Wohnhaus
ID:
172720025216
/
Datum:
11.10.2012
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
| Straße: | Herrenbühl |
| Hausnummer: | 8 |
| Postleitzahl: | 88637 |
| Stadt-Teilort: | Leibertingen |
|
|
|
| Regierungsbezirk: | Tübingen |
| Kreis: | Sigmaringen (Landkreis) |
| Wohnplatzschlüssel: | 8437072008 |
| Flurstücknummer: | keine |
| Historischer Straßenname: | keiner |
| Historische Gebäudenummer: | keine |
| Lage des Wohnplatzes: |
|
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, Herrenbühl 10 (88637 Leibertingen)
Bauphasen
1. Bauphase:
(1487 - 1489)
(1487 - 1489)
Errichtung des Gebäudes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurze bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger Baukörper mit Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Durch die Lage der vorhandenen und nachweisbaren Gerüstständer ist in Verbindung mit den Befunden der Wand- und Deckenaufbauten folgende Grundrissgliederung für das Erdgeschoss festlegbar: Die Erschließung erfolgte am nördlichen Giebel. Der Zugang führte in einen Freiraum, der sich über die beiden ostwärtigen Schiffe erstreckte. Von hier erreichte man einen weiteren Raum im Westen und über einen Durchgang der ansonsten geschlossenen Querwand im Süden, die mittlere Hauszone. Von diesem Freiraum war auch der Zugang zum Obergeschoss möglich. Unter dem ostwärtigen Teil dieses großen Raumes befindet sich heute ein in jüngster Zeit vergrößerter Keller. Ursprünglich soll sich hier nur ein kleines "Kellerloch" befunden haben. Die mittige Zone ist im Prinzip bis zu den Dachbalken offen. Es handelt sich hierbei ohne Zweifel um eine Tenne, die an der Westtraufe durch eine Toreinfahrt befahrbar war. Der Tenne schließen sich im Süden weitere Räume an. Hierbei handelt es sich wohl um Stallräume, über deren Gliederung und Erschließung keine näheren Angaben möglich sind. Die eigentliche Wohnebene befindet sich im Obergeschoss.
Das Kernstück bildet eine verbohlte Stube in der nordöstlichen Ecke. Der Zugang erfolgt über den kleineren Raum innerhalb des mittigen Schiffes. Dieser diente ohne Zweifel schon zum Zeitpunkt der Errichtung als Küche mit Herdstelle sowie einer Hinterladeröffnung für den in der Stube aufgebauten Ofen. Von der Küche war eine Kammer im Westen erreichbar. Bemerkenswert ist eine Art Brückengang von der Stube über die Tenne in einen Kammerraum am südlichen Giebel. Nach den bisherigen Ausführungen war diese Kammer über einem Stall angelegt. Da diese Kammer nur über die Stube zu erreichen war, besteht die Möglichkeit, dass es sich hier um eine Schlafkammer handelt. Der Dachraum diente zu größten Teilen als Lager- bzw. Bergeraum. Zu bemerken ist, dass dabei der Dachraum über der nördlichen Zone, von dem Dachraum über den rückwärtigen Zonen, durch eine geschlossene Wand abgetrennt war. Im Bereich des nördlichen Dachraumes wurden nachträglich Dachkammern eingebaut. Insgesamt kann festgehalten werden, dass es sich bei dem Haus um ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude handelt.
Das Kernstück bildet eine verbohlte Stube in der nordöstlichen Ecke. Der Zugang erfolgt über den kleineren Raum innerhalb des mittigen Schiffes. Dieser diente ohne Zweifel schon zum Zeitpunkt der Errichtung als Küche mit Herdstelle sowie einer Hinterladeröffnung für den in der Stube aufgebauten Ofen. Von der Küche war eine Kammer im Westen erreichbar. Bemerkenswert ist eine Art Brückengang von der Stube über die Tenne in einen Kammerraum am südlichen Giebel. Nach den bisherigen Ausführungen war diese Kammer über einem Stall angelegt. Da diese Kammer nur über die Stube zu erreichen war, besteht die Möglichkeit, dass es sich hier um eine Schlafkammer handelt. Der Dachraum diente zu größten Teilen als Lager- bzw. Bergeraum. Zu bemerken ist, dass dabei der Dachraum über der nördlichen Zone, von dem Dachraum über den rückwärtigen Zonen, durch eine geschlossene Wand abgetrennt war. Im Bereich des nördlichen Dachraumes wurden nachträglich Dachkammern eingebaut. Insgesamt kann festgehalten werden, dass es sich bei dem Haus um ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude handelt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bruchstein/Wacken
- Flechtwerk
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Die Gerüstausbildung:
Die tragende Holzkonstruktion des Unterbaus bildet ein zweigeschossiges Ständergerüst. An der Osttraufe ist das Gebäude mit einer Massivwand über die Höhe des Erdgeschosses in das ansteigende Gelände gebaut, so dass hier die Gerüstständer nur über die Obergeschosshöhe abgezimmert sind.
