Scheune
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Dorfstraße |
Hausnummer: | 17 |
Postleitzahl: | 71549 |
Stadt-Teilort: | Auenwald |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Rems-Murr-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8119006001 |
Flurstücknummer: | 36 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,9273° nördliche Breite, 9,5356° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das zum Untersuchungsobjekt gehörende Hauptgebäude Dorfstr. 17 dürfte zumindest noch aus dem 17. Jahrhundert stammen. Eine Klärung des Baualters wäre aus baukundlicher Sicht wünschenswert, weil in der Dachkonstruktion für die Region interessante Aussteifungsfiguren benutzt worden sind.
Die primäre Scheune dehnte sich lediglich über drei Zonen aus. Der Stall links der Tenneneinfahrt ist wohl bereits wenige Jahre nach der Errichtung des Primärbaus zu klein geworden, woraufhin der Baukörper nach Norden vergrößert worden ist.
Dabei haben die Zimmerleute den vorhandenen Nordgiebel abgetragen und um rund 6 m nach Norden versetzt wieder aufgeschlagen, nachdem der Stall und der Bergeraum vergrößert worden war. Im Dach wurde lediglich eine weitere Stuhlachse und ein weiterer Windverband eingefügt.
Der verputzte Anbau links vor dem Scheunentor ist eine Zutat des 20. Jahrhunderts. Er diente als Milchkammer.
Über der Stalltür (links) im Sturz befindet sich die einzige aufgefundene Inschrift:
„Johannes Brenner 1842“
Das Türgewände ist hier zweitverwendet. Die Inschrift könnte das Baujahr der primären Scheune benennen.
(1842)
„Johannes Brenner 1842“
Das Türgewände über der linken Stalltür mit der Inschrift "Johannes Brenner 1842" wurde zweitverwendet und könnte das Baujahr der primären Scheune benennen.
(1842 - 1899)
(1900)
(1900 - 1950)
Der nach links wegziehende Bau ist eine spätere Zutat aus der 2. H. des 20. Jhdts., mit dessen Errichtung der vorbeschriebene Anbau an seiner Ostwand „teilsaniert“ wurde. Erneuerung des Mauerwerks.
Die südlichste Partie kann als vierter Anbau bezeichnet werden, welcher wohl nur wenige Jahre nach dem Dritten folgte.
(1960 - 1970)
unter einem Blech-Schleppdach an der Südostecke.
Mit einem aufgehängten Blechdach erhielt der Ladewagen und die mechanische Mostpresse wohl in den 1960iger Jahren einen Witterungsschutz.
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
Zonierung:
Auf die als Mauerwerk im Stallbereich verwendeten Sandsteinquader hat sich der Ammoniak/ Schwefel/ u. a. - Mix der Stallausdünstungen in Verbindung mit Jahrzehnte langer Stallfeuchte bereichsweise stark zerstörend ausgewirkt. In Bereichen, in welchen letztlich noch Zemente zum Einsatz kamen, um etwas anzubetonieren oder Ausbrüche zu flicken, sind starke mineralische Salzauswürfe zu beobachten, die z. T. bis in den Kern des Mauerwerkes reichen. Starkes Absanden der Steinoberflächen und Frostbrüche von überfeuchtetem Steinmaterial sind die Folge. Der Stalleinbau wird von der einstigen Stallentwässerung insbesondere in geruchlicher Hinsicht beherrscht, weil hier in dem mit dem Entwässerungskanal direkt verbundenen Jauchebehälter im Hof noch aktuell Jauche gelagert wird und der Graben deshalb bis in den Stall hinein voller Gülle steht.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Holzgerüstbau
- allgemein
Der eigentümliche Bogen im Fachwerk hält eine Unikatsstellung im Scheunenbau unserer Region. Die Hölzer sind mit den Ständern, Riegeln und Streben verblattet und mit Nägeln in diesen Verblattungen gesichert. Die ursprüngliche Absicht des Zimmermanns war wohl, das aufgeschlagene Fachwerk in sich stabil und gegen Durchbiegung so lange gesichert zu halten, bis die darunter aufzurichtende Mauer kraftschlüssig unter der Schwelle stand. Ein andere Erklärung dieses Phänomens scheidet aus.
Bemerkenswert ist die Mauerarbeit an diesem Objekt. Nahezu fugenlos und lagig gesetzte Sandsteinblöcke schließen oben mit einem aufwändig gearbeiteten Sandsteingesims (die Steinkanten sind reliefartig herausgehoben) ab. Die Ausriegelung geschah mit Bruchstein in Kalkmörtelverlegung. Der Deckputz ist zweilagig aufgebracht und erhielt einen himmelblau pigmentierten Kalkanstrich.