Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus mit Scheune

ID: 185992176313  /  Datum: 18.03.2021
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Bonländer Hauptstraße
Hausnummer: 27
Postleitzahl: 70794
Stadt-Teilort: Filderstadt

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116077005
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,6534° nördliche Breite, 9,2149° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Wohnhaus sowie Scheune mit eingeschossigem Traufgerüst und dreigeschossigem Satteldach.


1. Bauphase:
(1687 - 1688)
Eingeschossiges Traufgerüst mit dreigeschossigem Satteldach. Traufgerüst mit erhaltener Bretterbalkendecke über der Stube. Dachgerüst mit dreifach stehendem Stuhl im 1 DG und Unterfirstkonstuktion im 2 DG. Hahnenbalken der Unterfirstkonstruktion in den Querbünden verzapft, in den Zwischengesperren verplattet abgezimmert. Dachgerüst vollständig aus Tannenholz abgezimmert, an dem sich keine Flößereispuren finden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, einstöckig
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl

2. Bauphase:
(1730)
Eingeschossig-einstockige Scheune in Holzgerüstbauweise mit dreigeschossigem Sparrendach. Fachwerk des Traufgerüsts an Rückseite der Scheune mit umfassend erhaltenen Kratzputzverzierungen. Im 1 DG unterstützt durch dreifach stehenden Stuhl, im 2 DG Unterfirstkonstruktion. Hahnenbalken der Unterfirstkonstruktion in den Querbünden verzapft, in den Zwischengesperren verplattet abgezimmert. Dachkonstruktion unter Verwendung zahlreicher Floßhölzer (Nachweis durch Floßaugen).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, einstöckig
  • Detail (Ausstattung)
    • Floßspuren
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Osten / Wohnhaus mit Scheune  in 70794 Filderstadt, Bonlanden (2008 - Foto: Tilmann Marstaller )

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Giebelständig zur Bonländer Hauptstraße errichtetes Wohnhaus von 1687/88 d mit 1730 d angebauter Scheune. In repräsentativer Lage zur Kreuzung Oberdorfstraße, Bonländer Hauptstraße und Kronenstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Wohnhaus mit eingeschossigem Traufgerüst und dreigeschossigem Satteldach und angebauter Scheune mit identischem Querschnitt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Wohnhaus: Traufgerüst in zwei Längszonen und drei Querzonen unterteilt. Dabei schiebt sich die räumlich vom Flur separierte Küche im Norden ein Stück weit nach Osten vor um ein kurzes gemeinames Wandstück mit der Stube in der Südostecke zur erzielen. Hier befand sich die Hinterladeröffnung für den Stubenofen.

Dachgerüst: durch dreifach stehenden Stuhl in zwei Längszonen, zwei Dachzwickelzonen und drei Querzonen unterteilt. Räumlich sind davon die drei Querzonen ausgeschieden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Gebäudeuntersuchung während der Sanierung
Bestand/Ausstattung:
Bretterbalkendecke über der Stube, ebenso Wandtäfe des frühen 19. Jahrhunderts

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, einstöckig
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Bonländer Hauptstraße 27 von 1688

Sein giebelständig sich mit Zierfachwerk zur Straße hin präsentierendes Wohnhaus beinhaltet noch viel von seinem ursprünglichen Gefüge. Ins Auge springen vor allem die ungewöhnlichen in Relief gearbeiteten Segmentbögen an den jeweiligen, betont kräftigen Dachstockschwellen. Von Balkenkopf zu Balkenkopf der vorkragenden Stichbalken gespannt ergeben sie einen schmucken Bogenfries.
Die dendrochronologische Datierung des Hauses ergab einheitlich Fälldaten der nicht geflößten, also lokalstämmigen Tannen im Winter 1687/88. Bautechnisch folgt das Gebäude den bereits beschriebenen Bautypen, was insbesondere für die Unterfirstkonstruktion im 2. Dachgeschoss gilt. Die Hahnenbalken über dem Unterfirsträhm sind wie bei der Scheune Oberdorfstraße 38a in den Zwischengespärren an die Sparren geblattet, während sie in den Querbünden in die Sparren einzapfen.
Das Gebäude stellt eines der seltenen Wohnhäuser in Bonlanden dar, dessen Stube noch ihre ursprüngliche Bretter-Balken-Decke besitzt. Tatsächlich ist diese unterhalb des Dachgebälks eingezogene Isolationsdecke bereits von außen an der Sichtgiebelseite nachvollziehbar. Hier lagern die Balkenköpfe der Unterdecke auf einem eigens dafür zwischen die Bundständer gezapften Auflageriegel. Derartige Bretter-Balken-Decken stehen noch ganz in mittelalterlicher Tradition und dienten in Verbindung mit einer Lehmauflage auf der Oberseite der Bretter als äußerst effiziente Wärmedämmung, zumal die Raumhöhe durch die Abhängung der Decke auch noch niederer und der Raum schon dadurch leichter zu beheizen war. Die Balken waren lediglich durch eine schmale Abfasung ihrer Kanten und schiffskehlförmigen Ausläufen an den Enden gestaltet.

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