Wohn-und Geschäftshaus
ID:
189924474015
/
Datum:
29.09.2023
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Babstadter Straße |
Hausnummer: | 52 |
Postleitzahl: | 74906 |
Stadt-Teilort: | Bad Rappenau |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125006003 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das Gebäude Babstadter Straße 52 in Bad Rappenau wurde um 1723 (d) neu erbaut. Vermutlich entstand es bereits als Amtshaus für die Herren von Gemmingen. Genau 100 Jahre später, im Jahr 1823, kaufte der Apotheker Johann Christoph Niederhäuser das Anwesen, um hier eine Apotheke einzurichten. Diese Apotheke bestand bis zum Jahr 1906 im Gebäude.
1. Bauphase:
(1723)
(1723)
Erbauung des Gebäudes; wie die dendrochronologische Altersbestimmung belegt, wurde das Gebäude um 1723 (d) erbaut. Die bauzeitliche Nutzung und der Bauherr sind bislang nicht belegt.
Aufgrund der Zierstützen im Erd- und Obergeschoss kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das Haus schon zu seiner Erbauung eine Sondernutzung erfuhr.
Aufgrund der Zierstützen im Erd- und Obergeschoss kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das Haus schon zu seiner Erbauung eine Sondernutzung erfuhr.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
2. Bauphase:
(1823 - 1824)
(1823 - 1824)
Am 12. November 1823 kaufte der Apotheker Johann Christoph Niederhäuser das Anwesen mit Wohnhaus und Nebengebäuden, um hier eine Apotheke einzurichten. Wie umfangreich die Umbaumaßnahmen für die Apotheke waren, lässt sich nur noch schwer nachvollziehen. Zu groß dürften die Maßnahmen jedoch nicht gewesen sein, da die Apotheke bereits am 21. Juni 1824 eröffnet wurde
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
3. Bauphase:
(1865)
(1865)
Die bislang erste urkundliche Erwähnung stammt aus einem Feuerversicherungsbuch der Stadt Rappenau um das Jahr 1865. Hier wird das Gebäude unter der damaligen Hausnummer 8 geführt.
Eigentümer war damals Ludwig Niederhäuser. Das Anwesen wird wie folgt beschrieben:
a, Wohnhaus 2 stockig
b, Scheuer mit gewölbtem Keller
c, Schweinstall mit Geflügelstall
Eigentümer war damals Ludwig Niederhäuser. Das Anwesen wird wie folgt beschrieben:
a, Wohnhaus 2 stockig
b, Scheuer mit gewölbtem Keller
c, Schweinstall mit Geflügelstall
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
4. Bauphase:
(1890)
(1890)
Nach dem Tod Ludwig Niederhäusers geht das Gebäude 1890 zunächst durch Erbteilung an seine Ehefrau über.
1898 kauft der Sohn Ludwig Niederhäuser - ebenfalls Apotheker -
das gesamte Anwesen.
1898 kauft der Sohn Ludwig Niederhäuser - ebenfalls Apotheker -
das gesamte Anwesen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
5. Bauphase:
(1906 - 1907)
(1906 - 1907)
1906 zieht die Apotheke in die Bahnhofstraße und Niederhäuser verkauft daraufhin 1907 das Anwesen an den Schreiner Wilhelm Schüßler, welcher in der Scheune eine Werkstätte einrichtet. Nur sechs Jahre später verkauft Schüßler das Wohnhaus im Jahr 1913 an Friedrich Freimüller, Eisenbahngehilfe.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
6. Bauphase:
(1978 - 1982)
(1978 - 1982)
1970/80er Jahre: Verkauf des Wohnhauses
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
Besitzer:in
1. Besitzer:in:
(1823)
(1823)
Niederhäuser, Johann Christoph
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
- Apotheker
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Besitzer:in:
(1865 - 1890)
(1865 - 1890)
Niederhäuser, Ludwig
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt laut Feuerversicherungsbuch der Stadt Rappenau aus dem Jahr 1865 das Wohn- und Geschäftshaus zu diesem Zeitpunkt.
Nach seinem Tod geht das Gebäude bis 1898 in den Besitz seiner Frau über.
Nach seinem Tod geht das Gebäude bis 1898 in den Besitz seiner Frau über.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine
3. Besitzer:in:
(1898)
(1898)
Niederhäuser, Ludwig
Bemerkung Familie:
Sohn des 1890 verstorbenen Ludwig Niederhäusers.
