Kelter Großglattbach
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Vaihinger Straße |
Hausnummer: | 45 |
Postleitzahl: | 75417 |
Stadt-Teilort: | Mühlacker |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Enzkreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8236040005 |
Flurstücknummer: | 11 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,9153° nördliche Breite, 8,8979° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Die Großglattbacher Kelter besitzt bedeutende Größenverhältnisse. Mit 30 x 14 m Grundfläche ist sie sogar etwas größer als die Keltern in den Nachbarorten Lomersheim und Mühlhausen (welche allerdings auch beide nicht so alt sind wie das Großglattbacher Exemplar).
Die Kelter war zu ihrer Bauzeit 1550 (d) mit ihrer östlichen Traufwand auf hier anstehenden Fels gegründet worden. Die gesamte Westpartie aber wurde in eine zur Bauzeit bereits seit rund 100 - 200 Jahren aufgefüllte, ehemalige Bachklinge gesetzt. Die Bodenbohrproben aus der heute noch mit dem erhaltenen Begriff „Vogeltal“-Gasse belegten Naturklinge enthielten in unterschiedlichen Tiefen z. T. Scherben mittelalterlicher Gefäße, woraus eindeutig eine kontinuierliche Auffüllungstätigkeit vor 1550 abzulesen ist. Die Proben erreichen an der Südwestecke des Gebäudes erst in 8 m Tiefe unter dem heutigen Niveau festen Grund.
2006-2007 wurde das Gebäude saniert.
(1549)
Errichtung des Primärgefüges der Hauskonstruktion aus schlagfrisch verzimmerten Eichen- und Tannen/Fichtenhölzern
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
(1741)
Teilveränderung der westlichen Außenwand
- Erdgeschoss
(1798)
Fällung der südlichsten von den horizontalen Ankerhölzern auf den Bundachsen und augenscheinlich ebenfalls schlagfrisch verzimmert.
- Erdgeschoss
(2006 - 2007)
begannen die Zimmerleute mit der Aufständerung der westlichen Gebäudepartie. Um den steten Senkungsprozess dieser Hausseite nachhaltig zu unterbinden, wurden hier unter der Westwand bis zu 8 m tief gründende Bohrpfähle erforderlich, die - im Fundamentbereich mit einem Stahlbetonkörper vergossen - zukünftig die wieder aufgemauerte Bruchsteinwand als Fuß der westlichen Fachwerkwand tragen sollen.
Die historischen Gefachausmauerungen der Fachwerkwand blieben nach einer einfachen Auskippsicherung wo sie schon immer waren, was dem denkmalgeschützten Gebäude auch für die Zukunft seinen historischen Substanzgehalt bewahrt.
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Kelter/ Trotte/ Torkel
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Holzgerüstbau
- allgemein
So besitzt auch die rund 30 m lange Großglattbacher Kelter keine durchgängig eingelegte Deckenbalkenlage über der eigentlichen Nutzungsebene, sondern lediglich einige, die Statik wahrende, sog. „Bundbalken“, deren wesentliche Aufgabe es ist, das Gebäude in der Querrichtung zusammenzuhalten und den Schubkräften der Satteldachhälften entgegenzutreten.
Diese Bundbalken sind in die beiden Traufwände eingebunden und im hier vorhandenen Gefüge angesichts ihrer rund 14 m Länge durch einen längsmittig eingezogenen Unterzug auf Stützen unterstützt. Die Last tragenden Achsen des auf den traufseitigen Enden der Bundbalken aufgesetzten, liegenden Dachstuhls folgen naturgemäß jeder Abwärtsbewegung, sofern diese denn eintritt, was hier an der Westseite über viele Jahrzehnte der Fall war.