Rebmannhaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Kirchstraße |
Hausnummer: | 18 |
Postleitzahl: | 70839 |
Stadt-Teilort: | Gerlingen |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Ludwigsburg (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8118019004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Kirchstraße 42 (70839 Gerlingen)
Wohnhaus, Weilimdorfer Straße 7 (70839 Gerlingen)
Bauphasen
Das heutige Erscheinungsbild des Rebmannhauses ist das Ergebnis einer Umbauphase in den Jahren um 1759 +/- 5 (d). Danach ist bewiesen, dass das Gebäude nicht von vorneherein ein Bauernhaus war.
Im Bereich der Durchfahrt kann man an den ehemaligen Wandrähmen alte Dechselnuten für die Stakungen ehemaliger Riegelfelder und (z. B. über der Einfahrt) Zapfenlöcher ehemaliger Pfosten und Streben einer früheren Außenwand erkennen.
Mit dieser Beobachtung wird auch endlich der Versprung der Fachwerkwand in der Durchfahrt plausibel, mit dem man den rückwärtigen Teil der Wand in einen Deckenbalken einzapfen konnte, was man zur Straße nicht wollte, um die Öffnung der Durchfahrt nicht zu eng werden zu lassen.
Der flachgedeckte Keller samt dem etwas verquetschten Kellerzugang ist mit Sicherheit auch erst eine Zutat der großen Umbauzeit.
Die Analyse der inzwischen von späteren Verkleidungen befreiten Konstruktion im inneren des Hauses ergab, dass der Grundriss im EG erst aus einer Umbau- und Umnutzungsphase des Hauses stammt. Das Erdgeschoss bzw. Hochparterre war ursprünglich ein einziger zweischiffiger und dreijochiger Raum, der die gesamte Grundfläche des Hauses einnahm.
Man erkennt dies noch an vielen Einzelheiten; so an dem Mittelunterzug, der als ein durchlaufendes Holz von Giebel zu Giebel spannt und ursprünglich an den Drittelpunkten von zwei untergesetzten Holzsäulen getragen worden ist. Im Inneren des Erdgeschosses zeichnet sich im Deckenfeld des ehemals mittleren Jochs der straßenseitigen Haushälfte ein altes, zugesetztes (Treppen- (?)) Loch ab, das zu einer vergleichsweise steilen Treppe passt. Dechselnuten in den Deckenbalken bei den Stützen an den Drittelspunkten verweisen auf ehemalige Zwischenwände, die es dort entweder von Anfang an gab oder erst zu einem späteren Zeitpunkt, aber noch vor dem Umbau zum Bauernhaus.
Da im Obergeschoss nur an der Rückseite, am östlichen Giebel und im Inneren des Hauses noch ursprüngliche Fachwerkwände erhalten sind - das Fachwerk des ganzen Westgiebels und der straßenseitigen Hausfront sind erst in der Barockzeit oder im frühen 19. Jh. erneuert worden - sind Aussagen zur ursprünglichen Raumnutzung im Obergeschoss nur noch schwer möglich.
Es hat aber - auch hier - den Anschein, als ob der Wohngrundriss der Rebmannzeit erst das Ergebnis eines Umbaus war, denn es fehlen hier die sonst typischen Elemente einer Stuben- und Küchen-Situation, die man in Häusern des 16. Jh. antrifft.
Die Baugeschichte des Rebmannhauses ist weit vielschichtiger, als bislang angenommen wurde. Wozu dieses Haus in der ersten Zeit genutzt worden war, bleibt vorerst im Dunkeln.
Auf jedem Fall wurde das Haus erst durch einen Umbau (vermutlich 18. Jh) zu einem Bauerhaus umgebaut. Die dabei geschaffene Durchfahrt könnte man vielleicht als ein Indiz für eine neue und engere Parzellierung interpretieren, wie sie bei der Realteilung eines zuvor größeren Grundstückes enstehen könnte.
(1754 - 1764)
Im Bereich der Durchfahrt kann man an den ehemaligen Wandrähmen alte Dechselnuten für die Stakungen ehemaliger Riegelfelder und (z. B. über der Einfahrt) Zapfenlöcher ehemaliger Pfosten und Streben einer früheren Außenwand erkennen.
Mit dieser Beobachtung wird auch endlich der Versprung der Fachwerkwand in der Durchfahrt plausibel, mit dem man den rückwärtigen Teil der Wand in einen Deckenbalken einzapfen konnte, was man zur Straße nicht wollte, um die Öffnung der Durchfahrt nicht zu eng werden zu lassen.
Der flachgedeckte Keller samt dem etwas verquetschten Kellerzugang ist mit Sicherheit auch erst eine Zutat der großen Umbauzeit.
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Datierung der Umbauphase
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
Zonierung: