Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Alte Münsterbauhütte

ID: 142916958320  /  Datum: 16.06.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Herrenstraße
Hausnummer: 30
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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123

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die älteste identifizierbare Darstellung der Liegenschaft Herrenstraße 30 gibt Gregor Sickinger in seinen beiden Stadtansichten (Großer und Kleiner Sickinger Stich) von 1589.
Die Vogelschauansicht von Job Korntawer (1607/08) bietet keine detaillierte Sicht auf die Häuser. Die Ansicht von Matthäus Merian (1643) nimmt den Kleinen Sickinger Stich als Vorlage. Der sogenannte Pergamentplan (um 1713) bietet eine erste detailliertere Ansicht. All diese Stadtansichten kranken jedoch daran, dass sie die Stadt von Westen zeigen, so dass die Münsterbauhütte durch die Bebauung am Münsterplatz verdeckt ist.
Die Vogelschau von Lerch (1852) ist zwar vom Schlossberg, also von Osten aufgenommen, aber hier verdeckt ein großer Baum auf dem Vorplatz die Sicht auf das Haus.

Historische Daten:
1. H. 12. Jh.: Bau des Konradinischen Münsters (Bau I)
nach 1200: Bau des Bertoldinischen Münsters (Bau II)
1354: Baubeginn des spätgotischen Chores
14. Jh.: „Steinhütte“ (Kalchthaler 2006, 154)
vor 1473: Sigfrit Goldschmied von Waldkirch 6 Pf., Johannes Spät der Kürschner 6 Pf.
(Herrschaftsrechtbuch 1473-1505, SAF E 1 A IV d 1, fol. 43v-44v)
vor/um 1473: Dinckler, Sidel von Straßburg
(Herrschaftsrechtbuch 1473-1505, SAF E 1 A IV d 1, fol. 43v-44v)
1492: Bürgerschaft („Cives in summa“)
(Herrschaftsrechtbuch 1473-1505, SAF E 1 A IV d 1, fol. 43v-44v)
ab 1515: Verlegung des Friedhofs vom Münsterplatz in die nördliche Vorstadt Neuburg
1558: U(nserer) L(ieben) Frauen Bau Steinhütten (Bauhütte des Münsters)
1565: Sancta Maria in Summa Von Unser Frowen Hauß 9 Pfennig
Cives In Summa wird Steinhütte 1 Schilling
(Herrschaftsrechtbuch 1565, SAF E 1 A IV d 4, fol. 40v-41v)
1589: Stadtansicht von Westen (Großer und Kleiner Sickinger Plan)
1605: Bittgesuch der Turmwächter (StAFr C1 Kirchensachen 21 Nr. 1)
1607: Bittgesuch des Turmwächters Martin Städle (StAFr C1 Kirchensachen 21 Nr. 1)
1608: Holz für die Wohnung der Turmbläser auf der Steinhütte (Ratsprotokoll 1607-08, fol. 505)
1713: Stadtansicht von Westen im barocken Festungsgürtel (Pergamentplan)
1773: Beschreibung der öffentlichen Gebäude Freiburgs (StAFr C1 Kirchensachen 21 Nr. 1)
1775: Der Rat von der Steinhütte 2 Kreuzer Nr. 893
mehr 2 Kreuzer Nr. 894
(Herrschaftsrechtbuch 1775, SAF E 1 A IV d 5, S. 156-159)
1806: Münsterfabrik, zu Nr. 282 (Flamm 1903, 112)
1836: Turmwächterwohnung, Nr. 842 (Flamm 1903, 112)
1867: Münsterhütte, Herrenstr. Nr. 30 (Flamm 1903, 112)
1890: Baumaßnahmen (Kempf 1925, 24)
1898: Außentreppe bereits abgebrochen (Korth 1898, 209)
1910-12: „Neue Münsterbauhütte“ an der Schoferstraße (Kalchthaler 2006, 156)
bis 1956: Werkstatt in der „Alten Münsterbauhütte“ (Kalchthaler 2006, 156)

Vorgängerbebauung:
Ursprünglich dürften auf dem heutigen Vorplatz zwei Vorderhäuser an der Herrenstraße gestanden haben, wie heute noch auf den Nachbargrundstücken im Norden und Süden. Das heutige Areal der „Alten Münsterbauhütte“ war damals wohl Hofbereich. Die ersten namentlich bekannten Eigentümer waren Sigfried, Goldschmied von Waldkirch, und der Kürschner Johannes Spät. Sie lebten vor 1473. Nach mehreren Zwischenbesitzern gelangten die Häuser um 1492 in den Besitz der Stadt Freiburg(StAFr E 1 A IV d 1, fol. 43v-44v).

