Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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abgegangenes Wohn- und Geschäftshaus (A 305 - Langestraße 26)

ID: 144356061610  /  Datum: 15.03.2018
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Neue Straße
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 89073
Stadt-Teilort: Ulm

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Ulm (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8421000028
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: Langestraße
Historische Gebäudenummer: 26; A 305
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Dachkonstruktion des in den Plänen dargestellten Gebäudes mit liegendem Stuhl (sofern es sich hier um die ursprüngliche Situation handelt) ist nach bisherigen Erkenntnissen in Ulm nicht vor der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts vorstellbar.
1741 wurde das Gebäude jeweils samt einem Viertel lebendigen Wassers verkauft. Beim Verkauf von 1741 wird ein Originalrevers aus dem Jahr 1481 genannt, was einen „terminus ante quem“ für die Entstehung eines Gebäudes an dieser Stelle darstellt. 1881 wurde eine neue Baulinie für die Gebäude A 305 und A 306 um 25 cm in die Langestraße hineingerückt festgelegt. Die Erdgeschossfassaden konnten somit nach vorne gerückt werden. In den Obergeschossen sollten weitgehende Veränderungen vorgenommen werden. 1929/ 30 sollte im Erdgeschoß ein durch A 305 und A 306 durchgehender Laden eingerichtet
werden. Auch sollten Spülaborte und eine Kläranlage eingerichtet werden. Hierfür liegen entsprechende Baugesuchspläne vor, die auch die Kelleranlage mit drei gewölbten Räumen zeigen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Wohn- und Geschäftshaus zerstört.


1. Bauphase:
(1450 - 1481)
Vermutete Errichtung des Gebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1939 - 1945)
Abgehend im Zweiten Weltkrieg
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1857 - 1877)
Rueß, Ulrich Joh., Witwe
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Die Witwe des Schiffsmeisters Ulrich Joh. Rueß besitzt A 305
Angaben laut Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877; Beginn und Ende der Besitzerphase damit nicht belegt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Kurzbeschreibung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohn- und Geschäftshaus befand sich in traufständiger Ausrichtung an der Südseite der Langestraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiges Gebäude. Es stand an drei Seiten frei und war an A 306 (= Langestraße 24) angebaut. Gegen die Langestraße wies das Gebäude einen Zwerchgiebel mit gleicher Firsthöhe wie das Hauptdach auf (dreigeschossig).
Im Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857 wurde es als massiv und geriegelt, mit drei geriegelten Giebeln angeführt. Gegen A 306 besaß es keine eigene Wand.

Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

Beschreibung: ein an 3 Seiten freistehendes und an 306 angebautes massives u. geriegeltes dreistok. Wohnhaus bei der ehemal. Post, mit 29' hohem Plattendache.
Maße: 40' lang, 39' breit, 28,6' hoch
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

Räume: 5 heizbare Zimmer, 3 unheizbare Zimmer u. geypste Kammern , 2 Küchen, 3 gewölbte Keller, 1 dto. heub. Laden, 2 dtto. Kammern, 1 Waschküche, 1 Bad-Cabinet, 1 gewölbte Einfahrt mit Dielen, 2 Speiskammern.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Zuge der Feststetzung einer neuen Baulinie im Jahr 1881, bei der das Gebäude um 25 cm in die Langestraße hineingerückt und die Erdgeschossfassaden nach vorne gerückt wurden, wurden in den Obergeschossen weitgehende Veränderungen vorgenomrnen werden. Die als abzubrechen eingezeichnete ältere Struktur erlaubt jedoch die Aussage, dass sich zur Straße hin jeweils eine Stube befand, an die nach Süden hin eine Küche mit entsprechendem Rauchabzug und Feuerungsmöglichkeit des Stubenofens anschloss.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
ADie Dachkonstruktion wurde im Querschnitt von 1881 als Mischform aus liegendem Stuhl (1.
DG) und stehendem Stuhl im 2. OG dargestellt.

Keller
Im Gebäudeschätzungsprotokoll (1857) werden als damaliger Bestand drei gewölbte Keller genannt.
Im Baugesuch von 1881 befindet sich ein Kellerplan, der in einem breiteren, nördlichen Bereich die drei nebeneinanderliegenden gewölbten Kellerräume zeigt. Im südlichen Bereich sollte damals eine Kellertreppe eingerichtet werden. Vor allem im Querschnitt-Plan ist zu erkennen, dass der südliche, schmälere Bereich früher offenbar nicht unterkellert war (allerdings auch hier im Kellergrundriss im Bereich der neu einzubringenden Treppe die Darstellung eines in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Mauerzuges, der als abzubrechen gekennzeichnet wurde). Im Querschnitt wurde eine neu unter dem südlichen Gebäudefundament einzuziehende Mauer dargestellt und eine neue Öffnung in der Südmauer des mittleren Kellerraumes. Dadurch wurde ein neuer Zugang zu den Räumen geschaffen. Die beiden seitlichen Räume standen mit dem mittleren in Verbindung.
Der mittlere Kellerraum sollte an seiner Nordmauer eine Vormauerung bekommen, an die das in diesem Bereich auf ca. 3 m Länge neu einzubringende Gewölbe anschloss. Auf den Plänen schwach zu erkennen, aber nachvollziehbar, lag in diesem Bereich der frühere interne Kellerabgang.
In der Südostecke des Gebäudes befand sich in dem ansonsten nicht unterkellerten Bereich die Grube.
Aus dem Jahr 1929 liegt ein Baugesuch mit Plänen vor, die auch die drei nebeneinanderliegenden Räume zeigen. lm schmaleren südlichen Bereich wurde in der Mitte die Kellertreppe von 1881 dargestellt. Sie sollte nun abgebrochen und eine neue Treppe entlang der Ostwand eingerichtet werden.
Im Südwesten plante man Einbauten für die neue Abortanlage des Hauses A 306. Ob diese in geplanter Form ausgeführt wurde, ist fraglich, da der westliche Teil 1931 als "nicht ausgeführt" bezeichnet wurde, während der östliche Teil 1929 als fertiggestellt bezeichnet wurde. Allerdings wurde im Oktober auf der Planrückseite des Gesuchs für das Gebäude A 306 ,,Abortgruben gut" verzeichnet, was auf eine Ausführung zumindest der geplanten Gruben schließen lässt.
Angeschnitten gezeichnet wurde hier auch der Kellerplan des westlichen Nachbargebäudes A 306 mit straßenparallelem Tonnengewölbe.

Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:

A 305
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv und geriegelt, mit 3 gerieg. Gbln., auch vorn 1,5' überbt., an Nr. 306 keine Wand.
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: Fundation und Keller

Ergänzungsband S. 93/ 94:
Das ,,Wohnhaus wurde durchgreifend verbessert, weshalb der Anschlag erhöht wird.
Als unzerstörbar angesehen: wie bisher

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