Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Haus "Zum Kleinen Kameltier"

ID: 160928208412  /  Datum: 03.11.2010
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Salzstraße
Hausnummer: 34
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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123

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bauphasenangaben unter Einbeziehung einiger Daten der Nachbargrundstücke, sofern sie baugeschichtlich relevant sind. Da keine Analyse der Archivalien durchgeführt wurde, entstammen einige Daten aus Sekundärliteratur oder gefügekundlichen Befunden.

Die ältesten Befunde gehen auf den Bau der Stadtmauer in der ersten Hälfte des 12 Jh. zurück, da der tonnengewölbte Keller im Hinterhaus des Gebäudekomplexes im Süden durch eine Bruchsteinmauer begrenzt wird. Sie liegt in der Flucht der Stadtmauer, die hier als Geländestützmauer erhalten blieb.

Der Kernbau des westlichen Nachbarhauses Ende des 12 Jh. (a) ist an der gemeinsamen Giebelmauer ablesbar.
Nach der Errichtung des Nachbarhauses wurde schließlich das dreigeschossige Vorderhaus Salzstraße 34 mit zweigeschossigem Tiefkeller Anfang des 13 Jh. (gk) gebaut. 1573 (a) wird der Ballierer Martin Schlecht als Besitzer des Hauses genannt. Zwei Jahre später firmiert er als Wirt "zum Kameltier" und ist möglicherweise auch im Besitz des Nachbarhauses "zum alten Kameltier". Der Umbau der Kellerdecke im Jahr 1580 (a) findet vielleicht im Hinblick auf die Gasthausnutzung statt. In diesem Zusammenhang könnte auch die Verbindungstür zwischen den beiden Tiefkellern entstanden sein.
Mehrere Baumaßnahmen fanden vor dem grundlegenden Neubau im Jahr 1882 (a) statt. Wie beispielsweise 1769 (i) der Einbau von zwei schmalen, tonnengewölbten Kellern im hofseitig eingeschossigen Keller des Vorderhauses. Ferner wird der gewölbte Keller im Bereich des Hinterhauses gebaut. Anhaltspunkt hierfür ist ein Werkstein mit Ornamentverzierung in der Westwand des Hinterhaus-Kellers mit der Inschrift "SRW-18 All 02-1769" (i). Vermutlich der Scheitelstein eines segmentierten Fenster- oder Türsturzes. Der damalige Eigentümer Simon Rohrwasser dürfte zu jener Zeit sein Haus, mit Gewänden im Zeitgeschmack und seinen Initialen verziert, modernisiert haben.
1882 (i) findet laut Inschrift an der Strassenfassade die Neugestaltung des Vorderhauses statt. Der Umbau betraf jedoch das gesamte Haus sowie den Hof. Die Hofbauten wurden auf älteren Kellermauern als vierteiliger, gestaffelter Flügelbau erbaut; hinzu kam ein dreigeschossiges Hinterhaus.
Zu Beginn des 20Jh. (gk) wurde der Ladenbereich des Erdgeschosses vergrößert und das Treppenhauses verlegt. Der Umbau von 1882 dürfte für Kaufmann Stengel durchgeführt worden sein, der sein Haus wenige Jahre später an die neu verlegte Kanalisation anschließen ließ.
Der Umbau des Daches gegen Ende des 20. Jh. (gk) hängt vermutlich mit dem schadhaften Flachdach von 1882 zusammen, welches nun mit einem Satteldach versehen wird und dabei die straßenseitigen Gauben erneuert werden.


1. Bauphase:
(1100 - 1150)
Bau der Stadtmauer erste Hälfte des 12 Jh. (a). Bestand in der Südwand des tonnengewölbten Kellers im Hinterhaus des Gebäudekomplexes ablesbar.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Befestigungsanlage
    • allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

2. Bauphase:
(1150 - 1200)
Bau des westlichen Nachbargebäudes Ende des 12.Jh. (a) mit gemeinsamer Giebelwand.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