Münsterbauhütte:
Das Steuerbuch von 1565 nennt Stadt und Münster als Eigentümer des Anwesens und gibt den Vermerk, dass hier die „Steinhütte“ eingerichtet wurde (StAFr E 1 A IV d 4, fol. 40v-41v). Die in den älteren Steuerbüchern genannte „Steinhütte“ dürfte am Münsterplatz gelegen haben und war wohl identisch mit dem eingeschossigen Pultdachbau, den der Große Sickingerstich zeigt.
Die Nennung von Zimmermannsarbeiten im Jahre 1600, „wie man hat die hütten aufgericht“ und „von wegen der steinhütten“, könnte sich auf das Erdgeschoss der heutigen „Alten Münsterbauhütte“ beziehen (Kempf 1925, 23f.) oder auch auf eine andere, temporär aufgestellte Steinmetzwerkstatt.
Archivalisch kann als gesichert gelten, dass vor der Einrichtung der Obergeschosswohnungen für die Turmwächter bereits eine Steinhütte am Platz der heute sogenannten „Alten Münsterbauhütte“ bestand. Erstmals 1565 werden Planungen zur Einrichtung einer neuen „Steinhütte“ genannt. Ob es sich dabei um die Umnutzung bestehender Bauten oder den Neubau des heutigen Erdgeschosses handelt, ist zurzeit noch unklar. Möglicherweise entstand das Geschoss auch erst 1600. Die unterschiedliche Gestaltung der Fenster- und Türgewände könnte auf eine Zweiphasigkeit der Bauentwicklung hinweisen. Zugehörig zum Ursprungsbau wären demnach das Erdgeschoss mit den großen, segmentbogigen Öffnungen zur Herrenstraße und das Doppelfenster im Nordgiebel.

Turmwächterwohnung:
Von 1605 und 1607 sind zwei Bittgesuche der Münsterturmwächter überliefert, die um eine Wohnung nahe beim Münster bitten (StAFr C1 Kirchensachen 21 Nr. 1). Im Dezember 1608 wird die Steinhütte für die „Behausung“ ausgewählt und Anweisung vom Stadtrat gegeben, Holz für den Bau bereitzustellen (StAFr Ratsprotokoll 1607/08 fol. 505). In dem folglich um 1609/10 neu errichteten Obergeschoss wurden zwei Wohnungen mit Stube, Küche, Kammer, Dachboden und jeweils separatem Zugang eingebaut.

Spätere Veränderungen:
Nach Aufgabe der städtischen Münsterpflegschaft kam es nach 1820 und 1860 zu Streitigkeiten zwischen Stadt und Erzbistum um Besitzansprüche an der „Alten Münsterbauhütte“ (Mühleisen 1998). Sie konnten erst 1901 durch die horizontale Teilung des Gebäudes gütlich geklärt werden. Das Obergeschoss verblieb im Besitz der Stadt und diente bis 1915 als Dienstwohnungen der Turmwächter. Danach wurde es als Mietwohnung genutzt. Das Erdgeschoss wurde auch nach der Einweihung der „Neuen Münsterbauhütte“ (1912) noch als Werkraum genutzt (bis 1956).
Der Außenzugang der südlichen Wohnung wurde um 1890 aufgegeben (Kempf 1925, 24). Damals dürften auch die Stuben vergrößert und die Zwischentüren im Flur eingebaut worden sein.


1. Bauphase:
(1100 - 1199)
Bau des Konradinischen Münsters (Bau I)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Dom, Münster

2. Bauphase:
(1200 - 1299)
Bau des Bertoldinischen Münsters (Bau II)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Dom, Münster

3. Bauphase:
(1300 - 1399)
Im 14. Jh. wurde die „Steinhütte“ erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

4. Bauphase:
(1354)
1354 Baubeginn des spätgotischen Chores
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Dom, Münster

5. Bauphase:
(1515)
ab 1515 Verlegung des Friedhofs vom Münsterplatz in die nördliche Vorstadt Neuburg
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sepulkralanlagen
    • Friedhof

6. Bauphase:
(1608)
1608 wird die "Steinhütte" für die "Behausung" augewählt
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

