Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 341212409281  /  Datum: 07.10.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Mainstraße
Hausnummer: 82
Postleitzahl: 97896
Stadt-Teilort: Freudenberg/Main

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Main-Tauber-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8128039006
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Burgruine Freudenburg (97896 Freudenberg/Main)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde laut dendrochronologischer Datierung 1513/14 (d) errichtet.


1. Bauphase:
(1514)
1513/14 (d) wird das Gebäude mit zwei Vollgeschossen und einem zweigeschossigen Dach errichtet. Im EG ist nur ein rundbogiges, gefastes Tor mit Werksteingewände aus der ersten Bauphase erhalten. Die EG-Deckenbalken scheinen, jüngeren Querunterzügen nach zu urteilen, in Gebäudelängsrichtung zu verlaufen. Im OG stammt noch die Hauptkonstruktion, nicht mehr jedoch die Grundrissgliederung von 1513/14 (d). Eine Stuckdecke mit stilisierter Rosette über der Raummitte weist den zum Hof und zur Straße gerichteten, südwestlichen Eckraum als Stube aus. Auffällig ist jedoch, dass die westliche Stubenzone schmäler ist als jene östliche Flur-Küchen-Zone. Die Stubenzone war durch eine Querwand in zwei fast quadratische Räume untergliedert. In der Flur-Küchen-Zone fehlen bislang Untersuchungsergebnisse zur Grundrissgliederung.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1701 - 1800)
Im 18. Jh. wird der südöstliche Eckraum durch neue Fachwerkwände abgeteilt, wodurch die südwestliche Stube nach Osten vergrößert wird. Die Riegel der neuen Innenwände werden mit einem kurzen Blatt lediglich auf die durchlaufenden Riegel der Außenwände von 1513/14 (d) aufgelegt. Ein Beiständer oder eine Holznagelsicherung fehlen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1801 - 1850)
Im frühen 19. Jh. wird die Nordwand der Stube nach Süden versetzt, wodurch der Raum kleiner wird. Als eigentliches Wohnzimmer dient von da an vermutlich der nordwestliche Raum.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1851 - 1910)
Im EG werden die Traufwände und eine mittige Querwand aus hammerrechtem, roten Sandsteinmauerwerk erneuert. Die östliche Traufwand liegt schräg unter dem OG-Fachwerk sowie unter dem Dachwerk. An der Südost-Ecke sitzt das OG-Fachwerk direkt über der Ecke, im Norden liegt die Mauer dagegen ca. 50 cm weiter östlich. Die nördliche Giebelwand wird vollständig entfernt und das Haus wird bis an die Giebelwand des Nachbargebäudes geführt. Im OG wird ein geziegelter, im Dach schräg verzogener Kamin sowie ein in den östlichen Bauwich hineinragender Backofen errichtet. Der Kamin ersetzt an gleicher Stelle einen älteren Flechtwerkkamin, wie an dessen Nuten abzulesen ist.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1920 - 1940)
In den 1930er Jahren wird der Südgiebel im Dachbereich fast vollständig in Fachwerk erneuert (s). Nur die Sparren aus Bauphase 1 bleiben erhalten. Gleichzeitig wird im 1. DG mittig vor dem Giebel eine Kammer eingebaut. Die Datierung steht im Zusammenhang mit einer Art Déco Tapete, die als vorderste Schicht auf den verputzten Bimssteinausfachungen zwischen schwachdimensionierten, waldkantigen Nadelhölzern angebracht wurde. Auch die EG-Haustüre mit Werksteingewände, Oberlicht und Fensterschlitz stammen aus dieser Zeit.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Blick zum Nordgiebel (1513/14) / Wohnhaus in 97896 Freudenberg/Main (11.09.2007)
Abbildungsnachweis
Stube / Wohnhaus in 97896 Freudenberg/Main (Anja Krämer)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung mit Dendrodatierung und Baualterskartierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt in der nördlichen Vorstadt Freudenbergs außerhalb der alten Stadt- und Burgmauern. Die Mainstraße läuft parall zum Mainufer und ist nur auf der stadteinwärts gelegenen Uferseite bebaut. Das Gebäude liegt traufständig im rückwärtigen Grundstückbereich. An den Nordgiebel schließt ein Nachbargebäude an. Im Osten folgt auf einen schmalen Bauwich die weitere Bebauung. Der Südgiebel mit Hauseingang weist zum Hof. Der Westtraufe ist ein eingeschossiges Ökonomiegebäude vorgelagert.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude ist zweigeschossig und besitzt ein ebenfalls zweigeschossiges Satteldach. Das Fehlen eines Keller bedingt die unmittelbare Lage am Main.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Grundriss ist auf einer Fläche von 7,70 m Breite und 8,0 m Länge zweizonig und zweischiffig gegliedert.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Im südwestlichen Eckraum finden sich umfangreiche Reste einer neuzeitlichen Stuckdecke.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • hammerrechtes Schichtenmauerwerk
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
Konstruktion/Material:
Im EG massiv ausgebaut; im 1. OG und Dach stockwerksweise abgezimmertes Fachwerk mit verblatteten Bändern.

Die Dachkonstruktion ist bis auf fehlende Bänder und den im 20. Jh. erneuerten Südgiebel vollständig bauzeitlich: Die Giebelwände im 1. DG weisen einen dreifach stehendem Stuhl auf, der mittige Querbinder einen liegenden Stuhl. Die Kehlbalken, die Hahnenbalken, die Riegel der Giebelwände und die aussteifenden Bänder sind geblattet, die übrigen Holzverbindungen sind gezapft. Die gesamte Dachkonstruktion ist rußgeschwärzt. Die Abbundzählung besteht aus einer Kombination von quadratischen Hieben und römischen Zahlen. Sie läuft von Süden nach Norden. Die Wandfüllungen aus Bauphase 1 sind am Nordgiebel sichtbar: In großen Gefachen sitzt Lehmflechtwerk.

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