Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ev. Kirche St. Ulrich

ID: 189695169514  /  Datum: 07.05.2024
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 60
Postleitzahl: 69151
Stadt-Teilort: Neckargemünd

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Rhein-Neckar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8226056007
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohn- und Geschäftshaus (69412 Neckargemünd, Hauptstraße 65)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Kirche St. Ulrich wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Der Chorturm stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Das Langhaus wurde 1720/ 28 erweitert und umgestaltet.

Ältester Teil der Kirche St. Ulrich sind die beiden massiven Geschosse des Chorturms. Über ihre Zeitstellung sind keine Aussagen möglich, da sie später, wahrscheinlich gleichzeitig mit den hölzernen Aufbauten , völlig umgestaltet wurden. 1478, spätestens 1479 erhielt der Turm ein neues Glockengeschoss aus Fachwerk und einen steilen, achtseitigen Spitzhelm. 1519 wurde die Erweiterung des Kirchenschiffes ausgeführt. Dabei wurde die Schiffsachse gegenüber dem Turm nach Süden verschoben. Eine weitere Erweiterung um ihre heutige Länge erfuhr das Schiff um 1772 (d). Dabei wurde die Kirche einheitlich barockisiert.


1. Bauphase:
(1250 - 1478)
Datierung der zwei massiven Turmgeschosse des Chorturms.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Turm (Kirche)
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein

2. Bauphase:
(1478 - 1479)
Errichtung Glockengeschoss und Spitzhelm des Chorturms (d); vermutlich besaß der Turm schon früher ein zusätzliches Geschoss, da das massive Obergeschoss nur schmale Lichtschlitze, aber keie Schallöffnungen aufweist.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Turm (Kirche)
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

3. Bauphase:
(1519)
Erweiterung Kirchenschiff mit Verschiebung der Schiffsache gegenüber des Turms nach Süden; dabei blieb die Nordwand und vielleicht auch die Westwand in Teilen bestehen. Die alten Bauteile wurde durch neue Öffnungen den neuen Bauteilen angeglichen, sodass das Gebäude eine einheitliche Außenerscheinung erhielt.
Das alte Schiff war schmaler und wesentlich niedriger als das heutige, und es besaß ein sehr viel steileres Satteldach (am Anschlag an die Westwand des Turm zu erkennen).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1728)
Datierung im Scheitel des Südportals; unklar, mit welcher Maßnahme diese einherging.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1772)
Verlängerung des Langhauses auf seine heutige Länge um 1772 (d). Dabei wurde das Dachwerk verlängert und um einen Vollwalm ausgebildet. Der Bau erhielt neue Rund- bzw. Segmentbogenfenster mit schlichten Einfassungen in der äußeren Wandflucht. Barockisierung auch der älteren Bauteile; das spätgotische Westportal wurde verutlich von der alten Westfassde versetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
  • Ausstattung

6. Bauphase:
(1800 - 1899)
Gotisierung, u.a. Austausch der spätgotischen Fenster durch barocke.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Nordostansicht / Ev. Kirche St. Ulrich in 69151 Neckargemünd (1985 - LAD Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe, Quelle: bildindex.)
Abbildungsnachweis
Nordwestansicht / Ev. Kirche St. Ulrich in 69151 Neckargemünd (1985 - LAD Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe, Quelle: bildindex.)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Süden / Ev. Kirche St. Ulrich in 69151 Neckargemünd (1985 - LAD Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe, Quelle: bildindex.)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorisches Gutachten

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ev. Kirche St. Ulrich liegt in der Neckargemünder Altstadt, leich erhöht und lediglich durch die Schiffgasse vom Neckar getrennt. Ihr Chorturm ist leicht nach Nordosten ausgerichtet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Die ev. Kirche besteht aus einem geräumigen, flachgedeckten Schiff und einem östlich anschließenden, nach Norden aus der Mittelachse des Schiffes verschobenen Chorutm mit steilem, achtseitigem Spitzhelm. Das Kirchenäußere ist schlicht und zeigt spätgotische Maßwerkfenster und eine nach Süden offene Vorhalle. Rund- und Segmentbogenfenster gehen auf barocke Veränderungen während des 18. Jahrhunderts zurück.

Das Gebäudeäußere ist bis auf wenige Werksteinteile (Eckquaderung und Fenstereinfassungen) glatt verputzt.
Das Kirchenschiff misst 11,9 m Breite x 24,2 m Länge. Die vier Fenster der Nordseite zeigen einen Wechsel aus spätgotischen und zweibahnigen Maßwerk gefüllter Spitzbogenfenster und glatt eingefaßte, barocke Rundbogenfenster in regelmäßiger Folge. An der Südseite sind alle vier Fenster spitzbogig mit Maßwerk, drei davon mit geputzten Leibungen statt aus Werkstein. Zwischen den beiden mittleren Fenstern der Südseite liegt das spitzbogige Hauptportal mit einer gestäbten Einfassung in spätgotischen Formen. Sie trägt im Scheitel die eingemeißelte Jahreszahl 1728 (i), die vermutlich auf eine Renovierung hindeutet. An der Westseite liegt mittig ebenfalls ein Portal, das dem Portal an der Südseite entspricht. Es wird von zwei Segmentbogenfenstern flankiert. Darüber befinden sich zwei Rundbogenfenster.

Der Turm erhebt sich über quadratischem Grundriss. Auf den beiden massiven Geschossen sitzt ein hölzernes Glockengeschoss, das von einem hohen, achtseitigen Spitzhelm gekrönt wird.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Kircheninnere ist mit Ausnahme der Werksteinteile der Fenstereinfassungen, Chorbogen und Gewölberippen glatt verputzt. Die Fenster sitzen in breiten, mäßig tiefen Nischen.

Durch das an der Südseite gelegene Hauptportal gelangt man in eine kleine, offene Vorhalle mit Kreuzrippengewölbe und flachem Satteldach auf zwei Rundpfeilern.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Zweiseitige Empore im Westen und Süden, 18. Jahrhundert, überarbeitet; barocke Orgel.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
    • Turmhelm
  • Gewölbe
    • Kreuzrippengewölbe
Konstruktion/Material:
Kirchenschiffdach:
Das im Westen voll abgewalmte Dach ist in ganzer Länge als Sparrendach mit zwei Kehlbalken, zwei liegenden Stühlen und einem Hängewerk konstruiert.

Turm:
Auf zwei massiven Geschossen sitzt das jüngere hölzerne Glockengeschoss; für die Aufnahme der Glockenlasten ist die Decke über dem Obergeschoss aufwendig konstruiert. Auf einem doppelten Mauerlattenkranz liegt eine starke Balkenlage West-Ost, die das OG ohne weitere Untersützung überspannt Spannweite 5,0 m). Über ihr folgt eine weitere, jedoch quer zu ihr verlaufende Balkenlage (Nord-Süd), die nach Osten und Westen tiefe Stichgebälke mit Gratstrcihbalken besitzt. Auf den Köpfen der Balken und Stichbalken ruht der flach verkämmte Schwellenkranz des Glockengeschosses.

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