Von den Gerüstständern sind im Erdgeschoss noch 8, im Obergeschoss noch 13 Hölzer bzw. Ständerteile erhalten. Innerhalb den 4 Querachsen wurden jeweils 4 Gerüstständer gestellt. Dies gilt ebenfalls für die 4 Längsachsen.
Durch die Stellung der Ständer wird eine dreischiffige (quer zum First) und eine dreizonige (in Firstrichtung) Grundrissgliederung erschlossen.
Innerhalb der beiden westlichen Schiffe waren im Zuge der beiden nördlichen Querachsen Geschossriegel zwischen die Ständer gezapft. Darauf lagert das Längsgebälk über dem Erdgeschoss. Im östlichen Schiff ist über dem Erdgeschoss ein Quergebälk verlegt. Das traufseitige Auflager bildet die Massivwand; das innere Auflager stellt ein zwischen die Ständer gezapfter, in Firstrichtung verlaufender Geschossriegel.
Die mittige Zone besitzt kein Deckengebälk über dem Erdgeschoss. Für die südliche Zone sind infolge der umfassenden Veränderungen keine gesicherten Aussagen möglich. Auf den äußeren Rähmhölzern und den inneren Längsunterzügen sind die quer zum First gespannten Dachbalken aufgekämmt.
Darauf ist über der nördlichen Zone ein dreifach stehender Stuhl aufgeschlagen. Die Stuhlpfetten unterstützen die Dachsparren. Diese sind am Fußende in die Dachbalken gezapft. Über die Abzimmerung der Sparren oberhalb der südlichen Zone sind keine gesicherten Aussagen möglich.
Der nördliche Dachgiebel kragt über die Längshölzer und beidseitig verzapften Knaggen über. Die ursprüngliche Ausbildung eines Krüppelwalmes ist z.Z. nicht sicher bewiesen, da der vorhandene Hahnbalken keine Anzeichen für die Aufhängung der Walmhölzer aufweist und die Kehlbalkenoberseite nicht untersucht werden konnte. Am rückwärtigen Giebel wurde der ursprüngliche Dachüberstand entfernt.
Die Gefügeausbildung:
Das tragende Gerüst wurde unterschiedlich ausgesteift. Im Zuge der Ortstraufe sind wandhohe, beidseitig verzapfte, leicht gekrümmte Streben abgezimmert. Lediglich der nördliche Eckständer ist durch ein verblattetes Fußband gesichert.
Innerhalb der nördlichen Giebelwand sind die wandhohen Gefügehölzer am Fußpunkt verzapft und am oberen Ende verblattet. Auch hier zeigt der schon oben genannte Eckständer ein verblattetes Fußband. Weitere Aussteifungshölzer werden noch unter dem Putz vermutet.
Im Zuge der rückwärtigen Querachse, wie auch in den verbleibenden Längsachsen, wurden bislang nur verblattete Gefügehölzer aufgenommen.
Die Aussteifung des Dachgerüstes erfolgte sowohl in Längsrichtung wie auch in Querrichtung durch verblattete Hölzer. Zur Anwendung kamen Kopf-, Fuß- und Steigbänder. Die Kehlbalken sind mit den Dachsparren verblattet.
Die Wandaufbauten:
Im Erdgeschoss sind die Wände einfach verriegelt. Lediglich für die zweite Längsachse von Osten konnte in der nördlichen Zone keine Verriegelung nachgewiesen werden.
