Bauernhaus der ehem. Talmühle
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Talstraße |
Hausnummer: | 14 |
Postleitzahl: | 69493 |
Stadt-Teilort: | Großsachsen |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Rhein-Neckar-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8226107005 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Die Talmühle, auch Spitzer Mühle genannt, gehörte zum Marbacher Hof des Klosters Schönau. Vielleicht ist sie eine der beiden Mühlen, die in Lorscher Urkunden in Sachsenheim nachgewiesen sind. Der heutige Baubestand der fränkischen Hofanlage stammt größtenteils aus der Zeit zwischen 1818 und 1828. Dabei handelt es sich um eine Portalanlage, Wohngebäude und Nebengebäude mit Fachwerkgiebeln. Die Talmühle ist die einzige in der Umgebung, die als fränkische Hofanlage erbaut wurde.
Das Bauernhaus ist im Türsturz auf 1818 datiert. Das Wohnhaus wurde zusammen mit einer Scheune errichtet. Nur wenige Zeit später wurde das Wohn-Scheunen-Haus nach Süden um einen Stall erweitert. Vermutlich zu diesem Zeitpunkt wurde eine innere Verbindung zwischen dem Wohn-Scheunen-Haus und dem Stall erstellt. Im Zeitraum von 1875 bis 1925 wurde der an die Küche angebaute Backofen durch ein Fenster ersetzt und 1889 auf dem Hofplatz ein neuer Backofen errichtet. Vermutlich in dieser Zeit wurde die Küche vom Flur abgetrennt und die Wohnräume im Erdgeschoss erhielten einen flächigen Verputz über einem Putzträger, neue Fußböden und Fußleisten sowie teilweise neue Zimmertüren. In den Jahren 1986/87 erhielten die Küche und der Flur neue Wand- und Deckenverkleidungen, die additiv angebracht wurden; sie verdecken nachweisliche historische Putze und Farbgebungen. 1997 wurden ein Hauswirtschaftsraum und ein Badezimmer in einen Teil der Scheune eingebaut. 2003 folgte die Instandsetzung und Renovierung des Bauernhauses.
(1818)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
(1835)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
- Stallgebäude
(1875 - 1899)
(1986 - 1987)
(1997)
(2003)
Zugeordnete Dokumentationen
- Baudokumentation des Bauernhauses
Beschreibung
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
- Scheune
- Stallgebäude
Zonierung:
Der nach Süden anschließende Scheunenteil besteht aus einer Diele und einem nördlich angrenzenden Bereich für die erdlastige Lagerung von Heu, Stroh oder Getreide.
Im südlich an den Scheunenteil angebauten Stall wurde in Längsrichtung geteilt. Vom Hof aus führt der Weg ins Gebäude zunächst in einen Vorraum im östlichen Drittel, der als Stall genutzt wurde; ebenfalls als Stall dienlich waren die westlichen zwei Drittel dieses Bereichs.
Neben der ursprünglichen Haustür sind fast alle Innentüren aus der Bauzeit erhalten. Erhalten aus der Zeit der Errichtung sind auch die Fensterläden und Luken mit geschweiften Langbänder.
Die Nordostecke der Stube ist mit Wandvertäfelung aus senkrechten Brettern unterschiedlicher Breite ausgestattet, die von einer profilierten Leiste nach oben hin begrenzt wird.
Konstruktionen
- Mischbau
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Balkendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Türen
- besondere Bodenbeläge
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Lambris/Täfer
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Das Wohnhaus weist Dielenböden und Balkendecken auf. Die Decken sind mal mit Holzbrettern, mal mit Gipskartonplatten verkleidet. In der Scheune besteht der Fußboden aus einem unebenen Stampflehmbelag.
Im Erdgeschoss des Stalles ist der Boden mit Granitpflastern ausgelegt. Bei den Decken handelt es sich um eine Balkendecke mit in eine mittige Nut eingeschobene Wellen (mit Stroh und Lehm umwickelte hölzerne Staken), die unten und oben mit den Deckenbalken bündig verputzt und von unten übertüncht wurde.
Das Dachwerk von Wohnhaus und Scheune besteht aus zwei übereinander gestellten liegenden Stühlen mit 25 Gebinden im gebundenen System. Im Dachwerk gibt es fünf Bindergespärre, die der funktionalen Aufteilung des Hauses entsprechen.
Das Dachwerk des Stallanbaus ähnelt der Konstruktion des Haupthauses. Es besteht aus 13 Gebinden aus Deckenbalken und Sparren, zwei liegenden Stühlen übereinander und drei Binderspärren mit dem Haupthaus entsprechenden Aussteifungen.
Der nördliche Baukörper ist mit Satteldach überdacht, der anschließende Baukörper weist bei gleicher Breite eine geringere Firsthöhe und einen Krüppelwalm am Giebel nach Süden auf.