Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Synagoge mit Badehaus

ID: 371311139013  /  Datum: 04.11.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Mittelgasse
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 69502
Stadt-Teilort: Hemsbach

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Rhein-Neckar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8226031003
Flurstücknummer: 316
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Rathaus, ehem. Neue Schloß, Schlossgasse 41 (69502 Hemsbach )
Wohnhaus (69502 Hemsbach, Mittelgasse 22)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die ehemalige Synagoge wurde 1845/46 nach Plänen von V. Fuchs im Rundbogenstil errichtet. An der Südseite des Synagogenhofes wurde ein Badehaus mit rituellem Bad erbaut. Das über Zisternen ins Badehaus geleitete Wasser stammte von einem Brunnen im Hof.
Bei einem Dachstuhlbrand im Jahr 1895 wurde ein Teil des Gebälks zerstört, das kurzerhand auf gleiche Weise wieder aufgebaut wurde; das Dach wurde mit Tonfalzziegeln neu eingedeckt. 1906 wurden kleinere Umbauten und Renovierungen vorgenommen.
Die ehemalige Synagoge mit Badehaus war bis zum November 1938 religiöser Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde Hemsbachs. Die ursprüngliche Innenausstattung ist weitestgehend unbekannt, da sie in der Pogromnacht am 9./10. November 1938 vollständig zerstört wurde.
Im Jahr 1942 wurde die Synagoge von Privatleuten übernommen und diente zuerst als Werkstatt, dann als Matratzenfabrik. 1945 erhielt die westliche Stirnseite Beschädigungen durch Einschüsse. In den 1960er Jahren wurde in die ehem. Synagoge eine Zwischendecke eingezogen und Trennwände eingebaut; das Gebäude diente als Unterkunft für Gastarbeiter und deren Familien. Die Wohnungen verteilten sich wie folgt: im EG 2 Wohnungen, im OG 2 Wohnungen, im DG und Badehaus je 1 Wohnung.
Zwischen 1984-1987 folgte eine umfassende Wiederherstellung des Originalzustandes.
Der Betsaal wird nun für kulturelle Zwecke und das ehemalige Badehaus als Gedenkstätte für die ehemalige jüdische Gemeinde genutzt.


1. Bauphase:
(1845 - 1846)
Die ehemalige Synagoge wurde 1845/46 nach Plänen von V. Fuchs im Rundbogenstil errichtet. An der Südseite des Synagogenhofes wurde ein Badehaus mit rituellem Bad angefügt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Badhaus
  • Sakralbauten
    • Synagoge

2. Bauphase:
(1895 - 1900)
Bei einem Dachstuhlbrand im Jahr 1895 wurde ein Teil des Gebälks zerstört. Beim Wiederaufbau wurde das Dach mit Tonfalzziegeln neu eingedeckt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1906)
1906 wurden kleinere Umbauten und Renovierungen vorgenommen. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1938)
In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 wurde die ursprüngliche Innenausstattung vollständig zerstört. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1942 - 1960)
Im Jahr 1942 wurde die Synagoge von Privatleuten übernommen und diente zuerst als Werkstatt, dann als Matratzenfabrik. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Industrieanlage, Fabrik
    • Werkstattgebäude

6. Bauphase:
(1960 - 1984)
In den 1960er Jahren wurde in die ehem. Synagoge eine Zwischendecke eingezogen und Trennwände eingebaut; das Gebäude diente als Unterkunft für Gastarbeiter und deren Familien. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1984 - 1987)
1984 bis 1987 folgte eine umfassende Wiederherstellung des originalen Bauzustandes. (a)

Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1987 - 2009)
Der Betsaal wird nun für kulturelle Zwecke und das ehemalige Badehaus als Gedenkstätte für die ehemalige jüdische Gemeinde genutzt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Kino, Konzert-, Theaterhaus, Oper
    • Museum/Ausstellungsgebäude

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

ehem. Synagoge, historischer Plan, Grundriss, EG,
Urheber: Reidel, Friedrich (Architekt) / ehem. Synagoge mit Badehaus in 69502 Hemsbach
Badhaus, historischer Plan, Grundriss,
Urheber: Reidel, Friedrich (Architekt) / ehem. Synagoge mit Badehaus in 69502 Hemsbach

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumention mit Bestandsaufnahme

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehemalige Synagoge mit Badehaus wurde im alten Ortskern von Hemsbach erbaut.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Badhaus
  • Sakralbauten
    • Synagoge
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei der ehemaligen Synagoge handelt es sich um einen zweigeschossigen Putzbau. An der Südseite des Hofes steht das eingeschossige Badehaus.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Gebetsraum im östlichen Teil des Gebäudes ist durch 2 Säulenreihen in drei Schiffe unterteilt. Die Rundbogenfenster reichen bis ins obere Stockwerk, in dem sich die an drei Seiten umlaufende Frauenempore befindet. Im westlichen Teil des Gebäudes sind im Erdgeschoss das Schulzimmer und im Obergeschoss eine Lehrerwohnung mit drei Räumen untergebracht. Zwischen dem Raum der Synagogen und dem Schulzimmer befinden sich der Eingang mit angeschlossenem Treppenhaus. Das Portal zwischen beiden Gebäudeteilen wird von Halbsäulen flankiert.
Das Badehaus wird vom Hof aus über eine an der Nordseite angelegte drei Stufen hohe Treppe betreten. Auf eine Verbindungstür im südöstlichen Teil des Hauses folgt ein Raum, in dem ein Badekübel stand. Von diesem Raum aus führt eine Treppe zum tiefergelegenen eigentlichen Bad. In der Mitte des Hauses befand sich ein Feuerplatz mit zwei Öfen und Kesseln zum Aufwärmen des Wassers. Ein ausgeschiedener Raum an der Südwestseite des Hauses diente zur Lagerung des Feuerungsmaterials.
Im Badehaus waren vier Trockenaborte eingebaut, von denen einer dem Badehaus vorbehalten war. Die übrigen drei waren für die Lehrerwohnung sowie die Schul- und Synagogebesuchern vorgesehen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Synagogenraum gliederten mit 4 Fensterachsen mit großen Rundbogenfenstern, während der Wohnteil drei Achsen mit kleinen Rundbogenfenstern aufweist und einen ebenfalls rundbogig geschlossenen Eingang, dessen Oberlicht und Türflügel original erhalten sind. Über der Eingangstür befindet sich eine hebräische verfasste Inschriftentafel.
Die Empore wurde ehemals von Säulen getragen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Stein
  • Decken
    • Balkendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Konstruktion/Material:
Die verputzten Gebäude wurden aus Sandsteinbruchmauerwerk mit Backsteinen über den Fensterbögen errichtet. Die Raumtrennwände wurden aus handgezogenen und luftgetrockneten Backsteinen erbaut. Die Balken der Decken sind gekehlt und mit Strohlehm ausgestakt. Über das Gebälk und die Lehmgefache wurden Rohmatten gespannt (verputzt).
Das Becken des Bades war einst aus Steinen gemauert und mit Holz verkleidet.
Die Synagoge ist mit einem Satteldach und das Badehaus mit einem Halbwalmdach überdeckt.

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