Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnstallhaus

ID: 126298141719  /  Datum: 23.02.2016
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Obergasse
Hausnummer: 19
Postleitzahl: 70771
Stadt-Teilort: Leinfelden-Echterdingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116078001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,6887° nördliche Breite, 9,1653° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Waldhornstraße 10 (70771 Echterdingen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohnstallhaus Obergasse wurde um das Jahr 1682 erbaut. Die Primärkonstruktion im massiven Erdgeschoss sowie in den Fachwerkgeschossen und das gesamte Dachtragwerk sind noch weitestgehend aus dieser Zeit erhalten. Allerdings wurde um 1900 die Stalldecke durch eine preußische Kappendecke ersetzt. Außerdem wurden um 1930 zahlreiche Wände im Obergeschoss mit Leichtbetonsteinen neu ausgefacht oder gänzlich neu aufgemauert.


1. Bauphase:
(1682)
Erbauung des Wohnstallhauses
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1900)
Ersetzung der Stalldecke durch eine preußische Kappendecke
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

3. Bauphase:
(1930)
Mauerrechnung vom 26.10.1930.
Um 1930 wurden zahlreiche Wände im Obergeschoss mit Leichtbetonsteinen neu ausgefacht oder gänzlich neu aufgemauert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Gebäudes von Nordosten (2013) / Wohnstallhaus in 70771 Leinfelden-Echterdingen (15.10.2013 - Markus Numberger, Esslingen)
Abbildungsnachweis
Bauphasenplan vom Obergeschoss / Wohnstallhaus in 70771 Leinfelden-Echterdingen (30.10.2013 - Markus Numberger, Esslingen)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Gefügekundliche Untersuchung und dendrochronologische Altersbestimmung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Obergasse 19 befindet sich am südwestlichen Rand des historischen Ortskerns von Echterdingen. Wie auf dem Primärkatasterplan von 1827 noch deutlich zu erkennen ist, bildete dieses Wohnhaus einst - zusammen mit einer rückwärtig stehenden Scheune - ein offenes Winkelgehöft. Die beiden Nebengebäude (Hopfentrockenhaus und Nagelschmiede) wurden erst in den 1880er Jahren errichtet. Die Scheune wurde in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts durch ein Wohnhaus ersetzt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges Wohnstallhaus mit massiver Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen und einem Spitzboden unter einem Satteldach ab.
Die Dachgeschosse stoßen an der nördlichen Giebelseite jeweils vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude besitzt im nordwestlichen Bereich einen kleinen Gewölbekeller; darüber hinaus ist das Haus nicht unterkellert.
In allen Geschossen ist die historische Grundrissstruktur noch gut ablesbar. Das Gebäude ist in drei Quer- und zwei Längszonen untergliedert.
Im Erdgeschoss wird die südliche Querzone von einem Stallbereich eingenommen, der inzwischen mit einer preußischen Kappendecke überdeckt wird. Die mittlere Querzone nimmt das Treppenhaus auf. Die nördliche Querzone nimmt einen Abstellraum und den halb eingetieften Gewölbekeller auf.
Im Obergeschoss ist diese Grundrissgliederung identisch, wobei sich hier die eigentliche Wohnebene des Gebäudes befindet. In der mittleren Querzone die Erschließungs- und Küchenzone. In der nördlichen und südlichen Querzone jeweils die Wohn- und Schlafräume.
Das 1. Dachgeschoss wurde - wohl in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts - zu Wohnzwecken ausgebaut. Auch hier ist die Grundrissgliederung noch vorhanden.
Das 2. Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
An historischer Ausstattung hat sich leider nichts Nennenswertes erhalten. Dennoch ist die gute Überlieferung der historischen Grundrissstruktur sowie die komplette Fachwerkkonstruktion aus Eichenholz (mit Zierfachwerkelementen am nördlichen Giebel) als bemerkenswert zu erwähnen.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Innenwand aus Holz
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
Konstruktion/Material:
Die massiven Außenwände des Erdgeschosses wurden weitestgehend aus Bruchsteinen mit teils größeren, hammerrecht gearbeiteten Steinen errichtet. Die darüber sitzenden Wände des Obergeschosses und die Giebeldreiecke der Dachgeschosse wurden als Fachwerkkonstruktion aufgerichtet und sind - abgesehen von Erneuerungen der 1930er Jahre - weitestgehend mit Bruchsteinen ausgefacht. Das Dachtragwerk wurde im 1. Dachgeschoss als zweifach liegende Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug errichtet. Das 2. Dachgeschoss zeigt eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion. Die gesamte hölzerne Konstruktion ist mit verzapften Holzverbindungen erbaut wurden. Bemerkenswert ist die nahezu durchgängige Verwendung von Eichenholz. Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben und römischen Zahlzeichen konnten an den Stuhlstreben nachgewiesen werden. Die Abbundzählung spricht für eine einheitliche, zeitgleiche Errichtung des gesamten Dachtragwerkes.

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