7. Bauphase:
(1609 - 1610)
Für die "Neu"-Errichtung wurde Holz für den Bau bereitgestellt.
In dem demnach um 1609/10 neu errichteten Obergeschoss wurden zwei Wohnungen für die Turmwächter mit Stube, Küche, Kammer, Dachboden und jeweils separatem Zugang eingebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

8. Bauphase:
(1890)
Der Außenzugang der südlichen Wohnung wurde um 1890 aufgegeben (Kempf 1925, 24). Damals dürften auch die Stuben vergrößert und die Zwischentüren im Flur eingebaut worden sein.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1901)
Eine horizontale Teilung der "Alten Münsterbauhütte" erfolgte, da es zum Streit um den Besitzanspruch zwischen Stadt und Erzbistum kam.
Das Obergeschoss verblieb im Besitz der Stadt und diente bis 1915 als Dienstwohnungen der Turmwächter. Danach wurde es als Mietwohnung genutzt. Das Erdgeschoss wurde auch nach der Einweihung der „Neuen Münsterbauhütte“ (1912) noch als Werkraum genutzt (bis 1956).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Sakralbauten
    • Wirtschaftsbauten

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Alte Münsterbauhütte in 79098 Freiburg, Altstadt (22.06.2016)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorsiche Untersuchung
  • Restauratorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die „Alte Münsterbauhütte“ liegt zwischen Herrenstraße und südlichem Münsterplatz in der oberen Altstadt, östlich des Münsters. Sie ist von der Straße um die Tiefe der Nachbarhäuser zurückversetzt. Im Süden grenzt sie an den Hof des Hauses Herrenstraße 32. Westlich liegt das Haus Münsterplatz 44, dessen hoher Giebel den nördlichen Teil der „Alten Münsterbauhütte“ überragt. Der südliche Teil grenzt an den Hinterhof von Nr. 44
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Die zweigeschossige, breitgelagerte „Alte Münsterbauhütte“ weist eine Grundfläche von ca. 7 x 19m auf. Ihre Hauptfassade ist zur Herrenstraße gerichtet (Ostfassade). Das steinerne und verputzte Erdgeschoss besitzt einen breiten Eingangsbogen und zu beiden Seiten große, gekuppelte Rundbogenfenster auf. Ein einzelnes Fenster sitzt weiter links. Die Gewände sind gekehlt mit zweistufigem Ablauf. Das Obergeschoss weist ein Zierfachwerk mit profilierter Schwelle und einer Fensterbank auf sowie Zierformen an den Brüstungsstreben und Kopfbügen der Ständer, die über hohe Fußstreben verfügen. Zwei Drillingsfenster mit Kreuzstock und besonders aufwendig gestalteten Brüstungsfeldern sitzen etwa in der Mitte. Rechts und links von ihnen befinden sich jeweils zwei Zwillingsfenster. Ein weiteres Fenster auf der linken Seite ersetzt eine Tür, deren Türständer sich zu beiden Seiten des Fensters erhalten haben .
Die rechte, nordöstliche Hausecke besteht aus Werksteinen und ist im unteren Drittel abgefast und mit einem Prellstein geschützt.
Die verputzte Nordmauer an der Zufahrtsstraße zum Münsterplatz liegt in der Flucht des westlichen Nachbarhauses Münsterplatz 44. Sie weist auf der rechten Seite des Erdgeschosses eine Tür mit schlichtem, gefastem Sandsteingewände auf und daneben ein rechteckiges Doppelfenster mit entsprechend gestaltetem Sandsteingewände. Im Putz zeichnet sich oberhalb des Fensters ein großes Rechteck ab. Im Obergeschoss sitzt mittig ein einzelnes, vermauertes und rechts ein doppeltes Fenster mit steinernem Mittelpfosten und gekehltem Gewände mit profiliertem Ablauf. Die Gewändeform des linken Fensters konnte nicht geklärt werden ohne den schadhaften Fensterladen zu beschädigen. Daher wurde zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf eine Untersuchung des Fensters verzichtet. Im Inneren legte die restauratorische Untersuchung die aus Backstein bestehende Nischenlaibung frei.