Bemerkung Besitz:
erwirbt das Gebäude
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
- Apotheker
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Besitzer:in:
(1907)
(1907)
Schüßler, Wilhelm
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt das Gebäude und richtet in der Scheune eine Werkstatt ein.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine
5. Besitzer:in:
(1913)
(1913)
Freimüller, Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
erwirbt
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
- Eisenbahngehilfe
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäude Babstadter Straße 52 befindet sich am westlichen Rand des historischen Ortskerns von Bad Rappenau. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich - südwestlich - in nächster Nähe das ehemalige Wasserschloss von Rappenau mit umliegendem Schlosspark.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Wohnhaus handelt es sich um ein giebelständiges, zweigeschossiges, verputztes Fachwerkgebäude mit massiv gemauerter Erdgeschosszone. Das Obergeschoss stößt leicht
über dem Erdgeschoss vor. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab.
über dem Erdgeschoss vor. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Das Gebäude ist nicht unterkellert. Laut Feuerversicherungsbüchern des 19./20. Jahrhunderts soll sich im Gebäude ein "1/3 Holzbalkenkeller im Stock" befinden. Ob damit ein "Kellerraum" im Erdgeschoss gemeint ist, ist nicht eindeutig zu belegen. Im Erdgeschoss zeichnet sich eine historische Grundrissgliederung mit drei Längs- und drei Querzonen ab. Die mittlere Querzone nimmt die Vertikalerschließung mit Treppenhaus auf. Bemerkenswert sind zwei teils aufwendig verzierte Stützen (darunter eine Rundsäule) im Erdgeschoss, die dafür sprechen, dass sich hier ursprünglich eine Sondernutzung befand. Anders als bei gewöhnlichen Wohnhäuser dieser Zeit dürften sich im Erdgeschoss also keine Ställe und untergeordnete Nebenräume befunden haben. Im Obergeschoss lassen sich ebenfalls drei Querzonen ablesen.
Allerdings ist hier die Längszonierung etwas anders als im Erdgeschoss ausgeführt. Die mittlere Längszone nimmt einen schmalen Erschließungsflur auf. Auf dieser Ebene dürften sich einst die Wohn und Repräsentationsräume befunden haben. Im 1. Dachgeschoss sind anhand der liegenden Stuhlkonstruktion vier Querzonen ablesbar. Somit ist zunächst zu hinterfragen, ob das Dachtragwerk eventuell jünger als die Vollgeschosse ist. Die Dachgeschosse waren einst unausgebaut und dienten zu Lagerzwecken.
Allerdings ist hier die Längszonierung etwas anders als im Erdgeschoss ausgeführt. Die mittlere Längszone nimmt einen schmalen Erschließungsflur auf. Auf dieser Ebene dürften sich einst die Wohn und Repräsentationsräume befunden haben. Im 1. Dachgeschoss sind anhand der liegenden Stuhlkonstruktion vier Querzonen ablesbar. Somit ist zunächst zu hinterfragen, ob das Dachtragwerk eventuell jünger als die Vollgeschosse ist. Die Dachgeschosse waren einst unausgebaut und dienten zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Das Gebäude war zum Zeitpunkt der Untersuchung sowohl innen wie außen komplett verputzt. Durch Sondagen konnten nur einzelne Einblicke in das historische Gefüge gewonnen werden. Dennoch konnten ein paar historische Ausstattungselemente entdeckt werden, die die einstige Bedeutung des Hauses als Amtshaus und spätere Apotheke unterstreichen und die somit als erhaltenswert anzusehen sind.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Decken
- Balkendecke
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
Konstruktion/Material:
Das Wohnhaus wurde im Erdgeschoss mit massiv gemauerten Außenwänden errichtet. Im Innern wurden Fachwerkwände zur Untergliederung erbaut. Das Obergeschoss wurde als
Fachwerkgerüst abgezimmert und zeigt sich heute vollständig verputzt. Das Dachtragwerk besteht im 1. Dachgeschoss aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion. Sämtliche Knotenpunkte des Traggerüstes sind mit verzapften Holzverbindungen ausgeführt. Die verwendeten Bauhölzer sind weitestgehend aus Eichenholz hergestellt. Die Querbundachsen des Dachtragwerks zeigen Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben, die eine durchgängige Zählung (von 1-5) der Bundachsen aufweisen, entsprechend kann von einer einheitlichen und zeitgleichen Errichtung des gesamten Dachtragwerks ausgegangen werden.
Fachwerkgerüst abgezimmert und zeigt sich heute vollständig verputzt. Das Dachtragwerk besteht im 1. Dachgeschoss aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion. Sämtliche Knotenpunkte des Traggerüstes sind mit verzapften Holzverbindungen ausgeführt. Die verwendeten Bauhölzer sind weitestgehend aus Eichenholz hergestellt. Die Querbundachsen des Dachtragwerks zeigen Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben, die eine durchgängige Zählung (von 1-5) der Bundachsen aufweisen, entsprechend kann von einer einheitlichen und zeitgleichen Errichtung des gesamten Dachtragwerks ausgegangen werden.