Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Gast- und Wohnhaus

ID: 105056428818  /  Datum: 05.08.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Obere Laube
Hausnummer: 69
Postleitzahl: 78426
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,6601° nördliche Breite, 9,1716° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

1. Bauphase:
(1324)
Errichtung des dreigeschossigen Vorgängerbaus auf der Stadtmauer (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1822)
Eine weitere Umbaumaßnahme bezieht sich auf die rückwärtige, in den Hofraum orientierte Gebäudeerweiterung. Sie erfolgte um das Jahr 1822 (gk / d) und führte zu einer Dachanhebung, verbunden mit dem Verlust der unteren Altrofenabschnitte.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Längsschnitt / Gast- und Wohnhaus in 78426 Konstanz (2016 - Lohrum, Burghardt; Bauforscherische Dokumentation)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation
  • Restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich im Kern um einen dreigeschossigen Massivbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Winkel von Oberer Laube und der davon in Richtung Osten abzweigenden Hieronymusgasse stehend, besitzt das Gebäude ein leicht asymmetrisches Satteldachprofil mit einem zur Gasse orientierten Fachwerkgiebel. Im Zuge der westlichen, parallel zur Oberen Laube verlaufenden Traufwand überbaut das Gebäude Teile der Stadtmauer des 13. Jahrhunderts, während es sich im Norden an den Nachbarbau Obere Laube 67 anlehnt. An die Osttraufe schließt sich ein kleiner Hof mit einem niedrigen und modernen Nebengebäude an. Der an der Oberen Laube vorhandene Zugang erschließt die Wohngeschosse; der an der Gasse liegende Zugang führt in eine im Erdgeschoss vorhandene Gastwirtschaft.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Quader
    • Wacken/Kiesel
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Rofendach
Konstruktion/Material:
Ältester erkannter Bauteil ist ein im Erdgeschoss angetroffenes Quadermauerwerk. Es befindet sich in der Süd- West- Ecke und reicht in seiner Höhe bis in das 1.Obergeschoss. Offensichtlich mit dem Bau des untersuchten Gebäudes ausgebrochen, handelt es sich um einen Eckverband, dessen nördliche Mauerflucht sich ursprünglich nach Osten erstreckte. Ob es sich bei diesem Befund um die Ecke eines älteren Vorgängergebäudes (Torbau?) handelt oder ob die Mauerteile im Verband mit dem unter Putz liegenden Eckpfeiler stehen, ist z. Z. nicht näher einzugrenzen.
An dem aufgenommenen Eckverband schließt auf Erdgeschosshöhe die, in Richtung Norden verlaufende, Stadtmauer an. Wohl in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zu datieren, zeichnet sich ihr Mauerverband durch die lagige Vermauerung von Wacken und Lesesteine aus.
Um das Jahr 1324(d) wird die Stadtmauer durch einen dreigeschossigen Massivbau überbaut. Von diesem Bau hat sich im Erdgeschoss der Rest der zugehörigen Gebälklage erhalten. Es handelt sich um weitgehend unbearbeitete Stämme aus Nadelholz, die in West- Ost- Richtung verlegt, nicht mehr in ihrer ursprünglichen Länge erhalten sind. Im Westen ehemals von einem auf Konsolen lagernden Streichbalken getragen und später durch einen Unterzug unterfangen, reichten sie im Osten wohl bis zu den beiden westlichen Stahlträgern, die in Verbindung mit den ablesbaren Mauerresten im Norden, den ursprünglichen Massivkern des Gebäudes begrenzen. Auf dem Gebälk haben sich Reste der bauzeitlichen, ca. 4,5 cm starken Dielung erhalten.
In die gleiche Zeit wie das Erdgeschossgebälk datiert das Gebälk über dem 1.Obergeschoss.
Ebenfalls in West- Ost- Richtung verlegt, lagert es im Westen auf einem ca. 5 cm dünnen Mauerholz. Es ist in die Massivwand eingemauert, wobei die Auflagerbereiche der Nadelholzbalken mit Schindeln ummantelt sind. In ihren Längen gekürzt, reichen noch drei der Balken bis zu der im Erdgeschoss vermuteten Massivbaubegrenzung.
Einzelne an den Deckenbalken aufgenommene Befunde lassen eine räumliche Gliederung dieses Massivkerns erkennen. So deuten die Stakungslöcher an der Unterseite des fünften Balkens von Nord den Verlauf einer Trennwand an, während die schrägen Ausnehmungen am selben und am südlich benachbarten Balken den Verlauf einer bzw. mehrerer zeitlich hintereinander folgender und nach Westen ansteigenden Treppenanlagen vermuten lassen. Eine weitere, wenn auch spätere Trennwand ist durch einen Balken weiter südlich belegt. Hierbei handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die nachträgliche Abtrennung des ursprünglich nach Norden offenen Herdraumes. Dieser lag offensichtlich in der Süd- West- Ecke, wo sich die Befunde mehrerer zugehöriger Rauchfänge verdichten.