Die Süd- und Westmauer sind zugleich Haus- und Hofmauern der Nachbarbauten. In der Westmauer zu Haus Münsterplatz 44 befindet sich eine heute vermauerte Türöffnung. Seine Türnische mit schräger Laibung ist zum Erdgeschoss der „Alten Münsterbauhütte“ ausgerichtet. Die Südmauer weist ein vergittertes Obergeschossfenster auf, das ehemals in den Hof von Herrenstraße 32 führte und heute ebenfalls vermauert ist.
Das Dach ist im südlichen Drittel als Satteldach ausgebildet. Hier grenzt das Haus an die beiden Nachbarhöfe. Das übrige Dach bildet ein hohes Pultdach, das sich weitgehend an den älteren Giebel des Nachbarhauses Münsterplatz 44 anlehnen kann. Lediglich im mittleren Drittel musste eine Zwickelmauer erstellt werden, während das Dach im Norden abgewalmt wurde und so unterhalb der Giebellinie des Nachbarn blieb.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss ist durch eine Fachwerkwand nördlich der Eingangstür quer geteilt. Der steinerne Sockel der Wand zieht in die Türnische der Westwand hinein. Gegenüber dem Eingang befindet sich in der Westwand eine segmentbogige Wandnische. Eine weitere segmentbogige Nische ist südlich des Eingangs in die Ostwand eingelassen. Südlich dieser Nische teilen moderne Wände mit einem wiederverwendeten Sandsteinbogen das südliche Geschossdrittel mit Nische und zwei Nutzräumen 0.5-0.6 ab. In der Nordwestecke ist der Treppenaufgang abgetrennt, so dass er nur von außen durch die Tür auf der Nordseite betreten werden kann.
Das Obergeschoss ist über eine steile Treppe erreichbar. Sie führt in einen Flur, der entlang der West- und Südmauer des Hauses führt. Oberhalb der Treppe liegt der ebenfalls steile Dachaufgang (eingeschobene Treppe). Von diesem Flur gehen sechs unterschiedlich große Zimmer ab. Ihre Wände bestehen aus zum Teil sichtbarem Fachwerk. Die ersten beiden Räume sind durch eine Öffnung miteinander verbunden. Im zweiten und fünften finden sich Hinweise auf eine ehem. Küchennutzung. Das dritte und vierte Zimmer springt um 0,25 bis 0,35 m in den Flur vor. Diese beiden Zimmer sind durch Drillingsfenster gekennzeichnet. Im südlichen, Richtung Herrenstraße abknickenden Flurbereich sind durch Leichtbauwände eine Toilette und Wandschränke abgeteilt. In der Südwestecke steigt eine zweite Dachtreppe an (gebrochene, eingestemmte Treppe mit Winkelstufen).
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Pultdach
    • Satteldach
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Dach ist im südlichen Drittel als Satteldach, im übrigen Teil es als Pultdach mit Abwalmung nach Norden ausgebildet. Das Dachwerk besteht aus 5 Voll- und 17 Leergebinden mit einem einfachen stehenden Stuhl. Das Pultdach weist außerdem eine Firstpfette auf, die als Stichbalken an der Westmauer entlang zieht. Sie ruht auf Konsolhölzern bzw. -ständern, die auf den im Westen in die Mauer eingelassenen Kehlbalken stehen. Die Abbundzeichen an Rofen und Sparren (II-XXII) und den Kopf- und Fußbügen der Stuhlständer laufen von Norden nach Süden durch. Die Bundseite liegt bei den Sparren und Rofen im Süden. Im Norden und im Bereich des Dachfußes wurden einige Sparren erneuert.
Das Dachgeschoss ist durch zwei Fachwerk-Querwände in drei Bereiche geteilt. Der hohe nördliche Dachraum weist unterhalb des zweiten Kehlbalkens den Rest einer Wandkonstruktion mit gefasten Türständern auf. Die Schwelle zieht gegen die Fußstrebe der Stuhlsäule. Die Querwand zur südlichen Dachhälfte weist keinen Durchgang auf. Die Wandriegel sind mit dem Rofen (Abbundzeichen „X“) verzapft und mit Holznägeln gesichert. Die gleiche Holzverbindung weisen die Ständer unter- und oberhalb des Kehlbalkens auf. Eine zweite Fachwerkwand mit Durchgang ist am Übergang zwischen Pult- und Satteldach eingebaut. Ihre konstruktiven Hölzer weisen keine Verzapfung mit dem Sparrenpaar („XV“) auf. Der Kehlbalken wurde hier erneuert. Auf der Oberseite des westlichen Sparrens findet sich ein heute zugesetztes Zapfenloch. Nördlich der Fachwerkwand ist oberhalb einer Strebe eine zweite Wand als Giebel des Pultdachs eingefügt worden.

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