Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Gasthaus "Adler"

ID: 192900980317  /  Datum: 29.12.2024
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Steinachstraße
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 72160
Stadt-Teilort: Grünmettstetten

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Freudenstadt (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8237040021
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Quereinhaus (abgegangen) (72160 Horb am Neckar, Grünmettstetten, Torweg 1)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Haupthaus als auch die Scheune und Ställe des ehem. Gasthauses Adler wurden 1799 (Haupthaus (d) erbaut. 1866 folgte die Errichtung des Brauhauses nördlich des Gasthaus, 1874 der Anbau zwischen Gasthaus und Brauhaus.


1. Bauphase:
(1798 - 1799)
Für das Haupthaus hat die dendrochronologische Untersuchung das Fälldatum Winter 1798/1799 (d) erbracht. Das Baujahr für das Haupthaus ist also das Jahr 1799. Das Gebäude wurde vollständig, inkl. Scheune und Ställen, in diesem Jahr erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
    • Stallgebäude

2. Bauphase:
(1866)
Errichtung des Brauhauses ganz im Norden (Anbau 2) (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Brauerei

3. Bauphase:
(1874)
In einem weiteren Baugesuch von 1874 ist der Anbau als Zwischenbau zwischen Haupthaus und Brauhaus dargestellt. Die Abfolge der Errichtung der Gebäude lässt sich auch am Bau ablesen. Die Außenwände von Anbau 1 von 1874 stoßen gegen die Außenwand von Anbau 2, dem Brauhaus.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht Nord / Ehem. Gasthaus "Adler" in 72160 Grünmettstetten (2024 - Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Ansicht Ost / Ehem. Gasthaus "Adler" in 72160 Grünmettstetten (2024 - Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Ansicht Süd / Ehem. Gasthaus "Adler" in 72160 Grünmettstetten (2024 - Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Ansicht West / Ehem. Gasthaus "Adler" in 72160 Grünmettstetten (2024 - Armin Seidel)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation/ Abbruchdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt an der Steinachstrasse, fast am Ortsausgang nach Tumlingen und weiter nach Pfalzgrafenweiler.
Nach Osten und Westen schließen in geringem Abstand Nachbarhäuser an. Nach Norden folgt Grünland mit der Steinach, die von Nordwest nach Südost fließend, das Grünland entwässert.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäudeensemble besteht aus vier unterscheidbaren Teilen.
Das Haupthaus, das Scheune, Ställe, Gast- und Wohnräume vereint, ist das größte und wurde in einem Zug erbaut. An das Haupthaus wurde nach Norden ein Lagerschuppen angebaut. Nach Norden, an der östlichen Grenze des Grundstücks, ist zunächst ein Gebäude mit Keller, Lagerraum (EG) und Wohnräumen (OG) angebaut. Daran nach Norden anschließend ein quadratisches Gebäude, das für die Brauerei im 19. Jahrhundert errichtet wurde.
Das Haupthaus ist ein zweistöckiger Bau mit einem Satteldach ohne weitere Aufbauten. Der nach Norden anschließende Lagerschuppen ist einstöckig und besitzt ein Schleppdach, das gegen den Trauf des Hauptgebäudes ansteigt. An der Südwestecke ist ein Vordach im Bereich des Scheunentores angebracht.
Die beiden, nahezu quadratischen Bauten (Anbau 1 und 2) nach Norden sind zweistöckig mit einem Satteldach.
