Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 301321148910  /  Datum: 11.01.2010
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Eschelbronner Straße
Hausnummer: 17
Postleitzahl: 74939
Stadt-Teilort: Zuzenhausen

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Rhein-Neckar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8226101002
Flurstücknummer: 8802
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohnhaus wurde 1724 (d) als Fachwerkhaus errichtet. Es ist anzunehmen, dass das Erdgeschoss ursprünglich nicht zur Wohnnutzung sondern eher zur Tierhaltung und Lagerzwecken bestimmt war. Eine solche Nutzung könnte das Fachwerk so sehr zerstört haben, dass eine Erneuerung notwendig wurde. Das Fachwerk-Erdgeschoss wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert in Massivbauweise erneuert. Das Fachwerk im Obergeschoss und im Giebeldreieck zur Straße ist fast unverändert und lediglich die Fenster im 1. Dachgeschoss wurden deutlich vergrößert. Die rückwärtig Giebelwand wurde im 20. Jahrhundert vollständig erneuert und durch Erweiterungsanbauten verstellt. Im Dachspitz sind noch Terrakottaplatten am Boden vorhanden. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine als Fruchtboden genutzte Fläche.

1998 folgte Abbruch des Gebäudes.


1. Bauphase:
(1724)
Das Wohnhaus wurde 1724 (d) als Fachwerkhaus errichtet. (d)(gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst

2. Bauphase:
(1801 - 1850)
Das Fachwerk-Erdgeschoss wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert in Massivbauweise erneuert. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz

3. Bauphase:
(1901 - 1998)
Das Fachwerk im Obergeschoss und im Giebeldreieck zur Straße ist fast unverändert und lediglich die Fenster im 1. Dachgeschoss wurden deutlich vergrößert. Die rückwärtige Giebelwand wurde im 20. Jahrhundert vollständig erneuert und durch Erweiterungsanbauten verstellt. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1998)
1998 erfolgte Abbruch des Gebäudes.(a)

Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Wohnhaus, Ansicht von Südosten
Quelle: Barbara und Robert Crowell (Diplomingenieure Freie Architekten) / Wohnhaus in 74939 Zuzenhausen
Wohnhaus, Grundriss, OG
Quelle: Barbara und Robert Crowell (Diplomingenieure Freie Architekten) / Wohnhaus in 74939 Zuzenhausen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorisches Kurzgutachten

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt im Osten von Zuzenhausen, benachbart zum katholischen Pfarrhaus.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um ein zweigeschossiges Wohnhaus einer bäuerlichen Hofanlage, das über einem Grundriss von ca. 9 x 13 m errichtet wurde und giebelseitig zur Eschelbronner Straße steht.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude wird von der Südseite erschlossen. Durch mehrere Nutzungsänderungen im Erdgeschoss wurde die Grundrissstruktur so verändert, dass eine vollständige Rekonstruktion der ursprünglichen nicht mehr möglich erscheint. Heute ist das Erdgeschoss in drei Zonen unterteilt. Die Treppen in das Obergeschoss befinden sich in der mittleren Zone an der Südseite.
Im Obergeschoss blieb die ursprünglich dreizonige Gliederung fast unverändert erhalten. Die Räume zur Straße stellten einst eine Stube mit zugehöriger Kammer dar. Der mittlere Teil diente der Erschließung sowie als Küche, durch deren zentrale Lage die Durchschürung des Stubenofens gewährleistet wurde. Der rückwärtige Teil war in zwei Kammern unterteilt und bildete den privaten Bereich. Das aus einem Raum bestehende Dachgeschoss wird ebenfalls durch die Bundebenen in 3 Zonen gegliedert. Oberhalb des Dachgeschosses wurde auf den Kehlbalken eine weitere Decke aus Bohlen eingezogen, wodurch ein Spitzboden entsteht.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die Fenster in den Giebeln des 1. Dachgeschosses stammen aus jüngerer Zeit. Der Giebel zur Straße enthält eine alte Luke, durch die ehemals Lagergut von außen hereingebracht werden konnte.
Bestand/Ausstattung:
Die Abzimmerung an den beiden Schauseiten Süd und Ost ist differenziert und zeugt von barocken Gestaltungsgut. An der südlichen Traufwand befinden sich zudem markante K-Streben. Anstelle einer Fensterreihe auf Höhe der Stube wurden die dort vorhandenen Fenter als rhythmisch angeordnete Einzelfenster gestaltet. Dabei wurden deren Blendgewände und auch die Bindständer profiliert. Am Ostgiebel sind die Fensterständer unterhalb der Sohlbänke glatt verarbeitet und lediglich oberhalb profiliert, wodurch der Eindruck eines umlaufenden Gewändes in Anlehnung an die Steinarchitektur jener Zeit entsteht.
Sowohl die ausgeprägte Profilierung der Haupttragglieder als auch das kunstvolle Zusammenfügen der Fachwerkbauteile zeugen von einer gekonnt hochwertigen Ausführung seitens des zuständigen Zimmermanns. Dagegen ist das Fachwerk der rückwärtigen, nördlichen Traufseite eher schlicht gezimmert.
Auffallend ist die altertümlich wirkende Schwellriegel-Konstruktion, bei der der Bundständer direkt auf dem Bundbalken steht und die Schwellen dazwischen als Riegel eingesetzt worden sind.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Dachform
    • Satteldach
  • Decken
    • Balkendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • besondere Bodenbeläge
Konstruktion/Material:
Das Fachwerkgiebelhaus ist auf einem massiven Erdgeschoss errichtet. Das Mauerwerk stellet eine Mischung aus lagerhaftem Hausteimauerwerk und Backstein dar. Bei den Decken im Erdgeschoss handelt es sich um Holzbalkendecken. Im 1. Obergeschoss gibt es Dielenböden und die Holzbalkendecken sind verputzt bzw. abgehängt.
Der Dachstuhl ist eine liegende Stuhlkonstruktion aus Kiefer. Es existiert an diesr Stelle keine Stuhlschwelle, sodass die liegende Stuhlsäulen direkt in den Bundbalken eingezapft sind. Am straßenseitigen Giebel ist die Konstruktion in Längsrichtung mit Kopfbändern ausgesteift, wobei stabile Windstreben das Dachwerk aufrechthalten. Die Windverbände bzw. die Längsaussteifung in der Dachebene stabilisieren den Stuhl gegen die Mittelpfette aus. Das Gebäude deckt ein Satteldach.

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