Für das Obergeschoss ist bis auf eine Ausnahme eine zweifache Verriegelung erfasst. Soweit erkennbar waren die Gefache mit einer Flechtwerkfüllung und einem Putzauftrag geschlossen. Farbbefunde wurden nicht erkannt. Die vorhandenen Füllungen mit Kalkbruchsteinen stellen eine nachträgliche Veränderung dar.
Der vorhandene Bestand zeigt für den nordöstlichen Hausbereich innerhalb von drei Wandabschnitten einen Wandaufbau durch Bohlen. Durch die vorhandenen Nuten an den Eckständern ist dieser Aufbau für die angrenzenden Wandbereiche belegt.
Insgesamt konnten im Erdgeschoss zwei ursprüngliche Türöffnungen erkannt werden. Eine hohe Einfahrt ist an der Westtraufe belegt. Für ursprüngliche Fensteröffnungen liegen bislang keine Befunde vor.
Im Obergeschoss sind insgesamt 4 originale Türöffnungen vorhanden.
An der Osttraufe ist innerhalb der Bohlenwand ein Fenstererker und innerhalb der Riegelwand eine Belichtungsöffnung zwischen den Riegeln erfasst. Die in dieser Wand vorhandene Türöffnung ist jünger.
Die Deckenaufbauten:
Soweit erkennbar, besaß der Deckenbereich über dem EG in den drei Schiffen der nördlichen Zone einen Blindbalken. Im nordöstlichen Hausbereich bestand dieser aus Eichenscheiten.
Innerhalb des mittleren Schiffes zeigt der Restbestand eines Wechsels eine alte Treppenöffnung für die Erschließung des Obergeschosses an. Über diesem Deckenbereich ist ein Ziegelplattenboden vorhanden.
Die mittige Zone besaß bis auf einen Unterzug an der Osttraufe und zwei eingezapfte Stichbalken kein Gebälk über dem Erdgeschoss.
Für die südliche Zone sind keine Aussagen mehr belegbar.
Der Deckenaufbau über dem Obergeschoss bestand aus einer auf den Dachbalken aufgelegten Dielung.
Im nordöstlichen Hausbereich ist unter dem Dachgebälk eine Bretter-Balken-Decke vorhanden. Sie lagerte beidseitig auf dem Wandbohlen.
Eine ebenfalls tiefer liegende Decke wird im südöstlichen Hausbereich vermutet.
Die Gebälkauswechselung im nördlichen Mittelschiff zeigt die ursprüngliche Treppenöffnung in den Dachraum an.
Die tragende Holzkonstruktion des Unterbaus bildet ein zweigeschossiges Ständergerüst. An der Osttraufe ist das Gebäude mit einer Massivwand über die Höhe des Erdgeschosses in das ansteigende Gelände gebaut, so dass hier die Gerüstständer nur über die Obergeschosshöhe abgezimmert sind.
Von den Gerüstständern sind im Erdgeschoss noch 8, im Obergeschoss noch 13 Hölzer bzw. Ständerteile erhalten. Innerhalb den 4 Querachsen wurden jeweils 4 Gerüstständer gestellt. Dies gilt ebenfalls für die 4 Längsachsen.
Durch die Stellung der Ständer wird eine dreischiffige (quer zum First) und eine dreizonige (in Firstrichtung) Grundrissgliederung erschlossen.
Innerhalb der beiden westlichen Schiffe waren im Zuge der beiden nördlichen Querachsen Geschossriegel zwischen die Ständer gezapft. Darauf lagert das Längsgebälk über dem Erdgeschoss. Im östlichen Schiff ist über dem Erdgeschoss ein Quergebälk verlegt. Das traufseitige Auflager bildet die Massivwand; das innere Auflager stellt ein zwischen die Ständer gezapfter, in Firstrichtung verlaufender Geschossriegel.
Die mittige Zone besitzt kein Deckengebälk über dem Erdgeschoss. Für die südliche Zone sind infolge der umfassenden Veränderungen keine gesicherten Aussagen möglich. Auf den äußeren Rähmhölzern und den inneren Längsunterzügen sind die quer zum First gespannten Dachbalken aufgekämmt.
Darauf ist über der nördlichen Zone ein dreifach stehender Stuhl aufgeschlagen. Die Stuhlpfetten unterstützen die Dachsparren. Diese sind am Fußende in die Dachbalken gezapft. Über die Abzimmerung der Sparren oberhalb der südlichen Zone sind keine gesicherten Aussagen möglich.