3. Bauphase:
(1200 - 1225)
Bau des dreigeschossigen Vorderhauses "Zum Kleinen Kameltier" mit zweigeschossigem Tiefkeller Anfang des 13 Jh. (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1580)
Verstärkung Kellerdecke des Nachbargebäudes durch Stützen und Unterzüge (a). In diesem Zusammenhang vielleicht auch Einbau einer Verbindungstür zwischen den beiden Tiefkellern (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1769)
1769 (i) Einbau von zwei schmalen, tonnengewölbten Kellern im hofseitig eingeschossigen Keller des Vorderhauses. Ferner erfolgt der Bau des gewölbten Kellers im Bereich des Hinterhauses. Anhaltspunkt ist ein Werkstein mit Ornamentverzierung in der Westwand des Hinterhaus-Kellers.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1882)
Neubau des Vorderhauses und der Hofbauten auf älteren Kellermauern (i): schwach geneigtes Flachdach über Vorderhaus, vierteiliger, gestaffelter Flügelbau und dreigeschossiges Hinterhaus.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1900 - 1925)
Zu Beginn des 20 Jh. Vergrößerung des Ladenbereichs und Verlegung des Treppenhauses sowie Einbau historischer Fentergewände im Flügelbau (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1970 - 1999)
Umbau des Daches gegen Ende des 20. Jh.; wobei das vermutlich schadhafte Flachdach von 1882 durch ein Satteldach ersetzt wird und straßenseitige Gauben erneuert werden (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Strassenfassade des Vorderhauses / Haus "Zum Kleinen Kameltier" in 79098 Freiburg, Altstadt (19.11.2010)
Stich des Freiburger Augustinerklostesr von Süden um 1730, rechts daneben das schmale Haus „zum kleinen Kameltier“ / Haus "Zum Kleinen Kameltier" in 79098 Freiburg, Altstadt

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung
  • Restauratorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der Gebäudekomplex des Wohn- und Geschäftshauses Salzstr. 34 liegt im nicht kriegszerstörten, südöstlichen Vietel der Freiburger Altstadt, nahe der Straßengabelung Oberlinden und dem Schwabentor. Das Grundstück stellt eine schmale, längliche Parzelle dar, die im Norden an die Straße, im Süden an die ehemalige Stadtmauer grenzt
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Gebäudekomplex „zum Kleinen Kameltier“ besteht aus einem drei- bis viergeschossigen Vorderhaus, einem mehrteiligen Flügelbau auf der Westseite des Hofes und einem unterkellerten, zweigeschossigen Hinterhaus. Die Gebäudehöhe des aus vier Einzelbauten bestehenden Flügelbaus nimmt vom Vorder- zum Hinterhaus von vier auf zwei Geschoss ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Haupthaus weist einen zweigeschossigen Tiefkeller und ein straßenseitig kaschiertes Vollgeschoss im Dach auf. Das Erdgeschoss des Vorderhauses gliedert sich in ein Ladenlokal und einen Hausgang, der an der schräg ziehenden, östlichen Giebelwand entlangführt. In einer Verbreiterung im mittleren Teil des Ganges ist die Treppe zu den Obergeschossen eingebaut. Der Ladenbereich setzt sich mit zwei Räumen in den Flügelbau fort.
Die Räume in den beiden Obergeschossen sind um einen zentralen Erschließungsraum in der Geschossmitte angeordnet. Östlich von ihm liegen das Treppenhaus, straßenseitig zwei untereinander verbundene Zimmer und hofseitig zwei bis drei schmalere Zimmer. Über ein eigenes, zum Hof offenes Treppenhaus kann das 1. Obergeschoss und das Flachdach von Flügelbau und Hinterhaus sowie der Keller des Hinterhauses betreten werden. Der Keller des Vorderhauses wird heute vom Hof aus über eine Außentreppe erschlossen. Ein Gang erschließt zwei seitliche, tonnengewölbte Räume und den zweigeschossigen Tiefkeller zur Straße.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
  • Dachform
    • Flachdach
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
Die Deckenkonstruktion sind meist Holzbalkendecken mit Bretteinschub und Füllung aus Sandschüttung oder Industrieschlacke. Die Wände bestehen bis zur Gründung aus Bruchsteinmauerwerk und die Giebelwände des Vorderhauses wurden im Dachspitz durch Ziegelmauerwerk ergänzt. Die Außenwände der restlichen Gebäudeteile sind zum größten Teil aus Ziegelmauerwerk. Die tragenden Innenwände stellen sich ab dem 1.OG als ausgemauerte Holzgefache mit Holzstreben zur Aussteifung dar.

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