dem ursprünglichen Einhaus.
Die Scheune wurde nachträglich in Richtung Osten erweitert.
wurden hingegen aus Nadelholz (Tanne) hergestellt. Das Dachtragwerk des Sparrendaches wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach stehenden Stuhlkonstruktion errichtet. Die Stuhlständer besitzen angeblattete Kopfbänder, welche an die Pfette anschließen und zur Längsaussteifung dienen. Am Dachtragwerk konnten Abbundzeichen in Form von römischen Zahlzeichen (auf der Südseite) und Dreieckskerben (an der Nordseite) beobachtet werden. Die durchgängig vorhandene Zählung belegt die einheitliche, zeitgleiche Errichtung des gesamten Dachtragwerkes über dem ursprünglichen Einhaus.
Die Scheune wurde nachträglich in Richtung Osten erweitert.