Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnstallhaus

ID: 261312079124  /  Datum: 15.10.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Obere Brunnengasse
Hausnummer: 1 + 3
Postleitzahl: 71336
Stadt-Teilort: Waiblingen-Bittenfeld

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119079002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Es darf davon ausgegangen werden, dass der Vorgängerbau des Gebäudes Obere Brunnengasse 1+3 bei der Brandschatzung 1634 zerstört wurde. Damals wurden 112 der 195 Häuser und Scheunen in Bittenfeld vernichtet. Der Wiederaufbau Bittenfelds vollzog sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts, wie ein größerer Teil der historischen Bebauung im heutigen Ortskern zeigt. Besonders im östlichen Abschnitt der Schillerstraße - in welchem auch die Obere
Brunnengasse liegt - wurden einige Gebäude erst im 18. Jahrhundert wieder errichtet, so u. a. der Pfarrhof (Schillerstraße 142, 144) 1721/1742, das sog. Schillerhaus (Schillerstraße 105) 1721 oder eine Anzahl von Weingärtner- und Bauernhäusern (wie Schillerstraße 93, 108, 109, 124).
In diesem Zusammenhang kann auch die Erbauung des Gebäudes Obere Brunnengasse 1+3 im Jahr 1746 (d) gesehen werden.


1. Bauphase:
(1500 - 1599)
Der Gewölbekeller dürfte noch von einem Vorgängergebäude des 16. Jahrhunderts stammen, welches wohl bei der Brandschatzung Bittenfelds im Jahr 1634 zerstört wurde.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1746)
Neubau des Gebäude samt südlicher Erweiterung des Kellers 1746 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1780 - 1799)
Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde die Scheune in nördlicher Verlängerung zum Wohnhaus errichtet. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass für die Errichtung der Scheune hochwertiges Eichenholz verwendet wurde. Das Wohngebäude wurde hingegen nur mit geringerwertigem Nadelholz erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1870 - 1899)
Wohl im späten 19. Jahrhundert wurde an der nordwestlichen Außenwand ein Schuppen sowie eine Veranda angebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1908 - 1941)
Im flachgedeckten, südlichen Kellerbereich unter Hausnr. 1 wurde ein Unterzug
dendrochronologisch ins Jahr 1908 datiert. Hierbei dürfte es sich aber um eine spätere Auswechslung bzw. Verstärkung der Balkendecke handeln.
Im 20. Jahrhundert wurde an der südwestlichen Gebäudeecke ein kleiner Schuppen angebaut, welcher das giebelseitige Kellertor teilweise überdeckt. 1941 wurde schließlich - wie aus einem Baugesuch ersichtlich - die Scheune zum Hof hin erweitert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht des Gebäudes von Süden (2007) / Wohnstallhaus in 71336 Waiblingen-Bittenfeld
Ansicht des Hauseingangstüre von Hausnummer 1 (2007) / Wohnstallhaus in 71336 Waiblingen-Bittenfeld

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung, dendrochronologische Datierung und Bauphasenpläne

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Doppelwohnhaus mit Scheune befindet sich am nordöstlichen Ortsrand in Hanglage erhöht über dem Tal des Kleewiesenbachs. Das längs zur Oberen Brunnengasse stehende Gebäude wurde im 19. und 20. Jahrhundert durch mehrere Anbauten erweitert. Zuletzt
wurde die Scheune zur Oberen Brunnengasse hin erweitert. Das Gebäude befindet sich in dominanter städtebaulicher Lage in einer Kurve der Schillerstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Ackerbürgerhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude Obere Brunnengasse 1+3 handelt es sich um ein zweigeschossiges, traufständiges Gebäude mit in Form eines Winkelgehöfts abknickender Scheune. Über der massiv gemauerten Erdgeschosszone wurde das Gebäude komplett in Fachwerkbauweise
erbaut und verputzt. Das Gebäude schließt nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Unter dem Gebäude befindet sich ein großer gewölbter Keller, welcher durch einen flachgedeckten Kellerraum in südwestliche Richtung nachträglich erweitert wurde. Das Erdgeschoss zeigt die typische Grundrissstruktur eines kleinbäuerlichen Anwesens mit
Hausflur (Ern) und Stallzone. Im Obergeschoss zeigt sich je Wohneinheit eine zweischiffige und zweizonige Grundrissgliederung. Auch hier spiegelt sich noch die originale Raumaufteilung wider: mit Flur, in dessen Verlängerung die Küche, zum Hof hin orientierter
Stube und angrenzender Stubenkammer. Das 1. Dachgeschoss ist in weitere Kammern (Schlafkammern) unterteilt. Das über beide Wohneinheiten durchgehende 2. Dachgeschoss diente schließlich als Lagerraum.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das kleinbäuerliche Anwesen dokumentiert sowohl im Grundriss als auch im Aufriss eine landwirtschaftliche Hofanlage des 18. Jahrhunderts. Über einem älteren Gewölbekeller errichtet, zeigt das Gebäude noch heute die ursprüngliche Raumgliederung mit ihren
typischen Nutzungseinheiten. Bemerkenswert ist die nahezu vollständige Erhaltung der historischen Fachwerkkonstruktion sowie die Tatsache, dass kaum entstellende jüngere Veränderungen im Gebäude stattgefunden haben. Fenster, Türen und Treppen haben
sich mehrheitlich aus dem 19. Jahrhundert erhalten.
Das geringerwertige Nadelholz, das in der Mitte des 18. Jahrhunderts für die Errichtung des Wohngebäudes verwendet wurde zeigt allerdings vereinzelt starken Anobienbefall und im Keller- und Erdgeschoss auch Durchfeuchtungsschäden. Augenscheinlich sind jedoch keine größeren Bauschäden zu erkennen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Decken
    • Balkendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Türen
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
Konstruktion/Material:
Der Sparrendachstuhl wurde mit einer zweifach stehenden Stuhlkonstruktion mit verzapften Verbindungen aufgerichtet.

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