Der nördliche Dachgiebel kragt über die Längshölzer und beidseitig verzapften Knaggen über. Die ursprüngliche Ausbildung eines Krüppelwalmes ist z.Z. nicht sicher bewiesen, da der vorhandene Hahnbalken keine Anzeichen für die Aufhängung der Walmhölzer aufweist und die Kehlbalkenoberseite nicht untersucht werden konnte. Am rückwärtigen Giebel wurde der ursprüngliche Dachüberstand entfernt.
Die Gefügeausbildung:
Das tragende Gerüst wurde unterschiedlich ausgesteift. Im Zuge der Ortstraufe sind wandhohe, beidseitig verzapfte, leicht gekrümmte Streben abgezimmert. Lediglich der nördliche Eckständer ist durch ein verblattetes Fußband gesichert.
Innerhalb der nördlichen Giebelwand sind die wandhohen Gefügehölzer am Fußpunkt verzapft und am oberen Ende verblattet. Auch hier zeigt der schon oben genannte Eckständer ein verblattetes Fußband. Weitere Aussteifungshölzer werden noch unter dem Putz vermutet.
Im Zuge der rückwärtigen Querachse, wie auch in den verbleibenden Längsachsen, wurden bislang nur verblattete Gefügehölzer aufgenommen.
Die Aussteifung des Dachgerüstes erfolgte sowohl in Längsrichtung wie auch in Querrichtung durch verblattete Hölzer. Zur Anwendung kamen Kopf-, Fuß- und Steigbänder. Die Kehlbalken sind mit den Dachsparren verblattet.
Die Wandaufbauten:
Im Erdgeschoss sind die Wände einfach verriegelt. Lediglich für die zweite Längsachse von Osten konnte in der nördlichen Zone keine Verriegelung nachgewiesen werden.
Für das Obergeschoss ist bis auf eine Ausnahme eine zweifache Verriegelung erfasst. Soweit erkennbar waren die Gefache mit einer Flechtwerkfüllung und einem Putzauftrag geschlossen. Farbbefunde wurden nicht erkannt. Die vorhandenen Füllungen mit Kalkbruchsteinen stellen eine nachträgliche Veränderung dar.
Der vorhandene Bestand zeigt für den nordöstlichen Hausbereich innerhalb von drei Wandabschnitten einen Wandaufbau durch Bohlen. Durch die vorhandenen Nuten an den Eckständern ist dieser Aufbau für die angrenzenden Wandbereiche belegt.
Insgesamt konnten im Erdgeschoss zwei ursprüngliche Türöffnungen erkannt werden. Eine hohe Einfahrt ist an der Westtraufe belegt. Für ursprüngliche Fensteröffnungen liegen bislang keine Befunde vor.
Im Obergeschoss sind insgesamt 4 originale Türöffnungen vorhanden.
An der Osttraufe ist innerhalb der Bohlenwand ein Fenstererker und innerhalb der Riegelwand eine Belichtungsöffnung zwischen den Riegeln erfasst. Die in dieser Wand vorhandene Türöffnung ist jünger.
Die Deckenaufbauten:
Soweit erkennbar, besaß der Deckenbereich über dem EG in den drei Schiffen der nördlichen Zone einen Blindbalken. Im nordöstlichen Hausbereich bestand dieser aus Eichenscheiten.
Innerhalb des mittleren Schiffes zeigt der Restbestand eines Wechsels eine alte Treppenöffnung für die Erschließung des Obergeschosses an. Über diesem Deckenbereich ist ein Ziegelplattenboden vorhanden.
Die mittige Zone besaß bis auf einen Unterzug an der Osttraufe und zwei eingezapfte Stichbalken kein Gebälk über dem Erdgeschoss.
Für die südliche Zone sind keine Aussagen mehr belegbar.
Der Deckenaufbau über dem Obergeschoss bestand aus einer auf den Dachbalken aufgelegten Dielung.
Im nordöstlichen Hausbereich ist unter dem Dachgebälk eine Bretter-Balken-Decke vorhanden. Sie lagerte beidseitig auf dem Wandbohlen.
Eine ebenfalls tiefer liegende Decke wird im südöstlichen Hausbereich vermutet.
Die Gebälkauswechselung im nördlichen Mittelschiff zeigt die ursprüngliche Treppenöffnung in den Dachraum an.
