Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnstallhaus

ID: 341213349495  /  Datum: 07.09.2005
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Heiligengasse
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 72117
Stadt-Teilort: Ammerbuch - Breitenholz

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Tübingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8416048002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohnstallhaus Heiligengasse 1 in Breitenholz mit Baujahr 1617 ist ein gut erhaltenes Beispiel für den Fachwerkbau des beginnenden 17. Jh. in Württemberg. Von der bauzeitlichen Substanz der Fassaden blieben am Hauptgiebel etwa 85 Prozent und an der Westtraufe etwa 70 Prozent ungestört erhalten. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, daß auch die bauzeitliche Befensterung aus kleinen gekuppelten Öffnungen noch weitgehend vorhanden ist und daß eine seltenere Begleiter-Farbfassung aus einem Zickzackband bzw. einer Schraffur befundet werden konnte.
Auch die Grundrißdisposition des Erstbaus ist komplett ablesbar und fast vollständig erhalten: Mit einer Ausnahme verlaufen fast alle Wände in den alten Fluchten. Von den bauzeitlichen Innenwänden überdauerten allerdings lediglich die der südlichen Gebäudehälfte die späteren Umbauten.
Das Gebäude gehört zum dreizonigen Grundrißtyp, zeigt jedoch im Obergeschoß mit dem großen Flurraum, dem hakenförmig abgehenden langen Gang zum Abort und der großen, ungeteilten Kammer in der nördlichen Querzone eine außergewöhnliche Ausformung der sonst üblichen Grundrißteilung.
Das Gebäude wurde nicht nur als Bauernhaus genutzt. Im 18. Jh. wurde zeitweilig dort auch eine Bäckerei mit Weinausschank betrieben. Als interessanter Befund sind diesbezüglich die ehemals zahlreichen Fensterbretter an den Fassaden zu nennen, die vermutlich zum Auskühlen der Backwaren dienten. Im 19. Jh. bewohnten in zwei Generationen Schreiner das Gebäude. Zwei Stubenvertäferungen stammen aus dieser Zeit.
Insgesamt ließen sich durch die gute Quellenlage die Besitzer des Gebäudes bis ins Jahr 1630 zurückverfolgen.


1. Bauphase:
(1617)
Errichtung des Gebaude Heiligengasse 1 in Breitenholz 1617 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus

2. Bauphase:
(1700 - 1800)
Tieferlegung der Kellerdecke, Reparatur der östlichen Haifte der Keller Nordwand, Erneuerung des nördlichen Giebeidreiecks im 18 Jh. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Bäckerei, Backhaus

3. Bauphase:
(1800 - 1850)
1. HäIfte 19. Jh. (g) : Einbau der Vertäferung in der EG- und OG-Stube: Erneuerung der Nord- und Westwand des Stalls
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1805)
um 1805 (d): Austausch des OG-Fachwerks am Nordgiebel
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1809)
ab 1809 (a): Branntweinbrennerei nachweisbar, Standort in der OG-Küche
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1813)
1813 (d): Erneuerung des EG-Fachwerk am Stubeneck
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1815)
1815 (i/a): Abbruch der Vorgngerscheune und Errichtung der vorhandenen Doppelscheune
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1835)
ab 1835 (a: zwei eiserne Ofen nachweisbar
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1841)
1841 (a): Erneuerung der nördlichen EG-Hälfte der Osttraufe in Ziegelmauerwerk
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1844)
1844 (a): Austausch und Vermauerung des Fachwerk als Feuerwand im Bereich der EG- oder OG- Küche. Weitere Ausmauerungen von Feuerwänden im Verlauf des 19. Jh.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1890)
1890 (a): Einbau eines heizbaren Zimmers, vermutlich in Raum 1.01 oder 1.07. Möglichweise damals Einbau einer Trennwand zwischen beiden Räumen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1893)
1893 ? (d): Erneuerung des OG-Fachwerks am Stubeneck und an der südlichen Hälfte der Osttraufe
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1900 - 1930)
Anfang 20. Jh. (gk): Im Stallbereich, Erneuerung der Decke, Erneuerung der Nordgiebelwand, Reparatur der Mauerkronen Ost und West sowie Einbau neuer Fenster.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(1907 - 1908)
1907/08 (a): Einbau einer Hopfendarre im OG-Flur und im darüber liegenden Dachbereich.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

15. Bauphase:
(1910 - 1930)
um 1920: Erneuerung fast aller Innenwände in der nördlichen OG-Hälfte
Betroffene Gebäudeteile:
keine

16. Bauphase:
(1911)
1911(d): Erneuerung der nördlichen Hälfte des OG-Fachwerks der Osttraufe
Betroffene Gebäudeteile:
keine

17. Bauphase:
(1950 - 2000)
2. Hälfte 20. Jh. (gk) : Reparatur der Südwestecke um den Abort, Reparatur Außentreppe und neuer Hauseingang, Einbau eines neuen Kamins, neue Fenster im EG und im OG-Flur
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht von Südwesten / Wohnstallhaus in 72117 Ammerbuch - Breitenholz
aktueller Flurkartenausschnitt / Wohnstallhaus in 72117 Ammerbuch - Breitenholz

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung, dendrochronologische Datierung, Auswertung der Archivalienauswertung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im alten Ortskern von Breitenholz an der Einmündung der Heiligengasse in die Raiffeisen- bzw. Müneckstraße auf einem leicht nach Norden ansteigenden Grundstück gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
    • Wohnstallhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossig, giebelständig an der früheren Haupstraße gelegen. An den rückwärtigen Nordgiebel schließt nach einem schmalen Bauwich eine Doppelscheune mit gleicher Firstausrichtung an. Das Obergeschoß und die Dachgeschosse kragen am Schaugiebel leicht vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zweischiffig dreizonige Gliederung mit nachträglichen Umbauten und Teilunterkellerung im Süden. Die Erschließung befindet sich in der Mittelzone, die Stube schließt mit Kammer im Süden daran an. In der nördlichen Zone im Erdgeschoß der ehemalige Stall in hallenähnlicher Struktur und darüber weitere Kammern.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude ist bis auf wenige Umbauten nahezu vollständig im bauzeitlichen Zustand von 1617 erhalten.
Bestand/Ausstattung:
Fachwerkfassungen in Form von schwarzen Begleitstrichen, Schrägstrichen (Südgiebel) und Zickzackband (Westtraufe) vorhanden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Stockwerkweise abgebundener Fachwerkbau auf einem Mauersockel. Am Südgiebel ist eine Eckquaderung aus großformatigen Steinen vorhanden. Das Dachwerk bestet aus vier Querbindern und einem doppelt stehendem Stuhl.

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