In funktionaler Abhängigkeit mit dem Herdraum ist die Stube zu suchen. Im angetroffenen Zustand liegt sie östlich des Herdraumes, wo sie wohl die bauzeitliche Lage, aber nicht den ursprünglichen Zustand wiedergibt. Offenbar im 16. Jahrhundert neu gefasst, wurde die alte Bretter- Balken- Decke im restaurierten Zustand neu verlegt, wobei das östliche Auflager noch den Verlauf der älteren Massivwand wiedergibt.
Östlich der Stube und des Treppenhauses wurde keine Bausubstanz des 14. Jahrhunderts erkannt. Der älteste Bestand datiert hier in das 16. Jahrhundert, wobei das Auflager der in diese Zeit zu datierenden Deckenbalken die zugehörige Außenwand des Gebäudes fixiert.
Dieser Befund steht zum jetzigen Zeitpunkt im Widerspruch zur angetroffenen Dachkonstruktion. Wie das alte Gebälk des Unterbaus datiert sie in die Jahre um 1324(d) und überspannt den Unterbau von der Westtraufe bis zur Rückwand des 16. Jahrhunderts. Daran orientiert, ist die in das 16. Jahrhundert zu datierende Baumaßnahme als Ersatz eines älteren, gleichfalls in das frühe 14. Jahrhundert zu datierenden Bauteiles zu werten. Ob dieser massiv oder in Fachwerk ausgeführt war muss vorerst offen bleiben.
Bei dem Dachwerk selbst handelt es sich um ein Rofendach. Dessen nördlich Begrenzung bestand aus einem Fachwerkgiebel mit Flechtwerkfüllung, während die Ausführung des ursprünglichen Südgiebels unbekannt ist. In Anlehnung an die fehlende Längsaussteifung der mittelalterlichen Dachkonstruktion möglicherweise massiv, wird er wohl noch im 18. Jahrhundert durch den heutigen Fachwerkgiebel ersetzt.
Das tragende Gerüst des Dachwerkes ist auf dem Deckengebälk über dem 2. Obergeschoss abgezimmert. Zum Teil sichtbar, beziehen sich die östlichen Balkenenden auf die Rücktraufe des 16. Jahrhunderts und sind an ihren Enden im Neigungswinkel der zugehörigen Dachschräge abgeschrägt.
Auf dem Gebälk sind zwei in Nord- Süd- Richtung verlegte Schwellen verlegt. An den Unterseiten besitzen sie zwei Fälze zur Aufnahme der ehemaligen Dielung. Die nur noch partiell erhaltenen, bzw. zum Teil noch verkleideten Schwellen bilden das Auflager von hohen Gerüstständern, die in ihrer Anordnung zwei Längsbünde und einschließlich des Nordgiebels drei Querbünde ausbilden. Zur Vervollständigung der Längsbünde sind den Ständern Rähmhölzer aufgelegt. Auf ihnen entlasten sich die aufgenagelten Rofen, die in großem Umfang über den Längsrähmen auch gestoßen sind, bzw. waren. Damit die Längsbünde nicht nach innen kippen, erhielten sie quer verlaufende Distanzhölzer. Auf einem, den Distanzhölzern aufgelegten Schwellholz stehen kurze Gerüsthölzer. Sie reichen bis zum First und bilden mit dem das Rofenauflager bildende Firsträhm den oberen Längsbund aus.
Bei den Rofen handelt es sich um sogenannte Standrofen die mit ihren Fußpunkten zwei Rofenschwellen aufgestellt waren. Damit diese nicht nach außen ausweichen konnten, wurden sie mit kurzen, den Schwellen der Längsbünde aufgeblatteten Zughölzern gesichert. Orientiert an den vielen abgerutschten, auf der Rofenschwelle stehenden Rofen, kombiniert mit dem Fehlen der Zughölzern ist ersichtlich, dass sowohl die Rofenschwelle, wie auch einzelne Rofen nicht mehr der Erbauungszeit des Dachwerkes zuzuordnen sind. Gleichwohl handelt es sich um eine mittelalterliche Reparaturmaßnahme.
Eine Ursache für das am Dachwerk angetroffene Schadensbild sind die Stoßausbildungen der Längshölzer. Gemeint sind damit die Rähmhölzer der beiden unteren Längsbünde, wie auch die Schwelle und das Firsträhm des oberen Längsbundes. Die ausgeführten Stöße waren zu weich und bildeten quasi die Sollbruchstellen der quer zum First eingetretenen Dachwerksverformungen.
Eine zweite Schadenursache ist das schon angeführte Fehlen der Längsaussteifung. Sie führte offenbar zu einer Schiefstellung des Gassengiebels und in Verbindung mit den zwei notdürftigen Abstrebungen zu dessen Ersatz durch den vorhandenen Fachwerkgiebel.
Eine weitere Umbaumaßnahme bezieht sich auf die rückwärtige, in den Hofraum orientierte Gebäudeerweiterung. Sie erfolgte um das Jahr 1822 und führte zu einer Dachanhebung, verbunden mit dem Verlust der unteren Altrofenabschnitte.

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