Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Martinskirche, ev. Pfarrkirche, St. Martin

ID: 371217369310  /  Datum: 04.05.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Schulberg
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 72666
Stadt-Teilort: Neckartailfingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116041001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der romanische Bau der Martinskirche stammt aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, denn wie dendrochronologische Untersuchungen ergaben, sind die verbauten Hölzer des Mittelschiff-Dachstuhls 1110/11 gefällt worden, womit der Rohbau abgeschlossen gewesen sein dürfte. Dabei müssen die Werkleute der Neckartailfinger Kirche in unmittelbarer Verbindung zur Bauhütte des Hirsauer Reformklosters gestanden haben, denn sie ist in ihrer Struktur und Gestalt außerordentlich eng mit der Klosterkirche St. Aurelius verwandt. Um 1484 ersetzt das spätgotische Südportal der Martinskirche seinen Vorgänger, von welchem Reste der Rahmung noch erkennbar sind. Um 1501 wurde laut Inschrift der westlich vorgelagerte Glockenturm errichtet. Vermutlich kam im gleichen Zusammenhang auch das Abtragen der beiden baufälligen Westtürme auf Höhe der Seitenschiffe zustande und so unter den Pultdächern gefasst wurden. Die erheblichen Bauschäden, die in der Folge im westlichen Teil existierten und nach 1531/32 mit Bruchsteinmauerwerk erneuert wurden, sind wahrscheinlich auf die starke Neigung des gotischen Turmes zurückzuführen. Um 1702 kommt es zu einer Erneuerung des Obergadens und damit verbunden Teile des Dachgebälks, sowie das Pultdach des nördlichen Seitenschiffes. Das Dach des südlichen Seitenschiffes stammt schließlich aus dem 18./19. Jahrhundert, wo es auch zu einer jüngeren Binderunterkonstruktion im Mittelschiffdach kommt.


1. Bauphase:
(1100 - 1150)
Errichtung der romanischen Kirche (Dachstuhl 1110/11 d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1501)
vorgelagerter spätgotischer Westturm errichtet (1501 i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1702)
Erneuerung des Obergadens, das damit verbundene Dachgebälk sowie das nördliche Seitenschiffdach (1702 d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • gefügekundliche / dendrochronologische Untersuchungen und teilweise Neuvermessung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die evangelische Pfarrkirche zum Heiligen Martin erhebt sich am südlichen Talhang von Neckartailfingen, am linken Neckarufer.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Pfarrkirche
    • Probstei
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Die dreischiffige 27 Meter lange und 11,8 Meter breite Säulenbasilika wird von dem im Westen vorgelagerten, auffallend schiefen spätgotischen Glockenturm dominiert. Der sonst romanische Kirchenbau besitzt kein Querschiff und endet im Osten mit einem außen querrechteckigen Chor je Kirchenschiff.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das flachgedeckte Langhaus, mit lichten Maßen 16,4 Meter lang und 10,1 Meter breit, ist in drei Schiffe gegliedert, die jeweils in einer rundgewölbten, außenseitig jedoch rechteckig ummantelten, Absis enden. Monolithische Säulen mit Würfelkapitellen trennen das Mittel- von den Seitenschiffen. Die Raumproportionen lassen die Kirche sehr gedrungen wirken. Zwischen den beiden ursprünglichen Türmen im Westen befindet sich eine gewölbte Vorhalle, die den Zugang zur Kirche darstellt und darüberliegend eine Empore trägt. An diese Vorhalle ist der massive spätgotische Turm außen angefügt worden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die wesentlichen Teile des Langhauses und Chorbereiches, sowie Teile des Dachstuhles aus romanischer Zeit sind erhalten. Darüberhinaus besteht der Turm und das südliche Seitenportal aus spätgotischer Zeit, wodurch die ursprüngliche Westwerk bzw. das Portal verdeckt und verändert wurden.
Bestand/Ausstattung:
Zwei bedeutende Inschriften (Wappen mit Elefanten an Unterseite des Triumphbogens und Minuskeln an nördlicher Chorbogenseite) deuten auf Funktion der Kirche als Grablege der Stifterfamilien hin.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, l. geb. mit Sparrenschwelle
  • Dachform
    • Pultdach
    • Satteldach
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
Konstruktion/Material:
Der Bau zeigt nach außen hin ein offenes Mauerwerk aus großen sorgfältig gearbeiteten Sandsteinquadern ockerbraunen Farbtons. Der in der Gotik angefügte massive Westturm, der durch Senkungen geneigt ist, hatte erhebliche negative Auswirkungen auf die Stabilität des Kirchenmauerwerks, was deshalb in Teilen durch Bruchsteine ersetzt wurde. Die Dachkonstruktion des teils originalen Sparrendaches über dem Mittelschiff überspannte einst das gesamte Schiff einschließlich Chor, was möglicherweise eine andere Dachform zur Folge hatte als es heute der Fall ist. Die Seitenschiffe sind mit je einem Pultdach überdeckt, wobei das nördliche mit einer verblatteten Stuhlkonstruktion erneuert wurde.

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