Nach Süden und nach Norden gibt sind jeweils eine Dunglege, die direkt an die Gebäude anschließen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Haupthaus ist in Längsrichtung zweischiffig angelegt. Das ist im Obergeschoss gut zu erkennen, im Erdgeschoss aber ziemlich verwässert und variiert sehr in den einzelnen Querbundzonen. In Querrichtung ist das Haupthaus in sechs Querbundzonen unterteilt. In der zweiten Querbundzone von Osten ist das Treppenhaus angeordnet. Von dort gelangt man in das Obergeschoss und von dort in das Dachgeschoss. Alle Räume im Obergeschoss, auch die der nördlichen Anbauten, (außer Scheune) werden nur von einer Treppe erschlossen.
Der nach Norden anschließende Anbau 1 ist in Längsrichtung (Nord-Süd) zweifach, in der nördlichen Hälfte des Obergeschosses auch dreifach geteilt. Nach Westen gibt es eine schmale Zone, die im Erdgeschoss offen und im Obergeschoss als Laubengang ausgeführt ist.
Der weiter nach Norden anschließende Anbau 2 ist in Längs- und Querrichtung jeweils 2fach unterteilt. Die Wand zwischen den Räumen wurde später eingefügt.
Das Erdgeschoss ist vollständig mit Ökonomienutzungen belegt. Die meisten Bereiche haben einen direkten Zugang von Außen. Innerhalb einer ähnlichen Nutzung (Brauhaus oder Tenne/Barn) gibt es auch Binnenerschließungen.
Die Keller sind alle von innen erschlossen.
Im Obergeschoss sind die drei westlichen Bundzonen als Scheune genutzt. Die Mitte und die östlichen Bereiche werden von den Gasträumen und der Küche der ehemaligen Gastwirtschaft Adler belegt. Ca. mittig zwischen diesen Räumen befindet sich das Treppenhaus, von dem das gesamte Obergeschoss erschlossen wird.
Hier befindets sich ein ungeteilter Stall, der sich über die gesamte Hausbreite und über zwei Querbundzonen erstreckt. Zum angrenzenden Raum gibt es eine hölzerne Trennwand, die vollständig geöffnet werden kann, so dass ein noch größerer Raum entsteht. Der Raum daneben enthält die Küche der ehemaligen Gastwirtschaft.
Vom Treppenhaus gelangt man in einen Laubengang, der zu den Räumen der Anbauten 1 und 2 führt. Außerdem erschließt man dadurch die Toilettenanlagen, die nach Westen in den Schuppenanbau nachträglich eingebaut wurden.
Vom Laubengang gelangt man in die Räume von Anbau 1 und in Anbau 2 in einen Raum, der im Plan von 1866 als „Bühnenraum“ bezeichnet wird. Er wurde wohl auch zuletzt nur als Lagerraum genutzt. Von dort betritt man die Räume, welche im Plan von 1866 als „Stube“ und als „Malzdarre“ bezeichnet sind. Vermutlich war die „Stube“ Aufenthalts- und Büroraum für die Brauerei.
Das Dachgeschoss wird über zwei Treppen erschlossen. Zum einen vom zentralen Treppenhaus im Haupthaus und zum anderen vom Anbau 2 aus. Im Haupthaus sind in der nördlichen Haushälfte, nach Westen an das Treppenhaus anschließend, zwei Kammern (Schlafzimmer) eingebaut. Die Dächer der nördlichen Anbauten sind ungeteilt und wurden und sind als Lagerraum genutzt
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Haupthaus ist ein Fachwerkbau auf in den Außenmauern massivem Erdgeschoss. Die verwendeten Baumaterialien sind im massiven Bereich und in den Gefachen Bruch- und Lesesteine mit Kalkmörtel vermauert. Die Innenwände im EG des Haupthaus sind Fachwerkkonstruktionen.
Im Erdgeschoss der beiden nördlichen Anbauten 1 und 2 sind die Wände teilweise massiv ausgeführt.
Ausnahme von der üblichen Fachwerkkonstruktion ist der aufwändig gestaltete Ostgiebel. Sein Fachwerk ist als ansichtiges Fachwerk konzipiert und weist dekorative Elemente auf. Es besteht aus liegenden Stuhlständern in den Dachschrägen und stehendem Stuhlständer in der Mittelachse. Die anderen Bereiche sind mit senkrechten Ständern und zweifacher Ausriegelung ausgeführt. Die Streben sind dreiviertelhohe Streben, die zum Teil in der Steigrichtung gegenläufig verbaut sind, was bereits eine grafische und damit dekorative Wirkung hat.

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