Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Eindachhof

ID: 174974918915  /  Datum: 13.07.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Stocknachstraße
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 72660
Stadt-Teilort: Beuren

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116011002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Pfarrscheuer (72660 Beuren, Linsenhofer Straße 3a)
12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Vermutlich im Jahr 1579 wurde das Gebäude als vierzoniges Einhaus erbaut. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1578/79 (d). Zwischen 1500-1619 (d) wurde das Gebäude nach Osten um einen zweizonigen Barn erweitert. Vermutlich im Jahr 1719 (d) wurde ein einzoniger Anbau in voller Gebäudebreite und Höhe vor die Westfassade gesetzt. Im Obergeschoss enthielt der Vorbau eine zusätzliche Schlafkammer und die Stube wurde nach Westen vergrößert. Ebenfalls im Verlauf des späten 17. oder des 18. Jahrhunderts wurde der östliche Teil der Scheune mit einem Gewölbekeller unterkellert. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde östlich an die Scheune noch eine einstöckige Remise mit gewalmtem Pultdach angebaut.
Im Wohnteil wurden auf der Südseite neue Einzelfenster eingebaut, die Gauben errichtet und ein Großteil der Türen erneuert. Im frühen 20. Jahrhundert wurde in die Querzone zwischen Wohnteil und Tenne ein neuer Kuhstall eingebaut. 1928 (i) erfolgte ein teilweiser Dachausbau über dem Wohnteil. Dafür wurde auf der Nordseite ein Zwerchhaus errichtet, das am Giebel eine Putzinschrift erhielt. Im Innern wurde das Treppenhaus und ein Wohnzimmer ausgebaut. Für das spätere 20. Jahrhundert ist der Austausch eines Großteils der Nordwand des Wohnteils im OG und EG zu erwähnen. Im EG wurde zudem auch die Westwand erneuert.


1. Bauphase:
(1579)
Bauphase Winter 1578/79 (d)
Vermutlich im Jahr 1579 wurde das Gebäude als vierzoniges Einhaus erbaut. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1578/79 (d). Der Neubau steht vermutlich im Zusammenhang mit einer Verlegung der Stocknachstraße weiter nach Westen. Unklar ist dabei, ob der Neubau Auslöser oder Folge der Straßenverlegung war. Möglicherweise wurde es als Ersatz für ein Gebäude benötigt, das der Straßenverlegung im Weg war.
Das neue Gebäude hatte in der westlichsten Zone Stube und Kammer, in der folgenden Zone Küche und Flur, in der nächsten Zone vermutlich einen Barn oder bereits einen Kuhstall und darüber einen Heuboden und in der östlichsten Zone eine Tenne. Im Dach befand sich in den beiden östlichen Zonen ein Heuboden. Über dem westlichen Wohnteil waren in der südlichen Längszone zwei Dachkammern abgetrennt, während sich in der nördlichen Längszone ein offener Dachboden befand.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Eindachhof

2. Bauphase:
(1599 - 1619)
Bauphase 17. Jahrhundert (zwischen 1599 und 1619 (d))
Bereits eine Generation später wurde das Gebäude nach Osten um einen zweizonigen Barn erweitert. Für das Fachwerk der Scheunenerweiterung wurden fast ausschließlich zweitverwendete Hölzer verbaut. Nur die durchgehende Eichenschwelle des Ostgiebels zeigte keinerlei Zweitverwendung. Die Dendroprobe der Schwelle datierte den letzten erhaltenen Splintring auf 1598. Diese Scheunenerweiterung war noch nicht unterkellert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

3. Bauphase:
(1700 - 1799)
Bauphase 18. Jahrhundert (Vorbau 1718/19 (d))
Vermutlich im Jahr 1719 wurde ein einzoniger Anbau in voller Gebäudebreite und Höhe vor die Westfassade gesetzt. Im Obergeschoss enthielt der Vorbau eine zusätzliche Schlafkammer und die Stube wurde nach Westen vergrößert. Die verbauten Eichenhölzer datieren auf Winterfällung 1718/19 (d).
Ebenfalls im Verlauf des späten 17. oder des 18. Jahrhunderts wurde der östliche Teil der Scheune mit einem Gewölbekeller unterkellert. Der Gewölbekeller liegt weitgehend unter dem Anbau des frühen 17. Jahrhunderts, reicht aber noch etwas weiter in den Bereich der bauzeitlichen Tenne. Auf der Ostseite erhielt der neue Keller drei Kellerfensterhälse. Für die Fensteröffnungen wurde die Schwelle der Ostwand um etwa 40 cm höher gesetzt und die untersten Gefache der Ostwand mit Bruchsteinmauerwerk statt des ursprünglichen Stroh-Lehm-Flechtwerks ausgemauert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau

4. Bauphase:
(1800 - 1899)
Bauphase spätes 18. und 19. Jahrhundert
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde östlich an die Scheune noch eine einstöckige Remise mit gewalmtem Pultdach angebaut.
Im Wohnteil wurden auf der Südseite neue Einzelfenster eingebaut. Dabei wurden auch die Ausfachungen großteils erneuert. Auch der größte Teil der Türen im Wohnteil wurden im 19. Jahrhundert erneuert. Schließlich dürften auch die Gauben über dem Wohnteil ins 19. Jahrhundert datieren.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Transport und Verkehr
    • Remise/Garage

5. Bauphase:
(1900 - 1928)
Bauphase frühes 20. Jahrhundert
Im frühen 20. Jahrhundert wurde in die Querzone zwischen Wohnteil und Tenne ein neuer Kuhstall eingebaut.
1928 (i) erfolgte ein teilweiser Dachausbau über dem Wohnteil. Dafür wurde auf der Nordseite ein Zwerchhaus errichtet, das am Giebel eine Putzinschrift erhielt. Im Innern wurde das Treppenhaus und ein Wohnzimmer ausgebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

6. Bauphase:
(1929 - 1999)
Bauphase 20. Jahrhundert
Für das spätere 20. Jahrhundert ist der Austausch eines Großteils der Nordwand des Wohnteils im OG und EG zu erwähnen. Im EG wurde zudem auch die Westwand erneuert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Schadensuntersuchung
  • Bauaufnahme
  • Dendrochronologischer Datierungsbericht

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäudeensemble Stocknachstraße 9 und 11 steht am südlichen Rand des historischen Ortskerns von Beuren. Beide Gebäude stehen giebelständig auf der Ostseite der Stocknachstraße. Auffällig ist dabei, dass der Ostgiebel des Gebäudes Nr. 11 ursprünglich einen Halbwalm hatte und sich die Stube mit Steilgiebel darüber auf der von der Straße abgewendeten Westseite des Gebäudes befand. Zudem weißt auch die Bauflucht der Gebäude Stocknachstraße 1-7 in Richtung der Ostseite von Gebäude Nr. 11 hin. Dies wirft Fragen über den ursprünglichen Verlauf der Straße auf. Offenbar führte die Straße vor 1579 in einen geschlossenen Hofraum, der durch das Wohnhaus Stocknachstraße 11 und die Scheunen Gartenstraße 9 und Stocknachstraße 7/1 eingerahmt wurde. Mit der Errichtung des Gebäudes Stocknachstraße 9 im Jahre 1578/79 (d) wurde die Straße dann weiter nach Westen verlegt. Der ursprüngliche Straßenverlauf ist unsicher. Die abgegangene Scheune Stocknachstraße 8 datierte auf 1481 (d), war also bereits vorher über diese Straße erschlossen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Eindachhof
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude ist ein zweistöckiges Gebäude mit zweigeschossigem Satteldach. Es handelt sich um einen Einhof mit Wohnteil im Westen und Scheunenteil im Osten. Der Scheunenteil ist mit einem Gewölbekeller teilweise unterkellert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Wohnteil enthält im massiven Erdstock eine Remise und einen niedrigen Stallraum, vielleicht ehemals ein Ziegen- oder Schafstall. Im Fachwerkobergeschoss befindet sich der Wohnbereich. Im Dachbereich des Wohnteils befindet sich auf der Nordseite ein großes Zwerchhaus. Hier ist im 1.DG ein Wohnzimmer ausgebaut. Ansonsten ist das Dach nicht ausgebaut. Der Grundriss gliedert sich in zwei Längszonen und sieben Querzonen. Die drei westlichen Querzonen bilden den Wohnteil, die vier östlichen Querzonen den Scheunenteil. In der vierten Querzone befindet sich im EG ein Kuhstall. Östlich an den Scheunenteil ist noch eine einzonige jüngere Remise angebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
An historischer Ausstattung hat sich nichts Bemerkenswertes erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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